17.10 Uhr - Die Europäische Union zahlt dem US-Biotechkonzern Gilead einem Insider zufolge mehr als eine Milliarde Euro für die Lieferung von bis zu 500.000 Dosen Remdesivir in den kommenden sechs Monaten. Der vereinbarte und bisher nicht bekannt gegebene Preis für einen Behandlungszyklus betrage 2.070 Euro, erfuhr Reuters von einer mit der Sache vertrauten Person. Die Europäische Kommission hatte in der vergangenen Woche mit Gilead einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 500.000 Dosen Remdesivir, das zur Behandlung von Covid-19-Patienten eingesetzt wird, unterzeichnet. Ein Sprecher der EU-Kommission wollte sich nicht dazu äußern, ob bereits Bestellungen aufgegeben wurden.

16.24 Uhr - Der portugiesische Fußball-Star Cristiano Ronaldo ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilt der portugiesische Fußballverband auf seiner Internetseite mit. Es gehe dem 35-Jährigen gut, er habe keine Symptome und befinde sich in Isolation. Beim Länderspiel gegen Schweden am Mittwoch muss der Torjäger von Juventus Turin aber aussetzen.

15.35 Uhr - Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, dringt auf einheitliche Regelungen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Bund und Länder müssten mehr Zusammenhalt demonstrieren, fordert er im Gespräch mit "Bild". Es sei zwingend notwendig, die Corona-Maßnahmen zu Inlandsreisen angesichts der steigenden Infektionszahlen besser abzustimmen, etwa das Beherbergungsverbot. "Das Hin und Her einzelner Bundesländer kostet Zeit und verunsichert Wirtschaft wie Beschäftigte zunehmend", so Kempf weiter. Er fordert die Bundesregierung zudem dazu auf, die Testkapazitäten auszuweiten.

14.22 Uhr - Schweden übertrifft die Zahl von 100.000 Infizierten. In den letzten vier Tagen seien 2203 Neuinfektionen registriert worden, teilt die Gesundheitsbehörde mit. Seit Beginn der Pandemie gibt es damit in Schweden, dass sich gegen einen Lockdown entschieden hat, 100.654 bestätigte Infektionen. Fünf weitere Personen starben seit Freitag an oder mit dem Virus, insgesamt 5899. Die Sterberate in Bezug auf Corona ist in Schweden um einiges höher als in anderen nordischen Ländern, aber niedriger als besonders hart getroffene Länder wie Spanien, Italien oder Großbritannien.

14.20 Uhr - Corona macht auch den Logistikern einen Strich durch die Rechnung: Der Deutsche Logistik-Kongress, der von Mittwoch bis Freitag kommender Woche in Berlin stattfinden sollte, wird auf ein rein digitales Format umgestellt. Mit der ursprünglich geplanten Mischung aus analogem und digitalem Format wollten die Veranstalter "ein Zeichen des Mutes und der Zuversicht setzen". Aus Verantwortung für die Gesundheit aller Beteiligten hätten die Spitzengremien der Bundesvereinigung Logistik jedoch entschieden, die Präsenzveranstaltung abzusagen.

13.50 Uhr - Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte verschärft die Maßnahmen zur Eindämmung der Virus-Pandemie. Per Regierungsdekret werden in den kommenden 30 Tagen Partys in Restaurants, Clubs und unter freiem Himmel verboten. In und vor Restaurants und Bars dürfen nach 21 Uhr bis Mitternacht nur noch Gäste bedient werden, die an Tischen sitzen. An Hochzeiten dürfen maximal 30 Menschen teilnehmen. Kontaktsportarten wie Fußball werden auf Amateur-Ebene verboten, außer sie werden von anerkannten Verbänden mit einem entsprechenden Corona-Sicherheitskonzept organisiert. Schulen bleiben offen, aber Ausflüge und Schüleraustausche verboten. Ferner rät die Regierung dringend von Privatpartys ab, sie empfiehlt das Tragen von Schutzmasken auch im eigenen Zuhause, wenn Gäste anwesend sind. Die Zahl der Neuinfektionen hat sich in Italien in der vergangenen Woche verdoppelt. Am Freitag wurden erstmals wieder mehr als 5000 Fälle binnen eines Tages bestätigt, am Samstag waren es fast 6000.

12.53 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder beharrt bei den Verhandlungen über die Corona-Strategie nicht auf einem Beherbergungsverbot für Reisende aus innerdeutschen "Hotspots". Die umstrittene Regelung sei ein untergeordnetes Thema, sagt der CSU-Politiker. De facto gehe es um eine Testpflicht, um reisen zu können. Er sei aber offen für Änderungen. Der Präsident der Wissenschaftler-Vereinigung Leopoldina, Gerald Haug, plädiert dafür, das Beherbergungsverbot zu überdenken und es nach den Herbstferien wieder aufzuheben.

