Überraschend deutlich sind im Februar in der Eurozone die Einkaufsmanagerindizes gestiegen. Der konsolidierte Index rückte um 2,9 Punkte auf 57,7 vor. Es herrscht gehöriger Optimismus: Werte über 50 deuten auf eine expandierende Konjunktur hin. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass die Entwicklung der Frühindikatoren alles andere als einheitlich ist. Während die Industrie, insbesondere genährt durch die wachsende Nachfrage aus China, unter Volldampf steht, leidet ein Großteil der Dienstleister nach wie vor unter den unterschiedlich ausgeprägten Formen des Lockdowns. Eine Ausnahme bilden die Finanzdienstleister, die zu den großen Gewinnern im Februar zählen. Sie profitieren von den tendenziell steigenden Zinsen: in Deutschland seit dem ersten Lockdown im März 2020 immerhin 50 Basispunkte (gemessen an der zehnjährigen Bundesanleihe). Noch ist der Zinsanstieg nicht stark genug, um Zweifel an den Unternehmensbewertungen zu säen. Doch die sogenannte "Reflation" sollte man als Aktionär unbedingt im Auge behalten.

Nach einem vierjährigen Rechtsstreit urteilte der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs am vergangenen Freitag, dass Fahrer des Taxischrecks Uber als angestellte Fahrer einzustufen sind. Damit ist das Geschäftsmodell des Fahrdiensts und vergleichbarer Plattformen der sogenannten "gig economy" zerschossen. Das Argument, sie brächten lediglich Angebot und Nachfrage nach einer Dienstleistung zusammen, verfängt nicht länger. Wenn wie bei Uber strenge Vorgaben und Kontrollen herrschen und selbst der Fahrpreis festgelegt wird, dann sind die für das Unternehmen Tätigen eben Arbeitnehmer - mit Urlaubsanspruch, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Beiträgen für die Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenkasse.

Armin Laschet preschte vor, nun versucht Markus Söder noch auf den Öffnungszug aufzuspringen. Ab 1. März sollen in Bayern nicht nur Friseure aufmachen dürfen. Das ist richtig - aber warum sind Blumen wichtiger als Hosen?

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