Für viele Menschen ist Sammeln eine Leidenschaft, und im Idealfall lässt sich damit sogar Geld verdienen. Die Knappheit von Sammlerstücken steigert deren Wert. Laut Bank of America brachten Sammlerstücke seit 1926 mit plus 8,1 Prozent per annum eine höhere Rendite als Staatsanleihen mit plus sechs Prozent jährlich - allerdings bei höherer Volatilität. Zudem weisen Vermögenswerte wie Kunst, Diamanten oder Oldtimer seit 1950 eine positive Korrelation mit der US-Konsumentenpreis-Inflation auf.

Zu beachten ist jedoch, dass Sammlerstücke meist nicht ganz leicht zu liquidieren sind und die Aufbewahrung Geld kostet. Außerdem bringen sie keine laufenden Erträge. Umgehen lassen sich diese Schwächen theoretisch mit Aktien von Unternehmen, die geschäftlich mit Anlagen wie Wein, Kunstobjekten, Diamanten und Oldtimern zu tun haben.

Eine Geldanlage in Diamanten etwa lässt sich mit den Aktien von Anglo American umsetzen. Der breit diversifizierte Rohstoffproduzent (Platinmetalle, Kupfer- und Eisenerz etc.) hält 85 Prozent am weltgrößten Diamantenhersteller und -händler De Beers. Positiv zu werten ist auch die Wachstumspipeline. Diese sollte es ermöglichen, die Produktion von 2020 bis 2030 um 38 Prozent zu steigern. Die Investmentbank Jefferies schätzt, dass diese Projekte einen zurechenbaren Nettokapitalwert von 5,75 Pfund je Aktie haben. In die Prognosen fließen davon derzeit aber nur 2,45 Pfund je Aktie ein. Bei guter Umsetzung der Ausbauaktivitäten winkt somit Aufwärtspotenzial. Hinzu kommen ein für 2022 knapp einstelliges KGV sowie eine solide Dividendenrendite.

Edle Tropfen

In Sachen Wein lässt sich mit Pernod Ricard mitmischen. Das verrät bereits der erste Teil des Namens. In den vergangenen fünf Jahren unterzog sich der weltweit zweitgrößte Wein- und Spirituosenkonzern einer Transformation. Das hat die Kostenbasis verschlankt.

Zu den Stärken der Franzosen zählen eine starke Marktpräsenz in vielen Ländern sowie ein gut aufgestelltes Portfolio. Die Bank of America traut Pernod Ricard nach dem Ende der Covid-19-Pandemie auf Sicht Wachstumsraten beim Umsatz von über fünf Prozent, beim Ebit von sieben Prozent und beim Gewinn je Aktie von zehn Prozent pro Jahr zu. Der seit 1988 steigende Aktienkurs dürfte langfristig weiter zulegen.

Ein Kunstinvestment ist Weng Fine Art. Der Kunsthändler beliefert hauptsächlich gewerbliche Kunden. Spannend ist zum einen, dass die Tochter ArtXX als Anbieter im globalen Editionsgeschäft künftig auch digitale Kunsteditionen verkaufen will. Digitale Kunst hat das Potenzial, deutlich Marktanteile zu gewinnen. Zum anderen ist das Unternehmen mit einem Viertel an der ebenfalls börsennotierten Artnet beteiligt, deren Geschäfte als führende Online-Informationsquelle für den internationalen Kunstmarkt florieren. Obwohl die Umsätze im Kunsthandel wegen der Pandemie im Vorjahr einbrachen, gelang es Weng Fine Art, den Warenumsatz von 3,81 Millionen auf 5,33 Millionen Euro zu erhöhen. Der umtriebigen Gesellschaft ist zuzutrauen, auch künftig Wege zu finden, um die Geschäfte weiter anzukurbeln.