17.23 Uhr - Der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar äußert sich besorgt über die Hackerangriffe auf E-Mail-Programme von Microsoft, von denen auch Bundesbehörden wie das Paul-Ehrlich-Institut betroffen sind. "Das ist eine außerordentlich bedrohliche Entwicklung", sagt Caspar dem "Handelsblatt". Offenbar gehe die Zahl der betroffenen Unternehmen in die Zehntausende. "Soweit öffentliche Stellen betroffen sind, kann der Schaden immens sein und sollte uns die Bedeutung und Notwendigkeit digitaler Souveränität deutlich vor Augen führen." Caspar sieht in der Abhängigkeit von einigen wenigen weltweit genutzten Softwaretools "massive Risiken im globalen Maßstab", die nicht mehr lokal begrenzbar seien.

17.19 Uhr - Nach dem Astrazeneca-Impfstopp warnen die Kassenärzte vor weiteren Verzögerungen bei den bundesweiten Impfungen in den Arztpraxen. "Von den 60 Millionen Impfdosen, die für das zweite Quartal fest eingeplant sind, entfallen knapp 17 Millionen auf Astrazeneca", sagt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, dem "Handelsblatt". "Wenn die auch nur vorübergehend ausfallen, dann wird es schwieriger, mit dem Impfen in den Praxen zu beginnen." Er rechne "auf jeden Fall mit Verzögerungen", wird Gassen zitiert.

16.29 Uhr - 114 Unternehmen haben bislang Interesse an Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) bekundet. Das geht aus einem Überblick des Bundeswirtschaftsministeriums für den Wirtschaftsausschuss des Bundestages hervor. Bewilligt wurden nach Einzelfallprüfungen 14 Anträge im Volumen von 8,38 Milliarden Euro.

16.25 Uhr - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet dämpft Hoffnungen, dass nach der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca der Tourismus auch in Deutschland schon bald freie Fahrt bekommt. Über Öffnungsstrategien werde sich die Ministerpräsidenten-Konferenz erst wieder am 22. März unterhalten, sagt Laschet in Düsseldorf. Die Aufhebung der Reisewarnung nach Mallorca sei durch die dort niedrigen Inzidenzen begründet. "Aber ob für Deutschland der Tourismus am 22.3. bei steigenden Inzidenzen geöffnet wird, halte ich eher für fraglich."

16.11 Uhr - Von den sieben Fällen seltener Hirnvenenthrombosen nach der Impfung mit Astrazeneca sind nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorwiegend Frauen betroffen. Demnach sind sechs Frauen, bei denen mit einer Sinusvenenthrombose eine besondere Form von Hirnvenenthrombosen auftrat, und ein Mann im Alter von etwa 20 bis 50 Jahren betroffen. Die Erkrankungen seien vier bis 16 Tage nach der Impfung aufgetreten. Das PEI bestätigte, dass drei Personen gestorben sind. Die Zahl der Fälle sei statistisch signifikant höher als die Anzahl von Hirnvenenthrombosen, die normalerweise in der Bevölkerung ohne Impfung auftreten. Ob ein kausaler Zusammenhang bestehe, werde derzeit noch untersucht.

15.45 Uhr - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet bezeichnet die Aussetzung von Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca als "schlechte Nachricht". Der Impfstoff sei hoch wirksam, sagt Laschet. "Das Impfen ist der Ausweg aus der Pandemie", betont der CDU-Chef.

15.30 Uhr - In Spanien wird laut einer Regierungssprecherin die zweiwöchige Aussetzung des Astrazeneca-Impfstoffs keine Auswirkungen auf den Impfkalender des Landes haben. Die Regierung peilt an, dass sich bis Ende des Sommers 70 Prozent der 47 Millionen Einwohner impfen lassen.

14.57 Uhr - Für Arbeitnehmer, die während ihrer Kurzarbeit die Arbeit vollständig einstellen müssen, mindert sich nach einem Urteil des Landesarbeitsgerichts in Düsseldorf auch der Urlaubsanspruch. Das Gericht weist die Klage einer Beschäftigten in der Systemgastronomie ab, die im Zuge des Corona-Pandemie auf Kurzarbeit Null gesetzt worden war. Die Klägerin vertrat die Ansicht, die Kurzarbeit habe keinen Einfluss auf ihre Urlaubsansprüche. Für jeden vollen Monat der Kurzarbeit Null sei der Urlaub zu kürzen, entscheidet dagegen das Gericht. Dies entspreche auch europäischem Recht. Das Landesarbeitsgericht lässt aber Revision zu.

