Vorreiter in einem sich abzeichnenden Milliardenmarkt sein, dabei hohe Gewinne erzielen und Dividenden zahlen: Die Aktie dieses Unternehmens zeigt, dass das geht.

Wer im vergangenen Jahr während der Olympischen Spiele am „Cass Pocha“-Food-und-Getränkestand nahe dem Eiffelturm vorbeikam, hat sie gesehen: biobasierte PLA-Becher. Sie wurden aus 100 Prozent biobasiertem Polylactid (PLA) hergestellt, das aus Zuckerrohr gewonnen und von Totalenergies Corbion produziert wurde. Koreanische Unternehmen wie Sansu und Wecycle arbeiteten mit Cass zusammen, um die benutzten PLA-Becher einzusammeln. Ein Teil dieser Becher wurde in Korea durch anaerobe Vergärung zu Biogas verwertet.

Das Geschäftsmodell von Corbion

Trinkbecher aus Zuckerrohr statt Plastik Totalenergies Corbion vertreibt weltweit PLA unter anderem an Kunden aus der Automobil-, Verpackungs- und Konsumgüterindustrie. Seit 2019 hat das 50/50-Joint-Venture der holländischen Corbion und der französischen Totalenergies eine Produktionsanlage in Thailand. Das Zahlenwerk für das zurückliegende Geschäftsjahr von Corbion zeigt, dass dieser Bereich erst am Anfang steht und noch keinen signifikanten Umsatz- und Gewinnbeitrag leistet. Nach Einschätzung des Researchhauses Databridge könnte sich der globale Markt für PLA von 1,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf 3,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2032 fast verdreifachen.

Katalysatoren sind immer strengere staatliche Umweltauflagen sowie die zunehmende Akzeptanz nachhaltiger Materialien durch Verbraucher in weiten Teilen Europas, den USA und vor allem in Asien. Angesichts des großen Marktpotenzials forderte der aktivistische Investor Inclusive Capital Partners eine Aufspaltung des Unternehmens, um das im Konzern vorhandene Potenzial zu heben. Dem erteilte der Vorstand zunächst eine Absage.

Unterschätzt und übertroffen

Das Kerngeschäft liefert den nötigen Cashflow für Investitionen in PLA und andere Wachstumsfelder. Corbion ist ein Hersteller von Milchsäure und ihren Derivaten sowie ein führender Anbieter von Emulgatoren, funktionellen Enzymmischungen, Vitaminen und Algeninhaltsstoffen. Ihre biobasierten Lösungen finden sich in Lebensmitteln, Tiernahrung, Körperpflegeprodukten und Medizintechnik. „Corbion bietet über 2000 biobasierte Anwendungen an“, schreibt Fernand de Boer, Analyst bei Degroof Petercam in einer Studie. „Der Aktienkurs spiegelt dies in keinster Weise wider!“

Dabei meldete Corbion für das erste Quartal 2025 ein Umsatzplus von 7,8 Prozent. Das Ebitda und die Gewinnmarge lagen ebenfalls über den Erwartungen der Analysten. Anleger halten sich aktuell zurück. Noch.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (27/25), die Sie hier finden.

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