BÖRSE ONLINE: Zuletzt waren die Börsen schwach, von einer Jahresendrally ist bislang nichts zu sehen. Technische Reaktion oder der Anfang einer lang anhaltenden Baisse?


Dirk Müller: Es sieht danach aus, als würde sich 2019 die Kettenreaktion aus Zinserhöhungen, Handelskriegen und einer sich abkühlenden Weltwirtschaft weiter durch die Finanzmärkte ziehen. Kurzfristige Erholungen, gerade zum Jahresende, sind zwar immer drin, aber insgesamt sollte man nach 40 Quartalen Wirtschaftswachstum für 2019 nicht zu optimistisch sein.

An der Börse gab es einen Rotationswechsel. Raus aus Technologiewerten, rein in defensivere Titel. Ein Trend, der auch im kommenden Jahr weiter anhalten wird?


Die Technologietitel haben ihren Boom - ebenso wie den raschen Einbruch - ganz wesentlich der großen Begeisterung der Anleger für Exchange Traded Funds (ETFs) zu verdanken. Diese Anlageprodukte achten weniger auf Unternehmensbewertung und Qualität, sondern sie investieren und deinvestieren relativ "dumm". Das wird auch 2019 noch eine spürbare Rolle spielen.

Welche Branchen favorisieren Sie 2019?


Firmen aus den Bereichen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, Digitalisierungsthemen, Pharma, Onlinehandel und Kommunikationstechnologie.