14.43 Uhr - Das Land Berlin verzichtet vorerst auf weitere Lockerungsschritte. "Mir ist es lieber, vorsichtig weiter zu agieren", sagt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller nach einer Senatssitzung. Das Hin- und Her und Auf- und Zu in der Corona-Pandemie und die Unsicherheit zermürbe die Menschen. Man werde zwar an den bisherigen Lockerungsschritten festhalten und diese mit einer verstärkten Teststrategie absichern. Müller fügte aber hinzu: "Wir wollen da im Moment nichts draufsetzen." So sollen etwa die Schüler der Klassenstufen 7 bis 9 anders als geplant vor den Osterferien keinen Präsenzunterricht haben.

14.40 Uhr - In Rheinland-Pfalz werden die geplanten Impftermine mit dem AstraZeneca-Vakzin auf andere Impfstoffe umgestellt. "Alle rund 43.000 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer, die bis zum 10. April einen Termin zur Impfung mit AstraZeneca im Impfzentrum haben, werden geimpft - dazu erfolgt eine Umstellung aller geplanten Termine auf die Impfstoffe von Biontech oder Moderna", teilt das Landesgesundheitsministerium mit. AstraZeneca-Impfungen in den Krankenhäusern, bei der Polizei und in den Justizvollzugsanstalten würden dagegen bis zur Entscheidung des Bundes über eine Wiederaufnahme der Impfungen ausgesetzt.

14.38 Uhr - Österreich und vier weitere Länder fordern eine Korrektur des Verteilungsschlüssels der Corona-Impfstoffe in der EU. "Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir hier gemeinsam einen Korrekturmechanismus zustandebringen, damit nicht Bulgarien nur ein Drittel des Impfstoffes bekommt den Malta zum Beispiel bekommt", sagt der konservative Politiker in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinen Amtskollegen aus Tschechien, Bulgarien, Slowenien und Lettland in Wien. Die Länder seien dazu in guten Kontakt mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula van der Leyen und Ratspräsident Charles Michel, die sich laut Kurz bemühen, eine Lösung zu finden. Der österreichische Kanzler hatte die Verteilung der Impfstoffe in der EU zuletzt als ungerecht kritisiert.

14.33 Uhr - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller reagierte enttäuscht auf die Aussetzung des Impfstoffes von Astrazeneca. "Das ist ein bitterer Rückschlag", sagt der SPD-Politiker nach einer Senatssitzung. Es sei auch ein großer Vertrauensverlust rund um den Impfstoff. Dennoch gehe er davon aus, dass sich auch in Zukunft viele Menschen weiter schnell mit Astrazeneca impfen lassen wollten. Denn die Bürger würden abwägen zwischen der Gefahr durch Nebenwirkungen des Impfstoffs und der Gefahr durch das Corona-Virus, an dem man sterben könne. "Das werden viele ausschließen wollen durch die Impfung."

14.23 Uhr - Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA schaut sich bei ihrer Untersuchung des AstraZeneca-Impfstoffs auch an, ob nur einzelne Chargen betroffen sind. Das sei Teil der Prüfung, sagt Behördenchefin Emer Cooke.

14.21 Uhr - Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat bislang keine Hinweise darauf, dass der Coronavirus-Impfstoff von AstraZeneca eine Blutgerinnung verursacht. Die Zahl der aufgetretenen Fälle sei nicht höher als in der Gesamtbevölkerung, sagt Behörden-Chefin Emer Cooke. Die Vorteile des Mittels überwögen die Risiken.

14.19 Uhr - Die rheinland-pfälzische Landesregierung lässt vorerst offen, ob es zu den eigentlich ab 22. März geplanten weiteren Lockerungen der Corona-Beschränkungen kommt. "Wir haben uns da heute noch nicht festlegen können", sagt Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Kabinettssitzung in Mainz. Die Frage sei, was man sich trauen könne, wenn die Tendenz der Fallzahlen eher steigend als fallend sei. Am Freitag werde die Landesregierung festlegen, wie sie weiter vorgehe bei der Umsetzung des von Bund und Ländern vereinbarten Plans.

14.17 Uhr - Der sogenannte Impfgipfel von Bund und Ländern soll nun am Freitag stattfinden. Das kündigt die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Mainz an. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wolle sich am Donnerstag erneut ein Bild machen zum Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffes. "Dann haben wir hoffentlich Klarheit", sagt Dreyer.

