Das US-Researchhaus Freyr Capital hat in einer neuen Studie für die Amazon-Aktie ein Aufwärtspotenzial von 14 Prozent bis zum fairen Preis der Aktie errechnt. Im Kern betrachtet die Studie den Internet-Giganten als zwei Unternehmen, nämlich die Handelssparte und die Cloud-Services (Amazon Web Services - AWS). Für beide Geschäftsbereiche setzt die Studie die Bewertung ins Verhältnis zu den jeweiligen Konkurrenten.

Die Cloud-Sparte gilt als die Gewinnmaschine von Amazon. Freyr Capital (selbst in Amazon investiert) hat nun geschaut, wie AWS im Verhältnis zu anderen Cloud-Unternehmen bewertet ist und dabei auf die beiden US-Softwareunternehmen Salesforce und Adobe zurückgegriffen. Als Kennzahl nimmt die Studie das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA), das als wichtige Kennziffer für die operative Stärke eines Unternehmens gilt. Im Schnitt wird für die Aktien der Vergleichsgruppe eine Multiple von 21,3 bezahlt. Legt man diesen Maßstab an AWS an, ergibt sich für die Cloudsparte von Amazon demnach ein Wert von 698 Milliarden US-Dollar.

Für die Handelssparte nimmt die Studie die beiden US-Einzelhändler Walmart und Costco als Vergleichsgröße. Beide Unternehmen sind allerdings deutlich stärker auf den stationären Handel ausgerichtet und weisen ein geringeres Wachstum auf. Im Schnitt wird hier eine Vielfache 13,4 auf das EBITDA gezahlt. Daraus errechnet sich ein Wert von 372 Milliarden US-Dollar für die Handelssparte von Amazon. Insgesamt also liegt der Wert von Amazon laut Studie bei 1,07 Billionen US-Dollar und damit um 14 Prozent über dem aktuellen Börsenwert von 944 Milliarden Dollar.