17.20 Uhr - In Tschechien soll der Einzelhandel "definitiv" ab dem 10. Mai komplett öffnen, wie Industrieminister Karel Havlicek auf Twitter ankündigt. Damit werden die Beschränkungen eine Woche später aufgehoben als von der Regierung zunächst angepeilt.

17.15 Uhr - Angesichts wegbrechender Einnahmen und steigender Ausgaben in der Corona-Pandemie fordern einem Medienbericht zufolge die Kommunen weitere Milliardenhilfen vom Bund. "Es braucht zwingend einen zweiten Rettungsschirm von Bund und Ländern für die Kommunalfinanzen, mindestens für die Jahre 2021 und 2022", zitiert das "Handelsblatt" aus einem gemeinsamen Positionspapier des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) und Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes. "Die Lage der Kommunalhaushalte ist schlicht prekär." Im Herbst warnten die kommunalen Spitzenverbände, dass in diesem Jahr eine Finanzierungslücke von rund zehn Milliarden Euro droht.

16.58 Uhr - Zwischen Russland und Brasilien ist Impfstoff-Streit entbrannt. Die Entwickler des russischen Vakzins Sputnik V werfen der brasilianischen Gesundheitsbehörde Anvisa Verleumdung vor. Den Anschuldigungen zufolge hat Anvisa wissentlich Fehlinformationen verbreitet, ohne Sputnik V überhaupt getestet zu haben. Deswegen soll die Behörde nun verklagt werden. Die Anvisa-Führung hatte zuletzt entschieden, den Impfstoff wegen "inhärenter Risiken" und "schwerwiegenden Mängeln" nicht zuzulassen.

16.41 Uhr - In New York soll es ab Juli keine Corona-Beschränkungen mehr geben. Bürgermeister Bill de Blasio kündigt eine "vollständige Wiedereröffnung" zu diesem Datum an, da dann ein Großteil der 8,3 Millionen Einwohner geimpft sei. Bislang seien bereits 6,3 Millionen Dosen verabreicht worden. Geschäfte, Büros, Theater - dies alles solle wieder geöffnet werden.

14.55 Uhr - Frankreich lockert ab dem 19. Mai schrittweise die Ausgangsperre. Zum 30. Juni solle sie dann ganz aufgehoben werden, wie die Regierung auf ihrer Website mitteilt.

13.05 Uhr - Die Zahl der Impfungen in Deutschland nimmt weiter zu. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wurden am Mittwoch erstmals mehr als eine Million Menschen an einem Tag geimpft. Mit 1,1 Millionen Impfungen betreffe dies weit mehr als ein Prozent der Gesamtbevölkerung, betont Spahn in Berlin. Dies zeige, "wie stark wir an Geschwindigkeit gewonnen haben". Allerdings reiche dies noch nicht, um eine Herdenimmunität herzustellen.

13.00 Uhr - Gesundheitsminister Jens Spahn pocht darauf, dass für den EU-Impfpass nur Impfstoffe akzeptiert werden, deren Wirkung man auch einschätzen könne. Ob man dies an die EMA-Zulassung knüpfe, müsse man klären. Zudem dringe Deutschland darauf, dass auch ein Impfpass auf Papier akzeptiert werden müsse, weil viele Länder noch gar keine Möglichkeiten für einen digitalen Impfausweis hätten, sagte der CDU-Politiker.

12.28 Uhr - Ungarn erwartet, dass bis Freitag insgesamt vier Millionen Corona-Impfungen verabreicht worden sind und damit bereits angekündigte weitere Lockerungen in dem Land mit rund 9,8 Millionen Einwohnern möglich werden. Dazu gehöre, dass der Beginn der nächtlichen Ausgangssperre von 23.00 Uhr auf Mitternacht hinausgeschoben werde, wie die Regierung mitteilt. Auch in Restaurants soll wieder gegessen werden dürfen und Zoos, Museen, Kinos und Bibliotheken wieder geöffnet werden. Zudem soll das Außenministerium Beratungen über bilaterale Vereinbarungen über die Anerkennung von Impfzertifikaten aufnehmen. Ungarn hat bereits Impfstoffe aus Russland und China ohne EU-Zulassung eingesetzt.

