Bis zum Jahr 2050 könnte Wasserstoff rund zwölf Prozent des gesamten Energieverbrauchs abdecken. Das erwarten Experten im Rahmen einer jüngst veröffentlichten Studie der International Renewable Energy Agency (IRENA). Der größte Teil des Wasserstoffs werde dabei durch die Verwendung von erneuerbaren Energien hergestellt. Der sogenannte graue Wasserstoff, der aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird, dürfte dagegen komplett von der Bildfläche verschwinden. Insgesamt werde der Sektor aber durch eine starke Konkurrenz geprägt sein und weniger lukrativ bleiben wie zum Beispiel die fossilen Brennstoffe Öl und Gas. Das wird bei den Ergebnissen bekannter Wasserstoff-Unternehmen bewusst. Die großen Gewinne liegen in weiter Ferne. So weist etwa Nel Asa hohe Verluste aus.

Quartalszahlen von Nel Asa


Am Mittwoch veröffentlichte der Wasserstoff-Konzern Nel Asa die Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal. Zwar stieg der Umsatz um acht Prozent auf 248,1 Millionen norwegische Kronen. Der Betriebsverlust war mit 196,7 Millionen Kronen aber deutlich höher als noch im Vorjahresquartal mit 139,3 Millionen Kronen. Der Gesamtverlust im Geschäftsjahr 2021 liegt bei 1,667 Kronen. Nel Asa erklärte, dass auch die "fair value adjustments", zu deutsch etwa Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts, von Beteiligungen eine Rolle gespielt haben. So hätten die Beteiligungen an Autobauer Nikola und Energiekonzern Everfuel das Ergebnis belastet.

Nel Asa wurde außerdem durch Unterbrechungen in den Lieferketten und Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie belastet. Zudem sind die Kosten für Rohmaterialien gestiegen. Die Kombination hatte negative Auswirkungen auf die Marge und dürfte das Unternehmen mittelfristig weiterhin belasten.

Einschätzung zur Aktie


Die Nel Asa-Aktie reagierte am Mittwoch mit einem Abschlag von über vier Prozent auf die Zahlen. Auf Sicht der vergangenen vier Wochen notiert das Papier über zwölf Prozent im Minus. Der Konzern ist mit der Produktion von Elektrolyseuren gut aufgestellt. Durch Elektrolyse kann aus Wasser und erneuerbarer Energie Wasserstoff hergestellt werden.

Die Konkurrenz im Sektor wächst jedoch stark. So erklärte Nel Asa bei Vorlage der Zahlen, dass der Wettbewerb zunehme, während die Unternehmen die Produktionskapazitäten hochfahren. Wir sind aufgrund der schwachen Zahlen und der Entwicklung im Wasserstoffsektor zurückhaltend und empfehlen, die Aktie zu beobachten.

Ein alternatives Investment wäre ein Fokus auf profitierende Zulieferer aus dem Wasserstoffbereich. Denn der Wechsel von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien dürfte den Energiehandel nachhaltig verändern, erklärte die International Renewable Energy Agency in oben genannter Studie. Das Geschäft werde sich demnach in einen Handel mit Energietechnologie und Rohstoffen verändern. Die Rohstoffe, welche für die Wasserstofftechnologie benötigt werden, dürften vermehrt nachgefragt werden. Etwa könnte die Nachfrage nach Nickel und Zirkonium gestützt werden. Daneben dürfte auch die Nachfrage nach Mineralien, die für erneuerbare Energien wie Solar und Wind benötigt werden, steigen.

lb