17.44 Uhr - In Russland grassiert den Behörden zufolge die aggressivere Delta-Variante, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde. Die Zahl der nachgewiesenen Fälle steige signifikant, teilt die Verbrauchergesundheitsbehörde mit. In Moskau verschlechtere sich die Situation rapide und unerwartet vermutlich wegen ansteckenderer Virus-Varianten, sagt der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergei Sobjanin. Die Behörden seien dabei, rasch die Anzahl der Krankenhausbetten zu erhöhen, um mehr Covid-19-Patienten aufnehmen zu können. Derzeit gebe es aber ausreichend Kapazität.

17.20 Uhr - Großbritannien verzeichnet den höchsten Anstieg an Neuinfektionen binnen eines Tages seit dem 19. Februar. Die Behörden registrieren 11.007 nachgewiesene Ansteckungsfälle, am Tag zuvor waren es noch 9055. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um 19, am Mittwoch waren es neun weitere Tote.

13.20 Uhr - Der Flopp des Curevac-Impfstoffs ist einem Experten zufolge vermutlich auf die geringe Dosierung des Mittels zurückzuführen. Die geringe Wirksamkeit liege "sehr wahrscheinlich an der Dosis", sagt Peter Kremsner von der Universitätsklinik Tübingen, der die CureVac-Impfstudie leitet, der Nachrichtenagentur Reuters. Eine höhere Dosierung sei wegen zu erwartender Unverträglichkeiten nicht möglich gewesen.

13.10 Uhr - Dänemark will nach den Erwachsenen Mitte September dann auch Jugendlichen ein Impfangebot machen. "Eine Ausweitung der Zielgruppe auf die 12-15-Jährigen ist notwendig, um eine noch stärkere Immunität in der Bevölkerung und damit die Kontrolle der Epidemie in Dänemark zu gewährleisten", sagte der Chef der dänischen Gesundheitsbehörde, Soren Brostrom. "Wir brauchen eine Immunität in der Bevölkerung, vor allem vor Beginn der Winter-Saison." Verabreicht werde das BioNTech-Vakzin, da dies der einzige von der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) für Jugendliche genehmigte Impfstoff sei. Knapp die Hälfte der Dänen ist erstmals, mehr als ein Viertel vollständig geimpft.

11.15 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schreibt den Impfstoff von CureVac ab, nachdem Studien lediglich eine Wirksamkeit von 47 Prozent belegen. "Mit der zu erwartenden geringen Wirksamkeit, selbst wenn sie sich bei der Endauswertung noch leicht verbessert, ist der CureVac-Impfstoff nicht einsetzbar in Deutschland", sagte der Politiker der "Rheinischen Post." "CureVac wird bei der Delta-Variante wahrscheinlich noch schwächer sein, somit keine Rolle mehr spielen." Der Wegfall des Vakzins wie auch die geringeren Liefermengen von BioNTech seien für die Impfkampagne in Deutschland allerdings ein Dämpfer. So werde jetzt wohl erst Mitte September eine Herdenimmunität erreicht.

09.09 Uhr - In Indonesien haben sich den Behörden zufolge mehr als 350 Mediziner angesteckt, obwohl sie mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden waren. Die meisten der Betroffenen - Ärzte und medizinisches Personal - hätten keine Symptome, Dutzende müssten allerdings im Krankenhaus behandelt werden, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörden auf Java. Dort gibt es in einem Bezirk einen Corona-Ausbruch, der von der ansteckenderen Virus-Variante Delta dominiert wird.

08.36 Uhr - Angesichts der niedrigen Neuinfektionszahlen wird in Österreich ab Juli die Nachtgastronomie wieder geöffnet. Die Sperrstunde wird aufgehoben. "Es kann wieder getanzt, gefeiert und geheiratet werden", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz. Als Voraussetzung gilt die sogenannte "3-G-Regel": Nur wer getestet, genesen oder geimpft ist, bekommt Zutritt. Bars, Clubs und Discos waren seit Mitte März 2020 geschlossen.

07.11 Uhr - Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus. Ihr Anteil an den positiven Corona-Tests stieg in der Woche vom 31. Mai bis 06. Juni auf 6,2 Prozent nach 3,7 Prozent in der Vorwoche, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte. Die Variante wurde zunächst in Indien nachgewiesen und ist Experten zufolge deutlich ansteckender als die Alpha-Variante, die dem RKI zufolge mit über 86 Prozent in Deutschland gegenwärtig dominiert. Großbritannien hatte am Montag wegen der raschen Ausbreitung der Delta-Variante auf der Insel ungeachtet des fortgeschrittenen Impfprogramms geplante Lockerungsschritte um einen Monat verschoben.

05.37 Uhr - Australien schränkt die Empfehlung für den Impfstoff von AstraZeneca weiter ein. Aufgrund der Bedenken über Blutgerinnsel soll das Vakzin nur noch an Menschen über 60 Jahre verimpft werden, sagt Gesundheitsminister Greg Hunt. Zuvor lag die Schwelle bei 50 Jahren.

04.06 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1330 neue Positiv-Tests. Das sind 1857 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 11,6 von 13,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 105 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.179. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

04.00 Uhr - Immunologen fordern die Politik auf, sich angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante insbesondere an den Schulen intensiv auf eine neue Corona-Welle im Herbst vorzubereiten. "Es ist fest davon auszugehen, dass spätestens im Herbst die Delta-Variante die dominierende Variante in Deutschland sein wird", sagt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), Carsten Watzl, der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). "Wenn sehr viele Kinder nicht geimpft sind und die Delta-Variante im Herbst kommt, droht in den Schulen wieder ein stärkeres Ausbruchsgeschehen." Man müsse sich daher schon jetzt an Konzepte wie Luftfilter machen, um nicht im Herbst wieder die Schulen zumachen zu müssen. Watzl verweist darauf, dass der Anstieg der Inzidenzzahlen in Großbritannien größtenteils auf Schulkinder zurückgehe, für die es zum Teil noch gar keine Impfstoffe gebe.

00.16 Uhr - Angesichts sinkender Inzidenz-Zahlen und der Hitzewelle in Deutschland sprechen sich Politiker und Experten für ein Ende der Maskenpflicht in Schulen aus. "Bei der momentanen Talfahrt der Infektionsrate sollte die Maskenpflicht inzidenzabhängig fallen", sagt Thomas Fischbach, Chef des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte der Zeitung "Bild". "Masken haben eine Schutzfunktion, schränken aber auch ein. Schüler können Mimik und Gestik nicht komplett erkennen, schwitzen und bekommen schlechter Luft", sagt auch CDU-Familienpolitiker Marcus Weinberg. Infektologe Peter Kremsner, Leiter der CureVac-Studie, regt ebenfalls an, die Masken "angesichts der derzeit niedrigen Inzidenzen" wegzulassen. "Vor allem, wenn die Durchimpfungsrate weiter so rapide ansteigt, dass die Eltern und Älteren geschützt sind." Kinder selbst hätten praktisch nichts zu befürchten, da sie seltener und weniger schwer an Corona erkranken würden. Das regelmäßige Testen gebe zudem zusätzliche Sicherheit. "Eine pauschale Maskenpflicht in Schulen muss fallen. Unsere Kinder haben schon genug gelitten in dieser Pandemie", sagt FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus.

rtr