18.05 Uhr - Die saarländische Landesregierung wird am Freitag in seiner Sonder-Kabinettssitzung über weitere Corona-Maßnahmen zusammenkommen. "Wir müssen handeln, damit die Zahlen nicht weiter steigen", teilt Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) mit. "Die Infektionslage ist alarmierend." Gesundheitsschutz habe "oberste Priorität".

17.56 Uhr - Italien meldet einen sprunghaften Anstieg der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion auf 887 von 499 am Vortag. Auch die Zahl der Neuinfektionen steigt den Daten des Gesundheitsministeriums zufolge deutlich um 16.999 nach einem Zuwachs von 12.756 am Mittwoch. Damit sind insgesamt 62.626 Tote und knapp 1,8 Millionen Ansteckungen verzeichnet.

17.45 Uhr - In Großbritannien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder stark angestiegen. Binnen eines Tages verzeichnen die Behörden 20.964 Positivtests. Das ist der höchste Wert seit Mitte November und deutlich mehr als die 16.578 Ansteckungen am Vortag. Weitere 516 Menschen starben an oder mit dem Virus.

17.23 Uhr - Die Türkei verzeichnet 220 neue Todesfälle, ein Höchststand. Den Daten des Gesundheitsministeriums zufolge wurden zudem 30.424 Neuinfektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der Toten liegt demnach bei 15.751. Die genaue Zahl der Gesamtinfektionen ist unbekannt, weil die Türkei vier Monate lang nur Fälle veröffentlichte, bei denen Symptome vorlagen.

17.22 Uhr - Die Infrastruktur zur Verteilung der Corona-Impfstoffe wird einem US-Senator zufolge von Hackern angegriffen. IBM habe kürzlich dazu einen "sehr verstörenden" Bericht veröffentlicht, erklärt der Demokrat Gary Peters vom Heimatschutz-Ausschuss am Donnerstag bei einer Anhörung. Unter anderem sei eine Firma für Kühlanlagen ein Ziel gewesen. Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in den vergangenen Wochen von Hackern angegriffen worden. Ziel des Angriffs waren Dokumente des Covid-19-Impfstoffs des Mainzer Entwicklers Biontech und seines US-Partners Pfizer .

15.40 Uhr - Dänemark weitet den Anfang der Woche verordneten Lockdown von ursprünglich 38 auf 69 Kommunen aus. Damit unterliegen rund 80 Prozent der Bevölkerung den Einschränkungen. Unter anderem müssen Bars, Restaurants und Museen geschlossen bleiben. In den vergangenen 24 Stunden wurden in Dänemark 3132 neue Corona-Infektionen gezählt, so viel wie nie zuvor an einem Tag.

15.15 Uhr - Papst Franziskus hat die Weihnachtsmesse zwei Stunden vorverlegt. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche will damit den Gläubigen entgegenkommen, die wegen der in Rom geltenden Ausgangssperre um 22.00 Uhr zu Hause sein müssen, teilt der Vatikan mit. In früheren Jahren begann die Messe um 21.30 Uhr. Nun soll sie um 19.30 Uhr starten. Zu dem Gottesdienst ist jedoch nur eine begrenzte Zahl von Menschen zugelassen, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können.

15.10 Uhr - Auch Schweden meldet mit 7935 Corona-Neuinfektionen eine weiteren Höchstwert. Den vorherigen Höchststand hatte das Land, das im Kampf gegen die Pandemie eine lockerere Strategie verfolgt als andere Staaten, mit 7240 Fällen am 20. November verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle stieg um 58 auf 7354, wie die Gesundheitsbehörde weiter mitteilt. In Schweden ist die Sterberate im Verhältnis zur Einwohnerzahl um ein Vielfaches höher als in den nordischen Nachbarländern, im Vergleich zu einigen größeren europäischen Ländern aber niedriger.

14.50 Uhr - München will mit einer Ausdehnung des bisher nur punktuellen Alkoholverbots auf das gesamte Stadtgebiet zahlreicher Gruppen an Glühweinständen Herr werden. "Dieser Schritt ist erforderlich, weil es trotz eindringlicher Appelle angesichts steigender Infektionszahlen in der ganzen Stadt zu Menschentrauben vor Glühweinverkaufsstellen kommt", erklärt die Stadtverwaltung. Sie beklagte "Glühwein-Hopping zu noch erlaubten Trinkzonen". Deutschlands drittgrößte Stadt hatte zunächst nur an einzelnen Plätzen und dann lediglich im Zentrum den Alkoholkonsum verboten, was Kritiker als Flickenteppich bezeichnet hatten.