12.18 Uhr - Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sind in der Altersgruppe über 80 Jahre längst nicht alle geimpft. Nach Angaben des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, ist dies zurzeit erst bei zwei Dritteln der Fall. In der Gruppe über 70-Jährigen seien derzeit sogar nur 30 Prozent geimpft, sagt Wieler in Berlin. "Wir impfen sehr schnell und sehr viel." Aber es gebe eben auch sehr viele Menschen, die noch geimpft werden müssten.

12.00 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet in Europa mit einer "zügigen Zulassung" des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer schon ab zwölf Jahren. Er würde es begrüßen, wenn die über Zwölfjährigen im Sommer dann zum Schulstart nach den Ferien geimpft werden könnten, sagt der CDU-Politiker in Berlin. "Es würde sehr helfen, wenn die Zulassung da ist." Bislang ist der Impfstoff in der EU erst ab 16 Jahren zugelassen, in den USA bereits ab zwölf.

11.55 Uhr - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, warnt davor, Corona-Infektionen bei Kindern zu unterschätzen. Auch wenn es bei infizierten Kindern meist weniger schwere Krankheitsverläufe gebe, zeigten Studien, dass auch hier sogenannte Long-Covid-Symptome auftreten könnten. Dazu gehörten Atem-, Konzentrations- und Erschöpfungsprobleme, sagt Wieler.

11.46 Uhr - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, betont: "Die Pandemie ist leider noch nicht vorbei." Innerhalb einer Woche seien die Fallzahlen weltweit um 24 Prozent gestiegen, sagt Wieler in Berlin. Die Pandemie werde erst dann unter Kontrolle sein, wenn dies in allen Teilen der Welt der Fall sei.

11.40 Uhr - Deutschland stellt dem von der Pandemie derzeit besonders getroffenen Indien Hilfsgüter im Wert von 50 Millionen Euro bereit. Diese Summe nennt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin. Indien erlebe derzeit ein "Worst-Case-Szenario", sagt Spahn und betont, dass die Bevölkerung dort im Durchschnitt weitaus jünger sei als etwa die europäische.

11.32 Uhr - Der steile Anstieg der Zahlen ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zufolge derzeit gebremst. Es sei aber noch unklar, ob dies nur eine Momentaufnahme oder ein Trend sei, sagt Spahn in Berlin. "Das reicht aber insgesamt noch nicht." Die Zahlen seien nach wie vor zu hoch, und auch die Intensivstationen in Deutschland seien noch zu voll.

11.10 Uhr - Die Unternehmen haben die Corona-Tests für ihre Mitarbeiter laut Arbeitsminister Hubertus Heil massiv ausgeweitet. Ende März hatten demnach nur 35 Prozent der Beschäftigten einen Arbeitgeber, der Tests anbietet. "wir gehen jetzt in den aktuellen Zahlen davon aus, dass es deutlich über 80 Prozent ist - für die Beschäftigten, die in Präsenz arbeiten", so der SPD-Politiker. Dies sei eine gute Zahl, die aber noch nicht ausreiche: "Klar ist: Es müssen 100 Prozent sein. Jeder Arbeitgeber muss Tests anbieten. Die Regelung ist verbindlich für alle", betont Heil.

09.44 Uhr - Die Bundeswehr will am Samstag 120 Beatmungsgeräte nach Indien fliegen, um das südasiatische Land angesichts der gespannten Corona-Lage in den Krankenhäusern zu unterstützen. Außerdem ist geplant, dass eine Sauerstoffherstellanlage zur Verfügung gestellt wird, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilt. Bis zu 16 Sanitätskräfte sollen vor Ort bis zu zwei Wochen bei Aufbau und Einweisung der Anlage unterstützen. Die Hilfsgüter sollen dem indischen Roten Kreuz übergeben werden.

06.35 Uhr - China lockert die Beschränkungen für internationale Flüge. Bislang mussten Airlines ihre Flüge nach China für zwei Wochen aussetzen, wenn zwischen fünf und zehn Passagiere nach Ankunft positiv getestet wurden. Jetzt dürfen die Fluglinien in solchen Fällen weiterhin China anfliegen, teilt die Flugaufsicht mit. Allerdings darf dann die Maschine für eine Vier-Wochen-Frist zu höchstens 40 Prozent ausgelastet werden.

