20.29 Uhr - Die WHO-Regionaldirektorin Carissa Etienne sieht den Lockerungskurs in Lateinamerika kritisch. Die Region habe damit begonnen, zum normalen sozialen und öffentlichen Leben zurückzukehren, obwohl weiterhin große Kontrolleingriffe zur Eindämmung der Pandemie nötig seien. In Kolumbiens Grenzregion zu Venezuela hätten sich die Fallzahlen in den vergangenen zwei Wochen verzehnfacht. Einige Teile Mexikos verzeichneten steigende Todesraten, ähnliche Trends gebe es in Ecuador, Costa Rica und Bolivien.

18.55 Uhr - In Frankreich tritt am Donnerstag ein großer Teil der Mitarbeiter von privaten Corona-Testeinrichtungen in den Streik. Das kündigt eine der größten französischen Gewerkschaften an. Die Aktion ist landesweit auf einen Tag ausgelegt. Die Mitarbeiter klagen über Überlastung, aggressive Patienten und zu wenig Geld. "Unsere Arbeitsbedingungen, das ist wie Stalingrad", sagt ein Angestellter eines Labors bei Paris, der sich an dem Streik beteiligen will.

18.03 Uhr - Großbritannien verzeichnet 3991 Neuinfektionen binnen eines Tages - fast 900 mehr als am Dienstag und so viele an einem Tag wie seit Anfang Mai nicht mehr. Premierminister Boris Johnson beteuert vor einem Parlamentsausschuss, er wolle "keinen zweiten Lockdown". Das wäre für das Land vollkommen falsch. Die finanziellen Konsequenzen wären katastrophal. Er werde alles in seiner Macht stehende tun, um einen weiteren Lockdown zu verhindern. Johnson kündigt an, die Zahl der Corona-Tests erheblich heraufzuschrauben. "Wir werden bis Ende Oktober auf 500.000 pro Tag hochkommen." Auch bekräftigt er vor dem Ausschuss, dass die Regierung eine Untersuchung zu ihrem Umgang mit der Pandemie einleiten werde. Einen konkreten Zeitraum dafür nennt er aber nicht.

17.49 Uhr - Der Oberste Gerichtshof der USA verlängert die für ihn geltenden Corona-Beschränkungen. Anwälte dürfen somit wie bereits seit Mai auch im Oktober ihre Argumente weiterhin nur mündlich per Telefonkonferenz vortragen statt im Gerichtssaal. Wie es im November weitergeht, werde abhängig von der Entwicklung der Pandemie entschieden, sagt eine Gerichtssprecherin.

16.50 Uhr - Der Bürgermeister von New York, Bill de Blasio, schickt sich selbst und die Mitarbeiter seines Büros ab 1. Oktober für eine Woche in Zwangsurlaub. Dieser Schritt soll dazu beitragen, die durch die Epidemie entstandene Finanzlücke abzumildern. Durch den Ausbruch des Coronavirus habe die Stadt neun Milliarden Dollar an Einnahmen verloren, sagt de Blasio vor Journalisten. "Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Es ist für sie und ihre Familien hart. Aber es ist zu diesem Zeitpunkt das richtige."

15.55 Uhr - Die Beschäftigten von rund 20 Corona-Testkliniken in Südfrankreich streiken wegen schlechter Arbeitsbedingungen. Sie seien überlastet und gefährdet, sagt ein Vertreter der Gewerkschaft. Eine angemessene Entschädigung gebe es nicht. Einige hätten zwar einen Bonus von 250 Euro erhalten, sagt eine der Streikenden. Sie forderten jedoch 1000 Euro und eine bessere Bezahlung für langjährige Mitarbeiter. Ein Teil der Kliniken musste geschlossen werden, das Haupttestzentrum bleibt jedoch offen.

13.33 Uhr - Der Großraum Madrid, eine der am schwersten von der Pandemie betroffenen Regionen in Spanien, will am Freitag in Bereichen mit besonders hohen Infektionszahlen neue Beschränkungen des öffentlichen Lebens erlassen. Die Leute würden Feiern organisieren oder sich zum gemeinsamen Trinken auf den Straßen treffen, sagt der Madrider Corona-Verantwortliche Antonio Zapatero. Quarantäne-Regeln würden ignoriert. Das könne nicht erlaubt werden.

12.59 Uhr - Der US-Pharmakonzern Eli Lilly erklärt, sein experimentelles Immun-Medikament wirke sich positiv bei Patienten mit moderaten Formen der Lungenkrankheit Covid-19 aus. Demnach verringert sich die Notwendigkeit von stationären Behandlungen oder von Einlieferungen in Notaufnahmen. Dies gehe aus einer Zwischenbilanz der Erprobung des Wirkstoffes hervor.

