Zu den großen Playern in der Glücksspielbranche zählt Novomatic. Der Konzern ist in über 50 Ländern aktiv, betreibt 2100 Automatencasinos und produziert eigene Glücksspielgeräte. Geld verdient das österreichische Unternehmen auch mit Sportwetten und Online-Gaming. Der Konzern will weiter wachsen - unter anderem in den USA. Allerdings zieht im Zuge der Expansion die Verschuldung an. Und nicht immer rechnen sich Akquisitionen oder Beteiligungen auf Anhieb. In den vergangenen drei Jahren kaufte Novomatic über 100 Unternehmen. Zudem spüren die Niederösterreicher regulatorischen Gegenwind. In Italien etwa wurde die Glücksspielsteuer erhöht.

S & P sieht die Entwicklung kritisch. Die Ratingagentur geht davon aus, dass Novomatic die Margen im Laufe des Jahres nicht verbessern kann, was sich wiede­rum negativ auf den Cashflow auswirken sollte. Die Kreditwächter senkten daher vor Kurzem die Bonitätsnote von "BBB-" auf "BB+". Damit rangiert die bis 2023 laufende Anleihe im High-Yield-Segment. Die Abstufung ging mit deutlichen Kursverlusten einher.

Raiffeisen Research hält das Ausmaß der Korrektur jedoch für übertrieben. Die Analysten sehen Erholungspotenzial und empfehlen risikobereiten Investoren den Bond zum Kauf, zumal ein Zahlungsausfall als wenig wahrscheinlich gilt. Ende 2018 betrug die Nettoverschuldung 1,3 Milliarden Euro. Jedoch verfügt Novomatic über liquide Mittel in Höhe von 378 Millionen Euro und 800 Millionen Euro an ungenutzten Kreditlinien. Laut Raiffeisen Research ist der Konzern damit ausreichend liquide, um die kurzfristige Verschuldung abzudecken. Da die nächste Tilgung erst 2021 anstehe, bestünde für Novomatic unmittelbar auch keine Notwendigkeit, sich frisches Geld am Kapitalmarkt zu besorgen.