14.11 Uhr - Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA nimmt die Prüfung des AstraZeneca-Impfstoffs nach den Worten ihrer Chefin Emer Cooke "ernst". Experten prüften derzeit, ob zwischen der Impfung und aufgetretenen Fällen einer Blutgerinnung ein Zusammenhang bestehe, sagt Cooke bei einer Pressekonferenz. Die Ergebnisse der Untersuchung werde die EMA am Donnerstag bekanntgeben.

13.48 Uhr - Bundesfinanzminister Olaf Scholz hofft, dass Astrazeneca-Impfungen wieder möglich werden. "Es wird jetzt intensiv geprüft", sagt der Vize-Kanzler. Die laufende Überprüfung der Nebenwirkungen dürfe aber nur fachliche Kriterien berücksichtigen. "Das darf nicht das Ergebnis einer politischen Setzung sein." Eine dauerhafte Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen hätte natürlich Auswirkungen auf die Impfstrategie in Deutschland. Er sei aber zuversichtlich, dass im Juni oder Juli pro Woche zehn Millionen Corona-Impfungen möglich seien, so der SPD-Kanzlerkandidat.

13.38 Uhr - Berlin verzichtet einem Medienbericht zufolge auf den nächsten geplanten Öffnungsschritt. Der Berliner Senat nehme vorerst keine Lockerungen vor, die ab dem 22. März geplant gewesen seien, berichtet der "Tagesspiegel". Beschränkungen und Schließungen bei Kultur und Gastronomie bleiben bestehen, Lockerungen würden zunächst abgesagt.

13.35 Uhr - Österreich wird den Impfstoff von Astrazeneca vorerst weiter verabreichen. Die Entscheidung über die Verimpfung des umstrittenen Vakzins will Gesundheitsminister Rudolf Anschober dem nationalen Impfgremium und der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA überlassen. "Es wird keine Entscheidung geben, wo ich im Widerspruch zu dem handle, was uns das nationale Impfgremium empfiehlt", sagt der Grünen-Politiker. Das österreichische Gremium hat am Montagabend empfohlen, die Verimpfung mit AstraZeneca fortzuführen, bis die Einschätzung der EMA vorliegt.

13.26 Uhr - Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagt, er sei sich mit den Bundesländern einig, die seit einem Jahr geltenden Regeln zur Stundung von Steuern und zur Aussetzung von Vollstreckungen um drei Monate zu verlängern. Das sei eine gute Nachricht für Unternehmen, sagt der SPD-Kanzlerkandidat.

13.24 Uhr - Verdi setzt sich für tägliche Corona-Schnelltests der Beschäftigten im Einzelhandel ein. Auch müssten die Betriebsräte bei Wiedereröffnungen von Geschäften einbezogen werden, fordert die Gewerkschaft. "Die Zutrittskontrollen sind in vielen Bereichen immer noch unzureichend, die Hygienewartungen der Klimaanlagen häufig intransparent, die Durchsetzung der Maskenpflicht halbherzig", beklagt Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

12.17 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht sich für eine Testpflicht für Urlaubsrückkehrer aus Mallorca aus. Er bitte den Bund, einen derartigen Schritt zu überdenken, sagt Söder. Was Tourismus allgemein angehe, sei er für Ostern nicht optimistisch. Für Pfingsten und den Sommer sehe es dagegen anders aus, zumal dann die Impfungen vorankämen. In dem Zusammenhang könnten Öffnungen auch an Impfungen gekoppelt werden.

12.14 Uhr - Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wird nach Angaben der EU-Kommission um 14.00 Uhr (MEZ) eine Pressekonferenz abhalten. Derzeit untersucht sie die Sicherheit des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca.

12.10 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich womöglich noch im Tagesverlauf zu dem in mehreren Ländern ausgesetzten Corona-Impfstoff von Astrazeneca äußern. Es sei davon auszugehen, dass das zuständige Beratungsgremium noch am Dienstag eine Erklärung abgeben werde, sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier.

12.07 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wirbt für ein Festhalten an der "Notbremse", sollte die Inzidenz die Schwelle von 100 steigen. "Der Lockdown darf auf Dauer nicht die einzige Perspektive sein", sagt er. Eine Abschaffung der Inzidenz und ein Freilaufen dürfe aber nicht akzeptiert werden.

