Zuletzt hatte nämlich auch Mediaset España, die spanische Tochter der Italiener, eine Beteiligung gemeldet. Die Gruppe hält nun insgesamt mehr als 15 Prozent der Anteile. Deren Ziel ist es, einen internationalen Medienkonzern zu formen, der gegen den immer härteren Wettbewerb durch Streaminganbieter bestehen kann. Mediaset plant dazu eine niederländische Holding, in der die Aktivitäten aus Italien und Spanien, aber auch das Geschäft der Deutschen eingebracht werden könnte. Allerdings steht Conze diesen Plänen skeptisch gegenüber. Die Synergien wären zu niedrig und die Umsetzung komplex, langwierig und teuer.

Gleichwohl dürfte die Übernahmespekulation weitergehen. Auch an der Peripherie dieses Medienkrimis tut sich einiges. So hat der durch seine Metro-Transaktion bekannte Investor Daniel Kretinsky vier Prozent der Aktien von ProSiebenSat.1 erworben. Der in Mediendingen bewanderte US-Investor Capital Group hat zehn Prozent gekauft. Und die Invest­mentbank Credit Suisse hat über Derivate Zugriff auf mehr als 16 Prozent. Wer hinter diesem Geschäft steht, ist nicht klar. Interessant ist vor allem der Umstand, dass der Wert der E-Commerce-Tochter Nucom den Börsenwert des gesamten Konzerns abdecken könnte. Diese Reserven würden im Rahmen einer Fusion oder Übernahme gehoben. Die Aktie ist für spekulative Anleger kaufenswert. Das Kursziel wird auf 18 Euro erhöht.