11.06 Uhr - Der russische Staatsfond will einer mit der Sache vertrauten Person zufolge 100 Millionen Dosen des Impfstoffs Sputnik-V an eine nicht näher bestimmte börsennotierte Firma aus Indien verkaufen. Klinische Studien mit dem Impfstoff in Indien sollen folgen und gemeinsam durchgeführt werden, sagt der Insider. Der Fonds hat bereits Impfstofflieferverträge mit Kasachstan, Brasilien und Mexiko abgeschlossen und eine Herstellungspartnerschaft mit Indien vereinbart.

10.21 Uhr - Die Bundesregierung will Wien angesichts der hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen zum Risikogebiet erklären. Das meldet die österreichische Zeitung "Standard" unter Berufung auf deutsche Regierungskreise. Die Bundesregierung wolle Österreichs Hauptstadt am Nachmittag zum Risikogebiet erklären, weil die Zahl der Neuinfektionen seit dem 5. September bei deutlich über 50 Fällen pro 100.000 Einwohner liege. Mit der Einstufung gelten für Besucher Wiens künftig verschärfte Quarantäne-Vorschriften nach der Rückkehr nach Deutschland.

10.14 Uhr - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dringt auf eine internationale Zusammenarbeit bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Corona-Virus. Zu Beginn der Pandemie habe es keine Finanzierung gegeben, sagt sie vor dem Europa-Parlament. Es habe nur den Wettlauf gegeben, der erste zu sein. "Nur Impfstoff-Zusammenarbeit rettet Leben."

10.07 Uhr - Die Europäische Union kündigt einen globalen Gesundheitsgipfel in Italien im nächsten Jahr an. Ziel sei es, künftig besser auf Pandemien vorbereitet zu sein, sagt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der EU. Der Gipfel solle gemeinsam mit der italienischen Präsidentschaft in der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) einberufen werden. Die EU-Kommission wolle zudem die Europäische Arzneimittelbehörde und das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten stärken sowie eine Europäische Agentur für biomedizinische Spitzenforschung aufbauen.

06.25 Uhr - Indien ist nach den USA das zweite Land, in dem Menschen in mehr als fünf Millionen Fällen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Nach Daten des Gesundheitsministeriums kamen in den vergangenen 24 Stunden 90.123 Fälle hinzu. Weitere 1290 Menschen starben, die positiv getestet wurden. Damit steigt die Gesamtzahl der Todesfälle auf 82.066.

04.34 Uhr - Deutschland verzeichnet 1901 neue positive Coronavirus-Tests binnen 24 Stunden. Damit steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der Coronavirus-Fälle auf 263.663. Zudem habe es sechs weitere Todesfälle gegeben. Die Gesamtzahl der Todesfälle beläuft sich nach Angaben des RKI auf 9,368.

03.15 Uhr - Der australische Bundesstaat Victoria geht von einer Lockerung der Beschränkungen zur Eindämmung des Virus-Ausbruchs zum Ende des Monats aus. Die durchschnittlichen Fälle in den letzten zwei Wochen in Melbourne, der größten Stadt des Bundesstaates, fielen nach Angaben der Gesundheitsbehörden unter 50 und lägen damit in einem Bereich, in dem Lockerungen möglich würden. Sollten bis zum 28. September die durchschnittliche Ansteckungsrate unter 50 bleiben, dürfen Fabriken, Lagerhäuser und Baustellen die Arbeit wieder aufnehmen, auch Kinderbetreuungseinrichtungen können wieder öffnen. Die Bewohner dürfen sich allerdings weiterhin nur innerhalb eines fünf Kilometer großen Umkreises um ihren Wohnsitz bewegen und zwei Stunden am Tag draußen Sport treiben. Die Ausgangssperre von 21-5 Uhr bleibt bestehen.

01.45 Uhr - Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut rechnet damit, dass es in Deutschland in Zukunft mehrere unterschiedliche Impfstoffe gegen das neue Corona-Virus geben wird. "Angesichts der großen Zahl von potenziellen SARS-CoV-2 Impfstoffkandidaten ist es wahrscheinlich, dass am Ende mehrere Impfstoffe in Deutschland zugelassen werden", sagt die Vize-Vorsitzende der Stiko, Sabine Wicker, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Mittwochsausgaben). Dabei könne es sein, dass einzelne Vakzine insbesondere für bestimmte Bevölkerungsgruppen geeignet wären - zum Beispiel für Ältere.

00.36 Uhr - China verbietet den Import von Geflügelwaren einer weiteren US-Fleischverarbeitungsfabrik. Produkte von OK Foods im US-Bundesstaat Arkansas dürfen wegen Coronavirus-Fällen bei Arbeitern nicht mehr eingeführt werden, teilt der US-Geflügel- und Eierexportrat mit. Das Werk von OK Foods ist die zweite betroffene Geflügelfabrik in den USA, nachdem die Regierung in Peking im Juni Einfuhren aus einem Werk von Tyson Foods gestoppt hatte. "Wir glauben nicht, dass das Verbot für einer dieser beiden gerechtfertigt ist, insbesondere angesichts der Tatsache, dass das Virus nicht in Geflügelfleisch übertragen werden kann", sagt Jim Sumner, Präsident des Rates.

rtr