06.10 Uhr - Indien meldet mit 379.257 Fällen einen neuen Höchstwert bei der täglichen Zählung neuer Infektionen. Damit übersteigt die Gesamtzahl der Fälle die Schwelle von 18 Millionen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 3645 Todesfälle registriert.

05.45 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 24.736 neue Positiv-Tests. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 154,9 von 160,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 264 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 82.544. Insgesamt wurden seit dem Ausbruch des Virus bislang in Deutschland mehr als 3,35 Millionen positiv getestet.

02.00 Uhr - Kinder- und Jugendärzten gehen die Pläne der Bundesregierung für ein "Aufholpaket" für junge Menschen nicht weit genug. "Wir (...) beobachten sehr häufig Entwicklungsstörungen und psychische sowie körperliche Erkrankungen, die direkt auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen sind", sagt der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der Zeitung "Rheinische Post" (Donnerstagausgabe) laut Vorabbericht. "Immer mehr Kinder leiden an Übergewicht, fehlender Motivation, Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen sowie einem Mangel an sozialen Kontakten." Die Bundesregierung drohe mit dem Aufholpaket die Chance zu verpassen, auch die psychische Entwicklung von Kindern außerhalb der Schulen zu fördern, da der Fokus zu sehr auf der Bekämpfung von Leistungsdefiziten liege. Auch Michael Schroiff, Vorsitzender des Verbandes der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (BKJ), sagt laut dem Bericht der Zeitung, dass in manchen Regionen die Anfragen bei Kliniken für Psychiatrie um die Hälfte in der Corona-Krise angestiegen sei. "Es ist an der Zeit, Betreuungsangebote außerhalb der Schulen und Kindertagesstätten wieder zu öffnen mit vorsichtigen Schutzkonzepten." Zudem forderte er eine bessere Einbindung der jungen Menschen wie beispielsweise ein Kinder- und Jugendrat auf Bundesebene, bei dem Kinder und Jugendliche selbst ihren Bedarf äußern können.

00.45 Uhr - In der Debatte um die Freiheiten von Geimpften plädiert SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz für eine möglichst weitreichende Lösung. "Es ist völlig klar, dass Grundrechtseinschränkungen nur so lange zu rechtfertigen sind, wie sie zur Bekämpfung der Pandemie unbedingt notwendig sind", sagt Scholz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) laut Vorabbericht. Wer geimpft, genesen oder negativ getestet sei, von dem gehe laut Aussage der Virologen kaum mehr eine Gefahr für die Verbreitung des Virus aus. Die Einschränkung von Grundrechten begründe sich aber in der Gefahr für die Gemeinschaft. "Ist eine Ausgangssperre für Bürgerinnen und Bürger, von denen keine Gefahr ausgeht, aus virologischer Sicht sinnvoll? Ich glaube nicht. Und dann ist sie auch rechtlich nicht mehr begründbar.

00.30 Uhr - SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz warnt vor einer sozialen Spaltung der Gesellschaft beim Impfen. "Nicht das Vorhandensein von Ärzten im Freundes- oder Bekanntenkreis darf über die Vergabe von Impfterminen entscheiden, sondern einzig und allein die Priorität", sagt Scholz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut Vorabbericht. Ihn sei es lieber, Deutschland halte etwas länger an der Impfpriorisierung fest, als einen Verteilungskampf um Impfstoff zu riskieren, bei dem sich am Ende "die Wohlhabenderen mit ihren Netzwerken und Kontakten durchsetzen". "Kommunen und Länder sollten Strategien entwickeln, um in Brennpunkten schneller und niedrigschwelliger zu impfen." Es brauche nicht nur mehrsprachige Briefe, sondern auch Impfmobile auf den Marktplätzen.

00.12 Uhr - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält die Debatte über die Rückgabe von Rechten an Geimpfte für verfrüht. "Wenn alle ein Impfangebot bekommen haben, dann muss man über die Rechte von Geimpften reden", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Donnerstag) laut Vorabbericht. "Dann sind Einschränkungen nicht mehr opportun. Da der Impfschutz 14 Tage nach der zweiten Impfung mindestens sechs Monate gilt, brauchen wir in dem Moment auch Klarheit darüber, ob ab dem 7. Monat wieder getestet oder neu geimpft wird. Vorher macht diese Debatte die Leute nur verrückt."

rtr