17.00 Uhr - Das russische Gesundheitsministerium verweigert die Zulassung für eine klinische Studie mit einem kombinierten Impfstoff von Astrazeneca und Sputnik V. Das sagt die für Russland und Eurasien zuständige Astrazeneca-Generaldirektorin Irina Panarina der Nachrichtenagentur Reuters. Man antworte nun auf Fragen des Ministeriums. Probeläufe des Kombi-Präparats bei Patienten seien dagegen bislang in Aserbaidschan, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Belarus genehmigt worden.

16.36 Uhr - Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren gegeben. Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl am Freitag eine Erweiterung der Zulassung. Die finale Entscheidung muss nun noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Dies gilt aber als Formsache.

16.11 Uhr - Italiens Regierung gibt ab Donnerstag die Impfung für alle Bürger ab 16 Jahren frei. Die Altersspanne könne zudem bald auf zwölf bis 15 Jahre erweitert werden, sagt der zuständige Regierungs-Kommissar Francesco Paolo Figliuolo. Bedingung sei die Zustimmung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und der italienischen Aufsicht. Bei 19 Prozent der Italiener ist die Impfung inzwischen abgeschlossen.

14.47 Uhr - Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, spricht sich derzeit gegen flächendeckende Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche aus. "Wegen der aktuell noch unzureichenden Datenlage würde ich Eltern jetzt nicht raten, ihre Kinder regelhaft impfen zu lassen", sagt er der Zeitung "Welt". Vieles spreche dafür, dass das Risiko von Kindern und Jugendlichen, an Corona schwer zu erkranken, sehr gering sei. "Insofern sind aus meiner Sicht flächendeckende Impfungen von Kindern und Jugendlichen zum jetzigen Zeitpunkt nicht gerechtfertigt", ergänzt Reinhardt. Er werde sich "auf jeden Fall" an der Ständigen Impfkommission (Stiko) orientieren. "Ich finde es problematisch, wenn wir solche Einrichtungen haben, bei denen unabhängige Expertise bewusst gefragt ist, und die Politik sich darüber hinwegsetzt. Herr (Bundesgesundheitsminister Jens) Spahn ist Minister und nicht Mediziner", betont Reinhardt.

13.41 Uhr - Großbritannien hat nun auch den Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson und damit das insgesamt vierte Vakzin zugelassen. Die britische Arzneimittelbehörde habe die Anwendung freigegeben, teilt das Gesundheitsministerium mit. Allerdings habe die Regierung die Bestellung auf 20 Millionen Dosen des Impfstoffes, bei dem nur eine Verabreichung für den vollen Schutz nötig ist, von ursprünglich 30 Millionen Dosen heruntergeschraubt. Ähnlich wie bei dem Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca gibt es bei dem Mittel von Johnson & Johnson das Risiko seltener, aber schwerwiegender Thrombosen. In Deutschland wird es ebenfalls in der Regel nur für Menschen ab 60 Jahren empfohlen.

11.56 Uhr - Japans Regierung verlängert den Corona-Notstand in Tokio und weiteren Präfekturen um etwa drei Wochen bis zum 20. Juni. Das teilt Ministerpräsident Yoshihide Suga mit. Eigentlich sollte die Regelung am 31. Mai enden. Doch zuletzt mussten immer mehr Covid-19-Patienten in kritischem Zustand behandelt werden, auch wenn die Zahl an Neuinfektionen abnahm. Am 23. Juli sollen mit einem Jahr Verspätung in Tokio die Olympischen Sommerspiele beginnen. Angesichts der anhaltenden Pandemie mehren sich jedoch Forderungen, das Großereignis abzusagen.

10.36 Uhr - Irland will mit Hilfe des EU-Impfpasses seinen Bürgern ab Mitte Juli wieder Reisen in der Europäischen Union ohne größere Beschränkungen ermöglichen. Eine Rückkehr zum normalen Reiseverkehr mit dem benachbarten Großbritannien sei aber wegen der dort verbreiteten indischen Coronavirus-Variante, die als besonders ansteckend gilt, noch nicht möglich, teilt die Regierung mit. Daher werde es zunächst auch weiterhin Einschränkungen für Einreisende aus Großbritannien geben. Dazu gehörten der Nachweis einer ausreichenden Impfung oder eines negativen Corona-Tests, sagt Vize-Ministerpräsident Leo Varadkar dem Rundfunksender RTE.

10.10 Uhr - Tschechien öffnet seine Grenzen für Touristen aus Deutschland und sechs weiteren Ländern wieder. Dazu zählen Österreich, die Slowakei, Ungarn, Polen, Slowenien und Kroatien, wie Gesundheitsminister Adam Vojtech mitteilt. Dies geschehe im Rahmen von Gegenseitigkeitsvereinbarungen. Zudem dürfen ab Montag Restaurants in Tschechien auch innen wieder Gäste empfangen. Erst Anfang voriger Woche war der Außenbereich der Gastronomie nach monatelangem Corona-Lockdown wieder geöffnet worden. Der Minister kündigt zudem an, dass die weiteren Lockerungen schneller als bislang geplant voranschreiten sollen. Tschechien war zeitweise ein Brennpunkt der Pandemie in Europa.

07.55 Uhr - Die Bundesregierung hält trotz der Impfstoffknappheit und der geplanten Einbindung von Jugendlichen in die Impfkampagne an ihren zeitlichen Zielen fest. Ziel sei weiter, dass im Sommer jeder ein Impfangebot erhalte, sagt der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin. "Das halten wir weiter für realistisch", auch unter Einschluss der Jugendlichen ab zwölf Jahren, für die nun zusätzlich eine Zulassung erwartet werde. "Mitte September wollen wir durch sein, dass alle geimpft sind."