12.18 Uhr - Die EU will den Mitgliedsländern zu einheitlichen Reisevorgaben in der Corona-Krise verhelfen. Die Europaminister der Staaten billigten ein "Ampel"-System, mit dem künftig ein Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen verhindert werden soll. Ungehinderter Reiseverkehr soll demzufolge für Menschen aus als "grün" eingestuften Regionen gelten, für die vergleichsweise geringe Ansteckungsquoten festgestellt wurden. Für Regionen mit mittlerem ("orange") oder hohem ("rot") Risiko sollen die Regierungen "geeignete" Maßnahmen festlegen. Das könnten etwa Quarantäne- oder Testverpflichtungen sein. Die 27 Mitgliedstaaten sollen der europäischen Seuchenaufsichtsbehörde Daten zur Quote der neuen Positiv-Tests im Verhältnis zu 100.000 Einwohnern in den vergangenen zwei Wochen liefern sowie zur Anzahl der Tests und der Positivrate in der vergangenen Woche. Daraus soll die Behörde dann eine mit den drei Farben unterlegte Übersicht erstellen. Die EU-Kommission ruft die Staaten dazu auf, sich auf einheitliche Vorgaben zu verständigen.

12.05 Uhr - Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki begibt sich in Quarantäne. Er habe am Freitag Kontakt mit einer Person gehabt, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, erklärt ein Regierungssprecher. Morawiecki habe keine Symptome und sei bislang nicht positiv getestet worden. Der Ministerpräsident übe weiterhin die Amtsgeschäfte aus.

11.41 Uhr - Unions-Fraktionsvorsitzender Ralph Brinkhaus fordert die 16 Ministerpräsidenten auf, sich bei dem Spitzentreffen mit der Kanzlerin am Mittwoch auf einheitliche Maßnahmen zu einigen. "Ich erwarte morgen ein klares Signal gegen die Kleinstaaterei. Wir benötigen Klarheit für die Menschen in Deutschland. Dies gilt insbesondere für innerdeutsche Reisen", sagt er am Rande einer Veranstaltung in Hamburg.

10.55 Uhr - Die Niederlande stehen vor einer neuen Runde von Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Eine Pressekonferenz von Ministerpräsident Mark Rutte und Gesundheitsminister Hugo de Jonge ist für 19.00 Uhr (MESZ) angesetzt. Der staatliche Sender NOS berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass es zu Café- und Restaurantschließungen kommen soll. Außerdem solle der Alkoholverkauf am Abend verboten werden. Menschen ab 18 Jahren dürften bis auf weiteres keine Mannschaftssportarten mehr ausüben. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel solle auf notwendige Fahrten beschränkt werden. Private Einladungen würden auf drei Personen pro Haushalt begrenzt. Die Vorgaben sollen zunächst für zwei Wochen gelten, wie der Sender berichtet. Am Montag hatten die Behörden den Rekordwert von fast 7000 neuen Positiv-Tests bekanntgegeben. Das sind viel mehr als im deutlich größeren Deutschland.

10.40 Uhr - Das Land Brandenburg lehnt laut "Handelsblatt" eine Lockerung des Beherbergungsverbots für Touristen aus Corona-Risikogebieten ab. Angesichts der rasant steigenden Zahlen von Neuinfektionen müsse alles getan werden, um die Virus-Verbreitung einzudämmen, zitiert die Zeitung eine Sprecherin von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Sie erinnerte demnach daran, dass in Brandenburg ein Beherbergungsverbot bereits seit Ende Juni bestehe. Dieses Vorgehen sei damals zwischen den Bundesländern so vereinbart worden.

10.26 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) dämpft Hoffnungen, dass mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffs eine rasche Rückkehr zur Normalität möglich werde. In einem neuen Strategiepapier bezeichnen die RKI-Experten die Impfung zwar als "wichtigen Teil der Pandemiebekämpfung". Dieser allein werde aber nicht ausreichen, da der oder die Impfstoffe anfangs nur in begrenzten Mengen verfügbar sein werden. Daher seien dann auch Vorgaben wie Abstandhalten, Maskentragen und die Verlegung von Freizeitaktivitäten nach draußen weiterhin erforderlich.

10.20 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt davor, angesichts der Corona-Krise Klimaschutz und Nachhaltigkeit aus den Augen zu verlieren. "In jeder Krise liegt auch eine Chance." Europa müsse dabei Vorbild für andere Weltregionen sein. Die kurzfristige Krisenbewältigung müsse nun mit langfristigen Investitionen zusammengebracht werden. "Nachhaltigkeit ist kein Schönwetter-Thema." Deutschland unterstütze das Ziel der EU-Kommission, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren.

09.55 Uhr - Der Chef der polnischen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, droht mit einer Blockade des EU-Wiederaufbaufonds. "Es wird ein Veto geben", sagt Kaczynski im Interview mit der Zeitung "Gazeta Polska Codziennie". "Wenn es weiter Drohungen und Erpressung gibt, werden wir Polens grundlegende Interessen verteidigen", sagt der Politiker, der auch Vize-Ministerpräsident ist und als sehr einflussreich gilt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte vergangenen Monat erklärt, in der der EU sei kein Platz für LGBT-freie Zonen. Die Regierung in Polen will Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender einschränken.

