Über den Widerspruch müsse nun das Amtsgericht der Stadt entscheiden. Sollte diese Instanz die Prüfung der Unterlagen erlauben, könne Porsche noch Beschwerde beim Landgericht Stuttgart einlegen.

Porsche begründete den Widerspruch mit der hohen Zahl der sichergestellten Unterlagen, die eine Sichtung und Bewertung durch den Autobauer selbst in kurzer Zeit unmöglich machten. Unter den Dokumenten seien auch vertrauliche Schriften für die Anwälte des Unternehmens sowie Unterlagen, die für die Ermittlungen irrelevant seien. Die Volkswagen-Tochter betonte zugleich, vollumfänglich mit den ermittelnden Behörden zusammenzuarbeiten und an der Aufklärung des Sachverhalts interessiert zu sein.

Am Mittwoch vergangener Woche rückten laut Ermittlern insgesamt 33 Staatsanwälte aus Stuttgart und München und rund 160 Polizisten aus den Landeskriminalämtern Bayern und Baden-Württemberg an zehn Standorten bei der Porsche AG in Stuttgart und der Konzernschwester Audi in Ingolstadt an. Sie gingen demnach des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung mit manipulierten Dieselabgaswerten nach. Kurz darauf wurde ein Porsche-Manager wegen Verdunkelungs- und Fluchtgefahr in Untersuchungshaft genommen.

Der Sportwagenbauer bezieht seine Diesel-Motoren für Modelle wie den Gelände-Sportwagen Cayenne und den Viertürer Panamera von Audi, Porsche selbst baut traditionell keine Diesel-Aggregate. In mehreren Porsche-Modellen stecken damit Audi-Motoren, die Stickoxid-Grenzwerte nur auf dem Prüfstand und nicht auf der Straße einhalten.