Am Nachmittag jedoch erholten sie sich mit einem Dreh ins Plus, der aber nur bei Zalando andauerte. Die Titel des Online-Händlers stiegen zuletzt um 0,9 Prozent nach einem morgendlichen Abschlag von bis zu 1,5 Prozent.

Am Nachmittag hatte sich die Stimmung in der Tech-Branche aufgehellt, da der US-Softwaregigant Microsoft ein Milliardengebot für den Computerspiele-Hersteller Activision Blizzard abgegeben hat. Zur selben Zeit setzte auch eine zeitweise Erholung der hiesigen Online-Werte ein: Delivery Hero drehten nach einem Tagesminus von zuvor bis zu vier Prozent kurz ins Plus, standen zuletzt aber wieder 0,3 Prozent tiefer. Bei HelloFresh war es ähnlich: Nach einem Abschlag von 1,8 Prozent und einem späteren Plus von 1,6 Prozent wurden sie zuletzt aber auch wieder mit 0,2 Prozent in der Verlustzone gehandelt.

Optimistischere Analystenstimmen zu Delivery Hero und Zalando hatten die beiden Aktien am Morgen zunächst nicht angetrieben. Online-Werte wie diese hatten in den vergangenen beiden Jahren allgemein stark von der Pandemie profitiert. Sie leiden neuerdings aber unter Skepsis mit Blick auf die Zeit der Normalisierung - und mit der ganzen Tech-Branche unter der Sorge, das steigende Zinsen das Wachstum gefährden könnten.

Der irische Broker Davy hatte Delivery Hero am Morgen mit "Outperform" ein optimistisches Votum ausgesprochen. Mit einem Kursziel von 140 Euro signalisieren die Experten ein Erholungspotenzial von 85 Prozent und einen Lauf zurück in Richtung des bisherigen Höchststandes der Papiere, der Anfang 2021 bei gut 145 Euro lag. Davy hält Delivery Hero in der hart umkämpften Branche für einen Gewinner.

Jörg Philipp Frey von Warburg Research sprach sich derweil für den Kauf von Zalando-Papieren aus, auch wenn er kurzfristig kaum Impulse sieht. Der Markt sei inzwischen gut auf die Abschwächung im Zuge der auslaufenden Pandemie eingestellt, die viele Anleger durch die Omikron-Welle erwarteten. Mit Blick auf die mittelfristigen Ziele sieht Frey Zalando in der Spur.

dpa-AFX