09.50 Uhr - In Russland steigt die Zahl der Positiv-Tests nach offiziellen Angaben um den Rekordwert von 13.868 auf insgesamt mehr als 1,32 Millionen. In den vergangenen 24 Stunden starben 244 Menschen, die positiv getestet worden waren. Auch dies ist ein Höchstwert seit Beginn der Zählung. Die Zahl der Todesfälle steigt damit auf 22.966.

08.54 Uhr - Beschränkungen beim Reisen wie Übernachtungsverbote treffen die bereits arg gebeutelten Firmen in der Gastronomie und Tourismusbranche, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, zu Reuters. "Nach den ersten Auswertungen unserer noch unveröffentlichten DIHK-Herbstumfrage erwartet jeder dritte Beherbergungsbetrieb im laufenden Jahr Umsatzrückgänge von mehr als 50 Prozent." Bei den Reisevermittlern seien es sogar 86 Prozent. Die Sorge vor behördlichen Beschränkungen trübe auch die Erwartungen der Branche für das nächste Jahr ein.

08.20 Uhr - In Frankreich trifft sich heute das Kabinett, um weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu beraten. Das sagt Staatssekretärin Emmanuelle Wargon dem Sender Sud Radio.

08.11 Uhr - In der Opposition werden verfassungsrechtliche Zweifel am Beherbergungsverbot laut. "Innerdeutsche Beherbergungsverbote sind auch aus meiner Sicht verfassungsrechtlich bedenklich, weil ihnen eine gewisse Willkür innewohnt", sagt die Grünen-Rechtspolitikerin Katja Keul dem "Handelsblatt". "Wir können und wollen den innerdeutschen Aufenthalt der Bürgerinnen und Bürger nicht flächendeckend kontrollieren und sind schlicht auf Akzeptanz und eine gewisse Freiwilligkeit angewiesen." FDP-Fraktionsgeschäftsführer Marco Buschmann sagt der Zeitung, es lägen kaum Argumente für die Wirksamkeit von Beherbergungsverboten vor. "Zugleich greift die Maßnahme tief in die Freiheit der potenziellen Gäste und der Beherbergungsbetriebe ein."

07.35 Uhr - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) verteidigt Vereinbarungen zu sogenannten Beherbergungsverboten. Ihr Bundesland habe mit strengen Regeln großen Erfolg erzielt, sagt sie im Deutschlandfunk. Sie wolle sicheren Tourismus garantieren. "Es geht nicht darum, die Menschen auszuschließen." Vielmehr sei es wichtig, für Menschen aus Risikogebieten höhere Anforderungen geltend zu machen. Notwendig seien zudem Bestimmungen in den Risikogebieten selbst, damit dort die Neuinfektionen wieder reduziert werden. Den Vorschlag von Unionspolitikern, die Weihnachtsferien zu verlängern, weist Schwesig zurück. Damit würden Kinder und Eltern verunsichert, sagt sie.

07.04 Uhr - Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery fordert klare und einheitliche Vorgaben für die Bevölkerung. "Die Menschen müssen selber wieder mitgenommen werden", sagt er im Deutschlandfunk. Man dürfe die Bevölkerung nicht durch völlige Intransparenz verwirren. Beherbergungsverbote halte er für "völligen Unsinn", zumal Familien- und Geschäftsbesuche erlaubt seien. Sinnvoller wären allenfalls Ausreisekontrollen. Davor schrecke die Politik aber zurück. Die Warnung vor übertriebenem Alarmismus in der Corona-Krise stellt Montgomery als unpassend dar. "Für Entwarnung ist es viel zu früh", betont er.

04.43 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 4122 Neuinfektionen in Deutschland. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle binnen 24 Stunden auf 329.453. Weitere 13 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben, wodurch sich die Zahl der Todesfälle auf 9634 erhöht.

04.08 Uhr - Angesichts der sich verschärfenden Corona-Lage in Deutschland warnt CSU-Generalsekretär Markus Blume die Regierungschefs der Bundesländer eindringlich, bei ihrem Treffen am Mittwoch die möglicherweise letzte Chance gegen einen zweiten bundesweiten Lockdown zu verspielen. "Wir haben nur noch ein ganz schmales Zeitfenster, in dem wir es schaffen können, mit sehr verbindlichen Maßnahmen einen neuerlichen Lockdown zu vermeiden", sagte Blume der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Dienstagausgabe). Blume fordert mehr bundeseinheitliche Regelungen. Er sehe durchaus Chancen für eine entsprechende Einigungen: Fast alle Länder hätten mit einem sehr dynamischen Infektionsgeschehen zu kämpfen. "Insofern gibt es ein großes gemeinsames Interesse", sagt Blume.

01.16 Uhr - Brasilien verzeichnet binnen Tagesfrist einen Rückgang der Neuinfektionen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind in den vergangenen 24 Stunden 8429 Menschen positiv auf das Virus getestet, am Sonntag waren es 12.342. Demnach erhöht sich die Zahl der Infizierten auf insgesamt 5.103.408 Fälle. Weitere 201 Menschen seien gestorben, bei denen das Coronavirus nachgewiesen worden war, teilt das Ministerium mit. Damit sind in dem lateinamerikanischen Land 150.689 Menschen an oder mit dem Virus gestorben.

rtr