Osram hat einen positiven Start ins erste Geschäftsquartal 2019720 (30.9.) hingelegt und sieht sich bei seinen Jahreszielen auf Kurs. Zwar stagnierte der Konzernumsatz im ersten Quartal, doch der operative Gewinn verbesserte sich um fast ein Viertel, und unter dem Strich kehrte der Lichtkonzern in die schwarzen Zahlen zurück.

Mitten in der laufenden Übernahme durch den österreichischen Sensorspezialisten AMS zeigen sich operative Verbesserungen, aber auch der Sparkurs wirkt. Vor allem in der Halbleitersparte verbesserte sich zuletzt die Rendite, und die Digitalsparte schaffte es in die Gewinnzone. Störfeuer könnte aus dem Automotive-Segment kommen, dort bleibt die konjunkturelle Lage unsicher, erklärte Osram.

AMS hatte sich erst Ende Dezember eine Mehrheit von 60 Prozent an Osram gesichert, die AMS-Aktionäre in einer Hauptversammlung Ende Januar eine Kapitalerhöhung von 1,65 Milliarden Euro genehmigt, um die auf Kante genähte schuldenfinanzierte Übernahme zu stützen, die insgesamt bis zu 4,6 Milliarden Euro kosten soll. Die Genehmigung der Kartellbehörden steht noch aus, sie sollte aber bis Mitte des Jahres vorliegen, so dass Osram und AMS im zweiten Halbjahr den Zusammenschluss angehen können.

Doch bei 60 Prozent will AMS-Chef Alexander Everke nicht stehenbleiben. Für den angestrebten Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag mit Osram, also insbesondere den Zugriff auf die Finanzmittel der Münchner, benötigt Everke eine 75-Prozent-Mehrheit. Auf ein erhöhtes Abfindungsangebot spekulieren die bei Osram noch involvierten Hedgefonds. Für die Mehrheitsübernahme hatte AMS zuletzt 41 Euro geboten, aktuell notiert die Aktie bei 45,70 Euro. Allerdings ist eine erhöhtes Abfindungsangebot keineswegs sicher - bzw. wer darauf spekuliert, muss wohl auch Zeit und Geduld mitbringen. Ein rascher Ausstieg über die Börse ist keine schlechte Alternative.