Viele Anleger sind noch in den Ferien, da produzieren die Chinesen schon aus Angst vor dem Crash einen kleinen Crash. Ob die kuriose Erklärung wirklich zutrifft, wissen wir nicht, aber sie klingt zumindest plausibel: Weil die chinesische Börsenaufsicht nach den Kursturbulenzen im vergangenen Sommer institutionellen Anlegern für ein halbes Jahr den Verkauf von Aktien untersagt hatte, hätten sich demnach viele Kleinanleger vor Ablauf dieser Frist zu Verkäufen entschlossen, um den Großinvestoren zuvorzu­kommen. So hätten sie den (Mini-)Crash, vor dem sie Angst hatten, selbst ­produziert. Zu viel Taktieren ist eben auch nicht schlau.

Am Dreikönigstag hat in Las Vegas die Elektronikmesse CES begonnen. Wo einst ­Videorekorder und DVD ihre Uraufführung erlebten, stehen heute Autos im Mittelpunkt. So will VW die Gelegenheit nutzen, um mit der Vorstellung eines Elektroautos gut Wetter zu machen. Das können die Wolfsburger angesichts der von US-Behörden ­angekündigten Milliardenverfahren allerdings auch gut gebrauchen.

Im fast schon biblischen Alter von 99 Jahren ist am ersten Sonntag des neuen Jahres Hans Vontobel in seiner Heimatstadt Zürich gestorben. Vontobel war ein Bankier alter Schule, kein Banker. Im Jahr seiner Promotion trat er in die Bank ein, die sein Vater Jakob 1936 in alleiniger Regie übernommen hatte. Acht Jahre später, 1951, wurde er ­Juniorpartner. 1972 trat wiederum sein Sohn Hans-Dieter in die Bank ein, ­worauf bis zum Tod des Seniors 1976 drei Generationen an der Zürcher ­Bahnhofstrasse gemeinsam wirkten. Heute ist die international ausgerichtete Privatbank im Private Banking, im Investment Banking und im Assetmanagement tätig. Hans Vontobel hatte indes nicht nur geschäftlich eine glückliche Hand, sondern auch als Mäzen. 1991, als er das Ehrenpräsidium seines Hauses übernahm, gründete er eine Reihe von Stiftungen, die seine sozialen und kulturellen Anliegen über seinen Tod ­weiterführen werden. Seit 1950 war Hans Vontobel auch ein Kollege. Regelmäßig erschienen von ihm viel beachtete Kolumnen in der "Neuen Zürcher Zeitung". 1990 veröffentlichte er "Unverbucht - ­Betrachtungen eines Bankiers" und 2003 "Der Mensch als das Maß - Bemerkungen zu einer globalisierten Welt". Beide Bücher lohnt es sich auch heute aufzuschlagen.