Der chinesische Internetkonzern Alibaba hat verkündet, in den nächsten drei Jahren 28 Milliarden US-Dollar in Cloud-Dienstleistungen zu investieren, da die Nachfrage nach Software sich während des Virusausbruchs sehr stark entwickelt habe. Das ist nicht verwunderlich, da derzeit viele Arbeitnehmer aus dem Homeoffice arbeiten. Das bedeutet auch mehr Nachfrage nach dem Cloud-Angebot.

Cloud-Computing bezeichnet Speicherung und Zugriff auf Daten und Programme über das Internet anstelle einer Festplatte. Damit können Mitarbeiter, ohne im Büro sein zu müssen, gemeinsam mit Kollegen auf die gleichen Daten zugreifen.

Vor allem Unternehmen erschaffen sich so quasi eigene Mega-Gehirne, die kompakt speichern und zugleich zur Verfügung stellen, was zuvor auf vielen einzelnen Festplatten verstreut lag. So ersetzt die Cloud vielerorts den klassischen Server. Hinzu kommt, dass Video-Konferenzlösungen wie Zoom oder Skype boomen. Auch das "Home Schooling" kommt den Cloud-Anbietern zugute. Denn dafür sind große Mengen an virtuellem Speicherplatz erforderlich.

Stark wachsender Sektor


Nach Angaben des US-IT-Forschungsinstituts Gartner ist die Verwendung von Cloud-Diensten in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen, mehr als 70 Prozent aller IT-Services werden inzwischen aus der "Wolke" bereitgestellt. Die Amerikaner prognostizieren, dass der globale Markt für Cloud-Services von 214 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 auf 250 Milliarden in diesem Jahr klettern wird.

Trotzdem liege die weltweit geschätzte Marktdurchdringung erst zwischen zehn und 20 Prozent. "Das zeigt das Wachstumspotenzial dieses Sektors", so das Forschungsinstitut.

Daran können auch Anleger mit einem Produkt des Schweizer Zertifikate-Emittenten Leonteq partizipieren. Das Cloud-Computing-Zertifikat (ISIN: CH 012 799 831 5) umfasst 15 Firmen, die als Dienstleister, Ausrüster oder Software-Anbieter im Bereich Cloud-Computing- Lösungen tätig sind.

Gut 80 Prozent der Unternehmen stammen aus den USA, elf Prozent aus Kanada, sieben Prozent aus Großbritannien. Dadurch besteht ein Währungsrisiko. Halbjährlich wird die Zusammensetzung geprüft, die Jahresgebühr beträgt 1,2 Prozent. Die Dividenden werden reinvestiert.

Die größten Positionen in dem Papier, das in Zürich und Deutschland notiert, sind Shopify (Kanada) sowie Fortinet und Amazon (USA). Leider fehlen die Branchengrößen Microsoft und Alibaba. Das Zertifikat hat sich von dem Absturz im März deutlich erholt, steht aber noch knapp zehn Prozent unter dem Niveau von Februar.