07.45 Uhr - Japans Regierung strebt nach Angaben eines Kabinettsmitglieds eine Verlängerung des Corona-Notstands in Tokio und weiteren Präfekturen um etwa drei Wochen bis zum 20. Juni an. Eigentlich soll die Regelung am 31. Mai enden. Doch zuletzt mussten immer mehr Covid-19-Patienten in kritischem Zustand behandelt werden, auch wenn die Zahl an Neuinfektionen abnahm. Am 23. Juli sollen mit einem Jahr Verspätung in Tokio die Olympischen Sommerspiele beginnen. Angesichts der anhaltenden Pandemie mehren sich jedoch Forderungen, das Großereignis abzusagen.

05.40 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) registriert 7380 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 1389 Fälle weniger als eine Woche zuvor. 192 weitere Menschen starben. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 39,8. Am Tag zuvor betrug der Wert 41,0. Insgesamt wurden bislang knapp 3,67 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 88.187 Menschen starben.

04.20 Uhr - Die FDP kritisiert die Entscheidung von Bund und Ländern, Kindern und Jugendlichen ohne entsprechende Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, ab dem 7. Juni Impfungen anzubieten. Insbesondere CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn dürfe nicht einfach über Einwände der Impfkommission hinweggehen, sagt der stellvertretende Fraktionschef Michael Theurer der "Augsburger Allgemeine" einem Vorabbericht zufolge. Politische Entscheidungsträger, "dürfen sich nicht über die Wissenschaft hinwegsetzen und mit vorschnellen Entscheidungen Fakten schaffen", so Theurer. "Angesichts des kurzen Erfahrungszeitraums der Anwendung der Corona-Impfstoffe bei Erwachsenen ist hinsichtlich der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen größte und höchste Sorgfalt erforderlich."

04.01 Uhr - Nur die Hälfte der Familien in Deutschland will ihre Kinder gegen Corona impfen lassen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeine" laut Vorabbericht, lehnen 40 Prozent der Erziehungsberechtigten derzeit eine Corona-Schutzimpfung für ihre Kinder ab. 51 Prozent der Befragten seien für die Impfung, der Rest unentschieden.

03.30 Uhr

- Der Deutsche Hausärzteverband fordert nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern, die Rückkehr zum gesellschaftlichen Leben von Kindern und Jugendlichen nicht von den Impfungen abhängig zu machen. "Es waren die Kinder und Jugendlichen, die ihre Freiheiten über ein Jahr für den Schutz der Älteren zurückgestellt haben," sagt Ulrich Weigeldt, der Vorsitzende des Hausärzteverbands, der "Rheinischen Post" laut Vorabbericht. "Nun liegt es an den Erwachsenen, Solidarität zu zeigen und alles daran zu setzen, ihnen schnellstmöglich ihre Rechte zurückzugeben." Zugleich kritisiert er die vorsorgliche Zurückhaltung von Impfdosen für Kinder und Jugendliche. "Aktuell fehlt für diese Altersgruppe sowohl die Zulassung als auch die Empfehlung. Unter diesem Gesichtspunkt ist es völlig absurd, Impfdosen zurückzuhalten, anstatt sie sofort zu verimpfen."

02.15 Uhr - Deutschlands Intensivmediziner sprechen sich gegen eine vorrangige Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen aus. "Kinder erkranken häufig asymptomatisch oder im Verlauf harmlos und haben deshalb derzeit bei knappen Impfstoffkapazitäten keine dringliche Indikation für eine Impfung", sagt der Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Florian Hoffmann, der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Derzeit plant die Politik, allen Kindern und Jugendlichen über 12 Jahren bis Ende August ein Impfangebot zu machen. Dies setzt eine Zulassung für diese Altersgruppe des Biontech/Pfizer Vakzins durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA voraus. Die Behörde will an diesem Freitag über eine EU-weite Zulassung beraten. Bisher ist dieser Impfstoff ab 16 Jahren zugelassen.

01.25 Uhr - Weltweit haben sich mehr als 168,73 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Grundlage offizieller Daten. Danach starben mehr als 3,65 Millionen Menschen in Zusammenhang mit dem Virus, seit es im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Nach den USA weist Brasilien mit mehr als 454.000 die meisten Todesfälle auf. Dort wurden mehr als 16,2 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Weltweit ist das der dritthöchste Wert nach den USA und Indien.

00.00 Uhr - Der Deutsche Lehrerverband hat enttäuscht auf den Beschluss von Bund und Ländern zur Öffnung der Impfung für ab Zwölfjährige reagiert, ohne dies mit einer Priorisierung und einer Impfkampagne speziell für Jugendliche zu verbinden. "Der Deutsche Lehrerverband bezweifelt, ob die auf dem Impfgipfel vorgestellten Beschlüsse nennenswerte positive Auswirkungen für den Schulbetrieb im nächsten Schuljahr haben werden", sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). "Die wohl in nächster Zeit nicht erfolgende allgemeine Impfempfehlung der StiKo wird viele, wenn nicht sogar die Mehrheit der Eltern davon abhalten, dieses Impfangebot für ihre Kinder wahrzunehmen, kritisierte der Lehrerverbandschef. Offensichtlich glaube ja auch die Bundesregierung nicht an den schnellen Erfolg ihres Impffahrplans, sonst hätte sie dazu eine umfassende Impfkampagne gestartet, sagte Meidinger.

rtr