Auch China erhöhte die Abgaben vor allem für Agrargüter. Dies sei erwartet worden, deswegen sei der Effekt auf die Aktienmärkte gering, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst bei AxiTrader. "Die Anleger sehen es als positiv an, dass beide Seiten an einer Fortsetzung der Handelsgespräche interessiert sind." Es sei aber ungewiss, ob es tatsächlich ein Ergebnis in den kommenden Wochen gebe.

Dax und EuroStoxx50 notierten am Montag etwas fester bei 11.964 und 3435 Zählern. In den USA bleiben die Börsen am Montag wegen eines Feiertags geschlossen, die Umsätze blieben auch in Europa gering.

Das Pfund gab 0,8 Prozent nach und kostete mit 1,2064 Dollar so wenig wie seit fast zwei Wochen nicht mehr. Die britische Regierung droht Abweichlern des Brexit-Kurses in den Reihen der konservativen Abgeordneten mit Konsequenzen. Premierminister Boris Johnson kommt im Parlament nur auf eine Stimme Mehrheit. Medienberichten zufolge erwägt er inzwischen auch eine Neuwahl. "Der Machtkampf innerhalb der konservativen Partei wird eine Schlüsselrolle bei der Frage spielen, wie sich das Pfund in dieser absehbar turbulenten Woche hält", sagte Michael Hewson, Chefanalyst beim Handelshaus CMC Markets.

Die Aussicht auf eine baldige Regierungsbildung in Italien lassen Anleger zu den Anleihen des Staates greifen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere fiel im Gegenzug auf 0,967 Prozent. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte am Sonntag, er rechne damit, dass die Gespräche zwischen den Sozialdemokraten (PD) und der 5-Sterne-Bewegung bis spätestens Mittwoch abgeschlossen seien. Die deutschen Papiere rentierten mit minus 0,691 Prozent etwas fester.

Der Anteil der europäischen Anleihen mit negativen Renditen nimmt unterdessen nach Angaben der Handelsplattform Tradeweb zu. Inzwischen hätten 49,51 Prozent der Firmenpapiere mit einer guten Bonität einen Zins im Minusbereich, heißt es unter Berufung auf Daten von Ende August. Im Januar waren es noch zwölf Prozent. Bei den Staatstiteln lag der Anteil sogar bei fast 69 Prozent - 29 Prozent mehr als Anfang 2019. "Das spiegelt die Schwierigkeiten wider, die viele aktive Investoren derzeit haben, wenn sie versuchen, Renditen zu finden", sagte Andrew Milligan, Chefstratege bei Aberdeen Standard Investments.

Milliardenfusion in Immobilienbranche


Mit einem Plus von bis zu 4,6 Prozent standen die RWE-Aktien unangefochten an der Spitze des deutschen Leitindex; sie kosteten mit 27,10 Euro zeitweise so viel wie seit Ende 2014 nicht mehr. Händlern zufolge reagierten die Papiere auf eine Empfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs, die ihr Preisziel um zwei auf 35 Euro nach oben setzte.

Zeitweise gut fünf Prozent auf ein Rekordhoch von 7,95 Euro stiegen die Aktien des Immobilienunternehmens Aroundtown, bevor sie bis zu 4,3 Prozent absackten. Der Rivale TLG Immobilien kauft knapp zehn Prozent des Unternehmens und sichert sich eine Option für weitere knapp fünf Prozent. Es seien Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss geführt worden, hieß es weiter. Händler verwiesen als Grund für den Kursrückgang auf den Preis von 8,30 Euro je Aktie, den TLG Immobilien zahle und der deutlich über dem derzeitigen Kurs liege. Zudem seien noch viele Fragen offen.

Die überraschende Niederlage gegen den Aufsteiger Union Berlin machte den Aktien von Borussia Dortmund zu schaffen, die mit einem Minus von bis zu 8,2 Prozent Schlusslicht im Kleinwertesegment SDax waren. Die Borussen mussten sich am Wochenende den Eisernen an der Alten Försterei in Köpenick 1:3 geschlagen geben und verloren damit die Tabellenführung.

rtr