Beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re verkaufte Jörg Schneider (Chief Financial Officer) am vergangenen Freitag 500 Aktien des DAX-Unternehmens und erzielte dadurch einen Verkaufserlös in Höhe von immerhin 93.000 Euro. Dies stellte in diesem Jahr insgesamt erst den zweiten Verkauf eines Managers dar. Auch Mitte Juni war Schneider der "Übeltäter". Damals trennte er sich für fast 127.000 Euro von 700 Aktien des Finanzwerts. Trotz dieser Verkäufe sollte man bei Munich Re diesbezüglich aber nicht zu pessimistisch dreinblicken, schließlich haben diverse Unternehmensverantwortliche seit Ende Dezember Aktienkäufe im Volumen von insgesamt mehr als 1,25 Millionen Euro getätigt, während sich die beiden Verkäufe von Finanzvorstand Schneider auf lediglich 220.000 Euro beliefen.

Unter charttechnischen Aspekten bewegt sich die Aktie von Munich Re seit Herbst 2016 in einem Seitwärtstrend zwischen 170 und 200 Euro. Die psychologisch bedeutsame 200-Euro-Hürde erwies sich bislang allerdings als zu hoch. In den vergangenen Handelstagen keimte jedoch wieder Hoffnung auf. Grund: Mit dem Überwinden der 200-Tage-Linie generierte der Titel ein klares Kaufsignal. Im Sommer sorgte das sich abzeichnende Drehen dieser Durchschnittslinie nach unten für ein hohes Maß an charttechnischer Verunsicherung. Sollte sich die Aktie weiterhin verteuern, wäre dieses "Problem" erst einmal gelöst. Beim Blick nach unten sollte die im Bereich von 180 Euro verlaufende massive Unterstützungszone den nötigen Halt bieten. Oberhalb von 190 Euro dürfte aufgrund der hier verlaufenden Widerstände die charttechnisch Luft jedoch zusehends dünner werden.

Auf Seite 2: Chef von Infineon in Kauflaune

Beim Chiphersteller Infineon gab es von der "Nachrichtenfront" Positives zu vermelden, da Vorstandschef Reinhard Ploss am 24. August als Käufer in Erscheinung getreten ist. Er erwarb für über 84.000 Euro rund 3.900 Anteilsscheine. Bei Infineon kann man das Kaufinteresse der Vorstandsetage als "relativ überschaubar" bezeichnen. In diesem Jahr gab es bei dem Technologieunternehmen erst zwei Insiderkäufe zu vermelden. Im März investierte Helmut Grassel fast 66.000 Euro in "seinen Arbeitgeber", während im Juni Dominik Asam Papiere im Wert von über 80.000 Euro erworben hat. Anleger können diese Entwicklung durchaus als positiven Begleitumstand betrachten - nicht mehr und nicht weniger.

Aus charttechnischer Sicht kann man der Aktie von Infineon im Bereich von 21 Euro eine massive Unterstützungszone attestieren. Diese wurde in diesem Jahr bereits fünfmal erfolgreich getestet. Grundsätzlich kann man das Marktsentiment aber nicht als "sonderlich bullish" bezeichnen, da die im Bereich von 23 Euro angesiedelte langfristige 200-Tage-Linie seit Kurzem eine fallende Tendenz aufweist. Ihr Überwinden dürfte sich zu einem relativ schwierigen Unterfangen entwickeln, da in diesem Bereich eine markante Widerstandszone verläuft. Bereits zweimal prallte der DAX-Wert hier ab.

Auf Seite 3: Insiderverkauf in Millionenhöhe beim Biotechtitel Qiagen

Nach dem im August erzielten Rekordniveau von nahezu 34 Euro, nutzte Unternehmenschef Peer M. Schatz das erhöhte Niveau zum "Kassemachen". Am 22. August trennte er sich von über 122.000 Qiagen-Aktien zum Kurs von 39 Dollar und erzielte damit einen Verkaufserlös von fast 4,8 Millionen Dollar. Anleger sollten dies als "Warnung" interpretieren, da das getätigte Transaktionsvolumen recht hoch ausgefallen war. Vor diesem Hintergrund und angesichts der charttechnisch dünnen Luft bietet sich bei dem Biotechunternehmen an, erst einmal abzuwarten.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.