Hat der Turnaround begonnen? Die Nike-Aktie legt nachbörslich nach Vorlage der neuen Quartalsbilanz um 11 Prozent zu – und das, obwohl der Umsatz sinkt um 12 Prozent sinkt.
Der weltgrößte Sportartikelkonzern Nike legte nach Handelsschluss Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2025 vor, die die Erwartungen der Wall Street übertrafen, obwohl die Geschäftsentwicklung rückläufig ist.
Nike meldete im Dreimonatszeitraum einen Umsatz von 11,1 Milliarden Dollar – ein Rückgang von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (12,6 Milliarden Dollar). Die Erlöse konnten jedoch die Analystenerwartungen von 10,72 Milliarden Dollar übertreffen. Der Gewinn je Aktie (EPS) betrug 0,14 Dollar (sowohl grundlegend als auch verwässert), womit die Konsensschätzung von 0,11 Dollar um 0,03 Dollar ebenfalls übertroffen wurde. Der Nettogewinn lag bei 211 Millionen Dollar.
Treiber und Herausforderungen
Der Umsatzrückgang resultiert aus schwacher Nachfrage in den Schlüsselmärkten und makroökonomischen Unsicherheiten. Besonders der Direktvertrieb (Direct-to-Consumer) war rückläufig, während der Großhandel stabiler blieb. Nike setzt weiterhin auf seinen 2-Milliarden-Dollar-Sparplan über drei Jahre, unter anderem durch Outsourcing.
Der neue Nike-CEO Eliott Hill betonte Fortschritte in der Turnaround-Strategie, die Innovationen im Produktportfolio und eine stärkere Fokussierung auf den Sport vorsieht. Neue Marketingkampagnen und Athleten-Partnerschaften sollen die Markenattraktivität steigern. Gleichzeitig gab Hill zu: "Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen."
Marktreaktion und Ausblick
Die Nike-Aktie legte dennoch im nachbörslichen Handel deutlich um 11 Prozent zu, nachdem sie bereits den Handelstag bei 62,54 Dollar um 3 Prozent fester geschlossen hatte. Nach einem Minus von bisher 17 Prozent seit Jahresbeginn wittern Anleger nun offenbar Comeback-Chancen beim Sport-Pionier. Analysten sehen unterdessen gemischte Signale: Die Margensteuerung ist ein positives Zeichen, aber die Umsatzrückgänge bleiben ein Risiko.
Für das Geschäftsjahr 2026 prognostiziert Nike eine leichte Verbesserung, bleibt jedoch vorsichtig aufgrund globaler Konsumstimmung und geopolitischer Unsicherheiten. Der Fokus liegt auf digitalen Plattformen und der Expansion in Schwellenländern.