Das Biotechunternehmen Morphosys hat seine Jahresprognose nach Fortschritten in einer Forschungskooperation mit dem US-Pharmariesen Johnson & Johnson (J&J) angehoben. Nunmehr erwarte Morphosys für das laufende Jahr nur noch einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von fünf bis acht Millionen Euro, wie das Unternehmen aus Martinsried bei München am Donnerstag mitteilte. Bislang wurde ein Betriebsverlust von elf bis 16 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Beim Umsatz werde 2014 nun der obere Bereich der in Aussicht gestellten Spanne von 58 bis 63 Millionen Euro erreicht. Anleger reagierten positiv: Die Morphosys-Aktie war mit einem Kursplus 3,4 Prozent größter Gewinner im Technologieindex TecDax.

Ein Wirkstoff aus der Antikörper-Sammlung des Unternehmens, der Teil der Forschungskooperation mit J&J ist, habe eine wichtige Entwicklungshürde genommen. Die Substanz Guselkumab werde nun in einer zulassungsrelevanten klinischen Studie der Phase III als Wirkstoff gegen Schuppenflechte getestet. Wie viel Geld für den Entwicklungsschub im vierten Quartal gebucht werden, nannte Morphosys nicht. Üblicherweise werden in der Branche bei diesen Entwicklungsschritten Zahlungen von zwei bis vier Millionen Euro fällig. Das Unternehmen verschiebt zudem einige Forschungskosten ins Jahr 2015 - das wirkt sich ebenfalls auf die Jahresprognose aus.

Morphosys kooperiert mit großen Pharmakonzernen in der Medikamentenentwicklung. Dabei setzt das 1992 gegründete Unternehmen seine Antikörper-Sammlung ein, um neue Wirkstoffe zu finden. Bei firmeneigenen Projekten konzentriert sich die Biotechfirma auf Antikörper gegen Krebs und entzündliche Erkrankungen.

Reuters