14.10 Uhr - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller will den Lockdown zur Corona-Eindämmung verschärfen. Er wolle dies am Dienstag dem Senat vorschlagen, sagt der SPD-Politiker im Berliner Abgeordnetenhaus. "Wir werden den Einzelhandel herunterfahren müssen", sagt Müller. "Jenseits vom Lebensmitteleinzelhandel müssen alle anderen Shopping-Angebote geschlossen werden, und zwar bis zum 10. Januar, es geht nicht anders." Ab wann das gelten soll, steht Müller zufolge noch nicht fest - es kann aber durchaus noch vor Weihnachten sein. Dies solle auch mit Brandenburg abgestimmt werden. An den Schulen sollten die Ferien entweder bis zum 10. Januar verlängert oder ab dem 4. Januar in digitalen Unterricht Form oder eine andere Form gewechselt werden.

13.34 Uhr - Derzeit werden rund 50 Prozent der Corona-Meldungen laut Gesundheitsminister Jens Spahn digital übermittelt, der Rest etwa über Fax. Ab dem 1. Januar 2021 sei eine digitale Übermittlung vorgeschrieben, sagt der CDU-Politiker im Bundestag.

13.25 Uhr - Der US-Pharmakonzern Moderna hat mit der Erprobung seines Corona-Impfstoffes an Jugendlichen begonnen. Dem ersten Teilnehmer einer mittleren bis späten Studienphase sei der Impfstoff am Donnerstag verabreicht worden, teilt Moderna mit. Bei den Untersuchungen geht es um Jugendliche im Alter von zwölf bis einschließlich 17 Jahren. Das Unternehmen hat in den USA und in der EU einen Antrag auf Notfallzulassung seines Impfstoffs gestellt.

11.00 Uhr - RKI-Präsident Lothar Wieler appelliert an die Bevölkerung, rund um Weihnachten nicht zu reisen und große Feste zu meiden. Virtuelle Begegnungen seien grundsätzlich besser als persönliche Treffen in großer Runde. Ansonsten würden die Infektionszahlen und auch die Zahl der Todesfälle nach Weihnachten wieder steigen. In den USA sei "Thanksgiving" ein warnendes Beispiel gewesen. Hier stiegen die Zahlen seitdem deutlich an.

10.40 Uhr - Der Teil-Shutdown seit Anfang November reicht laut RKI-Präsident Lothar Wieler nicht aus, um das Coronavirus erfolgreich einzugrenzen. Die Kontakte der Bevölkerung müssten um mindestens 60 Prozent reduziert werden, die aktuellen 40 Prozent seien zu wenig. Irland und Belgien hätten mit einem harten Lockdown die Kontakte erfolgreich um mehr als 60 Prozent gesenkt und damit Ansteckungen reduziert. Zu härteren Maßnahmen gebe es auch in Deutschland keine gute Alternative, sollten die Kontakte nicht noch vorher deutlich stärker reduziert werden.

10.20 Uhr - RKI-Präsident Lothar Wieler geht davon aus, dass bislang weniger als zehn Prozent der Deutschen bereits mit dem Coronavirus infiziert waren. Positiv getestet seien in etwa 1,5 Prozent, aber es gebe natürlich eine Dunkelziffer, weil nicht alle getestet worden seien.

10.10 Uhr - Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts gibt es im Vergleich zum Frühjahr in etwa doppelt so viele Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen. Deswegen sei es wichtig, das Virus durch weniger Kontakte zwischen Menschen einzugrenzen.

10.05 Uhr - Die Lage hat sich nach Angaben von RKI-Präsident Lothar Wieler in den vergangenen Tagen verschlechtert. "Das ist besorgniserregend."

09.50 Uhr - Die Bauwirtschaft zeigt sich in der Corona-Krise weitgehend immun. Von Januar bis September stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 1,5 Prozent: "Wesentliche Effekte der Corona-Krise auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe konnten nicht beobachtet werden", so die Statistiker.