10.57 Uhr - Russland beklagt, dass mutmaßlich auf manche Länder Druck ausgeübt werde, den russischen Impfstoff Sputnik V nicht zu kaufen. Ein solches Vorgehen sei beispiellos, werde aber keinen Erfolg haben, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er war gefragt worden, was er von einem Bericht halte, wonach es so aussehe, dass die USA versucht hätten, Brasilien vom Kauf von Sputnik V abzuhalten. Russland sei dagegen, die Lage rund um die Impfstoffe zu politisieren, sagt Peskow.

10.50 Uhr - Die EU vereinbart mit BioNTech und dem Partner Pfizer eine vorgezogene Lieferung von zehn Millionen Impfstoff-Dosen im zweiten Quartal. Diese stammen aus der Option von 100 Millionen Dosen, die im dritten beziehungsweise vierten Quartal geliefert werden sollten, teilt die EU-Kommission mit. Im zweiten Quartal würden somit über 200 Millionen Impfdosen zur Verfügung gestellt. Die vorgezogene Lieferung verschaffen den EU-Mitgliedstaaten Spielraum, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Möglicherweise können auch Lücken aufgefüllt werden."

10.30 Uhr - Der vorläufige Impfstopp für AstraZeneca kann dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge Milliarden kosten. "Wird der Impfstoff von Astrazeneca für eine Woche ausgesetzt, bedeutet das eine halbe Woche späteren Impfschutz und im Zweifel auch eine halbe Woche längeren Lockdown", sagt IW-Experte Hubertus Bardt zu Reuters. "Die gesamtwirtschaftlichen Kosten sind dann schnell bei zwei Milliarden Euro." Wenn die Verzögerung dazu führe, dass der Wettlauf gegen die dritte Corona-Welle endgültig verloren gehe, seien die Kosten "sicher noch deutlich höher".

09.25 Uhr - Frankreichs Impfbeauftragter Alain Fischer geht davon aus, dass die Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen nur vorübergehend ist. Die Zahl der Fälle von Menschen, die unerwünschte Nebenwirkungen zeigten, sei gering, sagt Fischer dem Radiosender France Inter. Das entscheidende Element bei der Analyse sei das Abwägen von Nutzen und Risiko. Der Impfstoff der schwedisch-britischen Firma AstraZeneca sei nicht zweitklassig. "Die Impfung schreitet voran. Die Impfung ist da und wird weitergehen", sagt Fischer.

09.13 Uhr - Auch Schweden und Lettland setzen die Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca aus. Das teilen die jeweiligen Gesundheitsbehörden mit.

08.55 Uhr - Der Bundeselternrat fordert angesichts wieder stark steigender Corona-Fallzahlen tägliche Schnelltests für Kinder und Jugendliche, die in die Schulen kommen. Es müsse tägliche Testungen an den Schulen für die Schüler, Schülerinnen und aller in der Schule Beschäftigten geben, sagt Vorstandsmitglied Sabrina Wetzel den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Weitere nötige Maßnahmen seien der Einbau von Lüftungsanlagen, Hygienekonzepte, der Einsatz zusätzlicher Verkehrsmittel vor allem im ländlichen Raum, sowie kleine Klassenverbände durch Wechselunterricht. Der Besuch der Schule müsse sicher sein. "Die steigenden Inzidenzwerte machen den Eltern Sorgen", sagt Wetzel.

08.50 Uhr - Der für Mittwochabend geplante Impfgipfel zwischen Bund und Ländern wird verschoben. Das teilt ein Regierungssprecher mit. Es solle zunächst eine Entscheidung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA zum Einsatz des Vakzins von AstraZeneca abgewartet werden.

08.45 Uhr - Die Entscheidung Frankreichs, den Impfstoff von AstraZeneca vorübergehend auszusetzen, sei in Abstimmung mit anderen europäischen Ländern getroffen worden, sagt die französische Industrieministerin Agnes Pannier-Runacher dem Radiosender France Info.

08.05 Uhr - Der Stopp für den AstraZeneca-Impfstoff verzögert Experten zufolge die wirtschaftliche Erholung in Deutschland. "Die Entscheidung ist ein kurzfristiger Gamechanger, da dadurch nicht nur die Impfstrategie weiter verzögert wird, sondern auch weil es langfristig deutlich weniger Menschen geben wird, die AstraZeneca freiwillig nehmen werden", sagt ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski zu Reuters. "Damit wird es auch nach Ostern wohl keine Lockerungen geben." Im Gegenteil: Die dritte Corona-Welle scheine bereits anzurollen und damit neue Lockdown-Maßnahmen. Es werde jetzt davon abhängen, wie viele andere Impfstoffe zugelassen und produziert werden können - und wie schnell. "Zusammengefasst: Mit der gestrigen Entscheidung verzögert sich der Konjunkturaufschwung wieder einmal, denn aktuell ist Konjunktur halt kaum etwas anderes als Impfstoff, Lockdown und Lockerungen", sagt Brzeski.

