Fondsmanager



Michael Clements arbeitet seit September 2014 für SYZ Asset Management und leitet beim Schweizer Anbieter das europäische Aktienteam, das in London und Edinburgh ansässig ist. Zudem managt der Brite den Oyster European Opportunities, den Oyster Continental European Selection und den hier vorgestellten Oyster European Selection. Zuvor arbeitete Clements sechs Jahre für Franklin Templeton, wo er unter anderem den Franklin European Growth Fund leitete, sowie acht Jahre für UBS Asset Management.

Anlagestrategie



"Wir mögen hochwertige Qualitätsaktien mit starken Marken, die ihren Markt als Nummer 1 oder 2 dominieren", sagt Clements. Denn dies führe fast automatisch zu mehr Pricing-Power und höheren Cashflows. Auch gute Bilanzen sind für ihn wichtig. "In dieser Hinsicht unterscheiden wir uns kaum von anderen Fondsmanagern", sagt er.

"Wir unterscheiden uns aber darin, dass wir mit einer Aktie im Schnitt zehn Prozent Rendite pro Jahr erzielen möchten." Hochgerechnet auf fünf Jahre entspricht dies einer kumulierten Rendite von 60 Prozent. So viel gibt Clements sich Zeit, wenn er in ein Unternehmen einsteigt. "Das sind harte Auswahlkriterien", räumt er ein. L’Oréal könne er daher zum Beispiel nicht mehr kaufen. "Die Aktie bietet Qualität", erklärt er, "aber angesichts der hohen Bewertung können wir unsere Renditeziele damit nicht mehr erreichen."

Clements verfolgt bei Qualitätsaktien daher einen Contrarian-Ansatz. "Wir mögen Länder oder Sektoren, bei denen die Investoren in Panik geraten", sagt er. Dies sei Anfang 2016 zum Beispiel bei Energiewerten der Fall gewesen, als diese wegen des niedrigen Ölpreises massiv verloren hätten. "Momentan nehmen wir britische Titel in den Blick, die aus Angst vor einem harten Brexit womöglich zu stark unter Druck geraten."

Portfolio



Im Portfolio hält Clements 30 bis 40 Titel, an denen er drei bis fünf Jahre festhält. Zu seinen Top Ten zählen derzeit Deutsche Börse, Dufry, Flow Traders, LVMH, Ontex, Paragon Group of Companies und die Swatch-Gruppe. Meist hält Clements mehr Nebenwerte als im Stoxx Europe 600 Index. Zu den Sektoren, bei den er oft fündig wird, gehören Finanzwerte (allerdings keine Banken) sowie Industrie- und Konsumtitel. "Die Länder ergeben sich dagegen komplett aus dem Stockpicking", sagt Clements.

Fazit: Michael Clements setzt bei europäischen Qualitätswerten auf einen Contrarian-Ansatz. Beim Franklin European Growth war damit in den Jahren 2008 bis 2014 bereits sehr erfolgreich. Beim Oyster European Selection ist er seit Oktober 2014 wieder auf einem guten Weg.