09.43 Uhr - Immer mehr Deutsche plädieren für einen härteren Kurs in der Corona-Krise: 49 Prozent wollen laut ZDF-Politbarometer angesichts der hohen Infektionszahlen zusätzliche Einschränkungen - das sind 18 Prozent mehr als bei der letzten Umfrage. Nur 13 Prozent halten die bisherigen Maßnahmen für übertrieben. Wenn die hohen Infektionszahlen nicht sinken, wollen 73 Prozent sogar einen Shutdown ähnlich wie im Frühjahr. Damals waren auch Schulen und Kitas geschlossen worden.

09.39 Uhr - Die Bill and Melinda Gates Foundation sagt weitere 250 Millionen Dollar zur Entwicklung kostengünstiger Corona-Impfstoffe und Behandlungsmöglichkeiten zu. Insgesamt stellt die Stiftung damit nun 1,75 Milliarden Dollar zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung. Mit dem Geld soll unter anderem geholfen werden, dass auch ärmere Länder Tests und Impfstoffe erhalten. "Jeder, überall verdient es, von der im Jahr 2020 entwickelten Wissenschaft zu profitieren", erklärt Melinda Gates, Co-Vorsitzende der Stiftung.

08.30 Uhr - 43 Prozent der Bürger in Deutschland wollen sich laut einer Forsa-Umfrage gegen Covid-19 impfen lassen. 50 Prozent der Befragten wollen erst einmal abwarten, wie die Erhebung im Auftrag von RTL und ntv ergab. Sieben Prozent lehnen eine Impfung generell ab. Mit 70 Prozent sprach sich eine große Mehrheit gegen eine Impfpflicht aus.

07.20 Uhr - CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt plädiert für rasche Maßnahmen in den Schulen zur Eindämmung des Corona-Virus, damit die Feiertage wie geplant in den Familien stattfinden können. "Vor Weihnachten dafür sorgen, dass die Zahlen runter gehen, das wäre die logische Entscheidung", sagte der Politiker in der ARD. Der Distanz- beziehungsweise der Hybridunterricht in den Schulen würde wesentlich dazu beitragen, dass das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus minimiert werde. "Ich hoffe, dass wir sehr schnell zu diesen Entscheidungen kommen."

05.42 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet einen Anstieg der Positiv-Tests in Deutschland um 23.679 auf über 1,242 Millionen. Die Zahl gestorbenen Menschen, die positiv getestet wurden, erhöht sich um 440 auf 20.372. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt binnen Tagesfrist um 0,6 auf 149,7 pro 100.000 Einwohner. Bund und Länder streben an, den Wert wieder unter die Schwelle von 50 zu drücken.

04.47 Uhr - Die Wirtschaftsminister von Deutschland und Frankreich warnen vor einer steigenden Zahl von Firmenpleiten infolge der Corona-Pandemie. "Je länger die Krise andauert, desto mehr werden wir uns mit Insolvenzen auseinandersetzen müssen", sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Interview mit de Zeitungen "Handelsblatt" und der französischen "Les Échos". Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire warnt im selben Interview, dass nun eine "gefährliche Phase" beginne, in der fragile Sektoren wie Hotels, Restaurants, den Kultur- und Sportsektor besonders unterstützen werden müssen. "Wir machen uns keine Sorgen um die europäischen Banken, die besser kapitalisiert sind als früher", so Le Maire weiter. Es seien alle notwendigen Maßnahmen ergriffen worden, um die Institute und die Einlagen der Sparer zu schützen.

04.12 Uhr - Australische Wissenschaftler entwickeln eine neue Methode, um Genomsequenzen des Corona-Virus schneller zu entschlüsseln. Bislang dauern die Ergebnisse oft mehr als 24 Stunden. Mit dem neuen Test liege das Ergebnis innerhalb von vier Stunden vor, sagen Wissenschaftler am Garvan Institute of Medical Research. Die Aufschlüsselung der genetischen Variation helfe dabei, den Ursprung von Ansteckungsketten zu ermitteln, deren Infektionsquelle unbekannt ist.

