Der Automobilzulieferer Paragon und seine konsolidierte börsennotierte Tochter Voltabox (Anteil 60 Prozent) haben eine massive Gewinnwarnung veröffentlicht. Der Konzern verlor im ersten Halbjahr 5,4 Millionen Euro. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden drastisch eingedampft. Anstatt eines Umsatzes von bis zu 240 Euro sollen nun maximal 210 Millionen Euro durch die Bücher gehen. Die Marge werde auf minus eins bis minus zwei Prozent sinken. Ursprünglich hatten die Paderborner mit rund acht Prozent Marge geplant. Hintergrund seien neben der schlechten Auftragslage im Automobilsektor Verschiebungen bei Aufträgen der Batterietochter Voltabox, hieß es. Kein Wunder, dass beide Aktien kräftig nachgegeben haben. Für Leser von BÖRSE ONLINE ist das allerdings keine Überraschung.

Zuletzt hatte die Redaktion in Ausgabe 14/2019 und noch einmal in Ausgabe 30/2019 des für Abonnenten kostenlosen Börsenbriefs "BÖRSE ONLINE Express" vor der Aktie gewarnt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Paragon weiter unter Druck bleiben könnte. Der Konzern hat nämlich seinen Halbjahresabschluss noch nicht veröffentlicht. Schon im ersten Quartal trat aber eine deutliche Verschlechterung der Bilanz ein. Der Konzern meldete Nettoverbindlichkeiten in Höhe von 91 Millionen Euro. Nach Quartals­ende wurde zudem noch eine Anleihe in Höhe von 35 Millionen Schweizer Franken platziert.

Deshalb könnte der Blick in den Halbjahresabschluss, der erst nach Redaktionsschluss am 22. August vorgelegt werden soll, einen weiteren Finanzierungsbedarf für Mutter und Tochter offenbaren. Ein gefährlicher Mix angesichts eines auf 47 Millionen Euro abgeschmolzenen Börsenwertes und einer sich weiter abschwächenden Autokonjunktur.