08.01 Uhr - FDP-Chef Christian Lindner fordert eine Aufarbeitung des schleppenden Impfstarts in Deutschland. "Im nächsten Bundestag werden wir entscheiden, wie wir diese Pandemie aufarbeiten", sagt Lindner zu RTL/ntv. "Die erste Option ist eine Art Expertenkommission, Parlament mit Praktikern und Wissenschaftlern. Und die andere Option ist ein Untersuchungssausschuss, der auch mit Mitteln der Strafprozessordnung arbeitet, der Zeugen vorladen kann, der Akteneinsicht einfordern kann." Die Bundesregierung habe unnötig Menschenleben in Gefahr gebracht, zitieren die Sender Lindner. "Dieser Staat muss sich fragen, ob die Schäden und vor allen Dingen die beklagenswerten Sterbefälle, nicht teilweise hätten reduziert werden können." Mit schnelleren Impfungen "wäre gerade bei den besonders schutzbedürftigen Menschen viel Leid reduziert worden, dann hätte man den Menschen viel Leid ersparen können."

08.00 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 5480 Neuinfektionen. Das sind 1228 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag leicht auf 83,7 von 83, vor einer Woche lag sie bei 67,5. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 238 weitere Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 73.656. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,581 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

07.44 Uhr - Die italienische Arzneimittelaufsicht Aifa stuft den Impfstoff von AstraZeneca als sicher ein. Das Verhältnis von Nutzen zu Risiko sei "weitgehend positiv", sagt Aifa-Direktor Nicola Magrini der Zeitung "La Repubblica". Die Entscheidung mehrerer Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien, das Impfen mit dem Vakzin auszusetzen, sei politisch gewesen. Die Aifa werde zwei bis drei Tage benötigen, um alle erforderlichen Daten zu sammeln. Sobald alle Zweifel ausgeräumt seien, "können wir schneller weitermachen als zuvor".

07.15 Uhr - In der Bretagne ist nach Angaben des französischen Gesundheitsministeriums eine neue Coronavirus-Variante entdeckt worden. Erste Analysen zeigten, dass die Mutation nicht ansteckender oder schwerwiegender sei als andere Varianten, heißt es in einer Mitteilung.

06.50 Uhr - Der RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann sieht das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder in einem exponentiellem Wachstum und hat die Lockdown-Lockerungen scharf kritisiert. Bei der Entwicklung der Fallzahlen und Inzidenzen gebe es derzeit im Wesentlichen einen Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, sagt der Experte vom Robert Koch-Institut in der ARD. "Wir sind genau in der Flanke der dritten Welle. Da gibt es gar nichts mehr zu diskutieren." In diese Flanke herein sei gelockert worden und das habe dieses exponentielle Wachstum beschleunigt, das es bereits durch die neue britische Virusvariante B117 gegeben habe. Deutschland gehe nun "voll in das exponentielle Wachstum" rein. "Das ist total irrational gewesen, hier zu lockern. Das befeuert nur dieses exponentielle Wachstum."

06.29 Uhr - Indien verzeichnet mit 24.492 Neuinfektionen den sechsten Tag in Folge wieder mehr als 20.000 bestätigte Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen steigt damit auf 11,41 Millionen, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Das ist der dritthöchste Wert weltweit nach den USA und Brasilien. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich den Angaben zufolge um 131 auf 158.856. Zuletzt stiegen die Infektionszahlen in Indien wieder an. Die Regierung macht dafür größere Menschenansammlungen und eine in der Bevölkerung verbreitete Abneigung gegen das Tragen von Masken verantwortlich und hat in einigen Landesteilen die Eindämmungsmaßahmen wieder verschärft.

04.33 Uhr - Australien setzt seine Impfkampagne mit dem AstraZeneca-Vakzin trotz Bedenken über mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen in Europa fort. "Während die Europäische Arzneimittelbehörde diese Ereignisse untersucht, hat sie ihre Ansicht bekräftigt, dass der Impfstoff von AstraZeneca erfolgreich vor Covid-19 schützt und weiterhin in der Impfkampagne verwendet werden sollte", sagt der Oberste Gesundheitsbeamte Paul Kelly.