04.00 Uhr - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwartet auch nach der erneuten Verschärfung der Corona-Krise keine bleibenden Schäden für den deutschen Arbeitsmarkt. "Gemessen am tiefen Einschnitt der Wirtschaft ist der Tsunami am Arbeitsmarkt durch durchdachte Entscheidungen ausgeblieben", sagt der der SPD-Politiker der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). Die Corona-Pandemie habe zur größten Wirtschaftskrise unserer Generation geführt. Jetzt gehe es darum, dauerhaften Schaden am deutschen Arbeitsmarkt zu verhindern. Dabei werde das Instrument der Kurzarbeit weiterhin die wichtigste Rolle spielen. "Die Erfahrung aus diesem Jahr hat gezeigt, dass hohe Kurzarbeiterzahlen nicht zu hoher Arbeitslosigkeit geführt haben," betont der SPD-Politiker.

03.23 Uhr - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther fordert einen Verzicht auf Silvesterfeiern. "Das ideale Silvester sieht dieses Jahr so aus: Zu Hause im eigenen Hausstand bleiben, vielleicht gemütlich auf den Jahreswechsel anstoßen. Partys oder ein gemeinsames Anstoßen mit den Nachbarn zum Jahreswechsel - das muss dieses Mal ausfallen." Auf die Frage, ob die Deutschen dieses eine Mal auf Silvesterfeiern jeglicher Art verzichten sollten, sagt der Regierungschef den Zeitungen der "Funke Mediengruppe": "Ja, das sollten sie." Er habe Zweifel, dass Menschen etwa bei Familienfesten konsequent auf Abstand und Hygieneregeln achten können.

03.07 Uhr - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hält strengere und schnell wirkende Corona-Einschränkungen für unvermeidbar. "Das ärztliche und pflegerische Personal arbeitet am Anschlag. Bundesweit steigt die Anzahl der Patienten, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden müssen, immer noch an", sagt die Vorsitzende Susanne Johna der Zeitung "Rheinische Post" (Donnerstag). Eine Trendwende sei nicht erkennbar. "Wir wissen doch, dass überall dort, wo nach lokalen Ausbrüchen strengere Maßnahmen nicht nur getroffen, sondern auch eingehalten wurden, die Zahlen nach unten gegangen sind."

02.55 Uhr - Ifo-Chef Clemens Fuest hat sich gegen einen harten Lockdown noch vor Weihnachten ausgesprochen. "Einen sofortigen harten Lockdown würde ich nicht empfehlen, weil alle Beteiligten die Chance bekommen müssen, sich auf den Lockdown einzustellen", sagt Fuest der Zeitung "Rheinische Post" (Donnerstagsausgabe). Vor allem für die Schulen sei eine gewisse Flexibilität vor Weihnachten angemessen, damit wichtige Dinge wie Klassenarbeiten noch durchgeführt werden können. Der Ökonom ist Mitglied der Wissenschaftlergruppe der Nationalen Akademie Leopoldina, die härtere Maßnahmen nach Weihnachten bis zum 10. Januar fordert.

02.39 Uhr - Die Werbekosten für die Corona-WarnApp überschreiten einem Zeitungsbericht zufolge die Schwelle von zehn Millionen Euro. Das berichtet "Bild" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP. Demnach wurden bislang knapp vier Millionen Euro in digitale Bewerbung der App sowie zwei Millionen Euro in gedruckte Anzeigen sowie eine Million Euro in Fernsehwerbung investiert. 2,5 Millionen Euro kostete bislang die Außenwerbung und knapp eine Million Euro ging an "Influencer", die die App auf Instagram, YouTube und TikTok beworben haben.

02.19 Uhr - Der Impfstoff des Pharmaherstellers AstraZeneca könnte in den USA erst Mitte nächsten Jahres verfügbar sein, falls die US-Arzneimittelbehörde FDA das Vakzin erst nach Abschluss der finalen Studie zulässt, erklärt Adrian Hill, Direktor des Jenner-Instituts, das die Entwicklung des Impfstoffes überwacht. "Das ist zu spät, um die Vorteile dieses Impfstoffes zu nutzen, der effektiv, in großem Maßstab verfügbar und einfach einzusetzen ist", sagt er dem Sender NBC News.

00.18 Uhr - Bundesinnenminister Horst Seehofer begibt sich nach einem möglichen Kontakt mit einer positiv getesteten Mitarbeiterin in Quarantäne. "Hinweise auf eine Infektion des Ministers liegen derzeit nicht vor", schreibt ein Sprecher auf Twitter.

rtr