Seit April 2014 sitzt bei Peugeot Carlos Tavares am Steuer. Der Portugiese setzte sich bei seinem Start das Ziel, den französischen Automobilkonzern mit attraktiven Modellen und harten Sparmaßnahmen so schnell wie möglich aus der Krise zu manövrieren. Das Projekt mit dem Titel "Back in the Race" hat Tavares früher als erwartet erfolgreich abgeschlossen. Vor Kurzem holte der Peugeot 3008 den begehrten Titel "Auto des Jahres 2017". Es ist der erste SUV, der die Auszeichnung erhält. Auch die roten Zahlen sind längst passé. Im vergangenen Jahr steigerte Peugeot den Nettogewinn um knapp 50 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro.

Um weiterhin in der Erfolgsspur zu bleiben, hat Tavares nun die General Motors-Tochter Opel gekauft. Inklusive des europäischen Finanzierungsgeschäfts GM Financial kostet die Transaktion 1,8 Milliarden Euro. Bis Ende 2017 soll der Deal unter Dach und Fach sein. Peugeot überholt dadurch Renault und steigt zur Nummer 2 der europäischen Autohersteller auf, nach Volkswagen auf Platz 1.

Durch die Übernahme gewinnt Peugeot Zugang zur Elektroautotechnik von General Motors. Vor allem aber sieht Tavares, da sich Opel und Peugeot bereits durch Kooperationen im Einkauf kennen und gemeinsame Plattformen nutzen, hohe Synergieeffekte. Bis zum Jahr 2026 will er 1,7 Milliarden Euro einsparen. Die operative Marge des Automobilgeschäfts soll sich durch den Kauf bis 2020 auf zwei und bis 2026 auf sechs Prozent erhöhen.

Um die Integrationskosten im Volumen von angepeilten 1,6 Milliarden Euro stemmen zu können, hat Peugeot jüngst eine siebenjährige Anleihe aufgelegt. Eine Verschlechterung des Ratings erwarten Analysten der DZ-Bank aber nicht. Der sich bereits abzeichnende Weg in den Investment-Grade-Bereich könne sich allenfalls verzögern.