04.24 Uhr - Der thailändische Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha lässt sich mit dem Vakzin des Herstellers AstraZeneca impfen. Es ist die erste Impfung in dem südostasiatischen Land, nachdem die Einführung des Vakzins wegen Sicherheitsbedenken vorübergehend auf Eis gelegt worden war. Die Impfkampagne könne mit dem Stoff von AstraZeneca fortgesetzt werden, da es in vielen Ländern keine Probleme mit Blutgerinnseln gäbe, erklärt der thailändische Gesundheitsminister.

02.33 Uhr - Venezuela wird dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca zunächst nicht die Notfallgenehmigung erteilen. Vizepräsidentin Delcy Rodriguez begründet den Schritt mit den "Auswirkungen auf Patienten".

02.03 Uhr - "Wenn das Paul-Ehrlich-Institut seine Untersuchungen innerhalb der nächsten beiden Wochen mit der Empfehlung abschließt, die Impfungen mit AstraZeneca wiederaufzunehmen, können wir wie geplant ab 29. März mit der ersten Phase des Impfens in den Praxen beginnen", sagt der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, berichtet vorab die Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe). Es handele sich bei der Impfpause um eine Vorsichtsmaßnahme.

01.20 Uhr - Der Deutsche Reiseverband (DRV) fordert die Öffnung von Hotels in Deutschland, sofern dies die Inzidenzen zulassen. "Wir freuen uns sehr, dass jetzt der guten Entwicklung auf Mallorca und den anderen Inseln Rechnung getragen wurde und die Reisewarnung aufgehoben wurde. Das ist folgerichtig", sagt der DRV-Präsident, Norbert Fiebig, einem Vorabbericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagausgaben) zufolge. "Wir plädieren dafür, dass es überall dort, wo es die Infektionszahlen oder Möglichkeiten zulassen, auch Öffnungen geben sollte - auch in Deutschland."

01.15 Uhr - Angesichts steigender Infektionszahlen fordert Bundesfamilienministerin Franziska Giffey eine Ausweitung der Schnelltests in Kitas und Schulen. Ziel müsse es sein, den wieder angelaufenen Kita- und Schulbetrieb so weit wie möglich aufrecht zu erhalten, sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben) laut einem Vorabbericht. "Das geht aber nur, wenn das Testen vor dem Besuch von Kitas und Schulen ausgeweitet wird, um mehr Sicherheit für alle zu gewährleisten, Infektionsketten zu unterbrechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen." Mit einer Aussetzung der Präsenzpflicht hätten Eltern zudem die Möglichkeit, eigenverantwortlich zu entscheiden, ob sie die Kinder in die Schule schicken oder zu Hause lassen wollen.

00.21 Uhr - Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery zieht den vorläufigen Stopp für Impfungen mit AstraZeneca in Zweifel und fürchtet einen Image-Schaden für das Vakzin. "Dass Menschen Thrombosen und Lungenembolien bekommen, muss nicht unbedingt etwas mit der Impfung zu tun haben", sagt Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag) laut Vorabbericht. Die internationalen Studien, die ihm bekannt seien, besagten, dass die Thrombose-Häufigkeit in der Placebo-Gruppe und in der Gruppe mit dem Impfstoff etwa gleich gewesen sei. "Unter dem Strich ist es leider so, dass dieser eigentlich gute und wirksame Impfstoff durch den Wirbel und die Impf-Aussetzung in vielen Ländern nicht gerade eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnt." Trotzdem sei es richtig, dass die nationalen Behörden die Verdachtsfälle auf schwere Nebenwirkungen prüfen.

00.15 Uhr - Angesichts des Impfstopps dringen Politiker auf eine Teilnahme des AstraZeneca-Vorstandschefs Pascal Soriot am Impfgipfel am Mittwoch. "Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass (er) teilnimmt. Er muss alle Fakten darlegen und vor allem erläutern, wie es jetzt weitergehen soll - oder ob wir Impfungen mit AstraZeneca dauerhaft aussetzen müssen", sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Christine Aschenberg-Dugnus laut einem Vorabbericht der Zeitung "Bild". Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel (CDU), erwartet von dem Impfstoffhersteller, "schnell Klarheit" zu schaffen. "Die Bürger warten auf ihre Impfungen." Auch der Bundestagsabgeordnete und Hamburger CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß fordert Soriot auf, "beim Impfgipfel persönlich" zu erscheinen. "Von der Liefermenge bis hin zur Sicherheit des Impfstoffs: Es sind zahlreiche Fragen offen", sagt Ploß der Zeitung.

rtr