Nach dem Großbrand in der Kirche Notre-Dame soll nun schnell der Wiederaufbau erfolgen. Dabei gibt es schon die unterschiedlichsten Vorstellungen - von der originalgetreuen Rekonstruktion bis hin zu einem Metalldach, um solche Brände künftig zu vermeiden. Fest steht dabei aber schon jetzt: Es wird teuer. Da stellt sich die Frage, wer für den Schaden aufkommen muss. Bis 1889 waren die französischen Baudenkmäler laut Börsenzeitung bei privaten Unternehmen versichert. Aber dann wurde entschieden, dass der Staat angesichts der hohen Zahl von Baudenkmälern selbst das Risiko übernehmen muss. Grund: Die zu zahlenden Versicherungsprämien wären viel zu hoch gewesen. "Im Allgemeinen sind Kirchen in Frankreich Eigentum des Staates, und dieser versichert sich selbst", zitiert die Süddeutsche Zeitung den Schweizer Rückversicherer Swiss Re.

Damit ist der französische Staat in der Bringschuld, die Versicherungsunternehmen haften nicht für den Schaden. Das Budget des Staates für Baudenkmäler liegt in diesem Jahr bei rund 346 Millionen Euro - wohlgemerkt für das ganze Land. Auch wenn die Höhe der Schäden noch nicht bezifferbar ist, sie wird den Etat deutlich übersteigen.

Damit wird der Staat entweder den Etat massiv aufstocken müssen oder aber private Spender übernehmen einen Großteil der Kosten für den Wiederaufbau. Schon jetzt haben sich zahlreiche private Spender gemeldet. Die französischen Milliardärsfamilien geben hohe Beträge: Die Pinaults, denen der Luxusgüterkonzern Kering gehört, wollen 100 Millionen Euro spenden. Familie Bettencourt Meyers, Eigentümerin des weltgrößten Kosmetikkonzerns L'Oréal, will ebenfalls 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau geben. Und die Familie Arnault, der der weltgrößte Luxuskonzern LVMH gehört, will gar 200 Millionen Euro spenden.