"Nachdem wir die Ziele für das erste Halbjahr 2014 erreicht haben, bestätigen wir die Erwartungen für das Gesamtjahr", sagte Qiagen-Chef Peer Schatz. Das 1984 in Düsseldorf gegründete Unternehmen setzte von April bis Juni 331,2 Millionen Dollar um - ein Plus von fünf Prozent. Qiagen erzielte rund 88 Prozent seiner Umsätze mit Verbrauchsmaterial für seine Analysegeräte und damit verbundenen Geschäften. Vor allem in der molekularen Diagnostik zog die Nachfrage an. Ein weiterer Umsatztreiber war das Geschäft mit einem Test auf latente Tuberkulose, das wie schon im Auftaktquartal über 20 Prozent wuchs. Auch die Übernahmen der Bioinformatik-Firmen Ingenuity, CLC bio und Biobase trugen zum Konzernwachstum im Quartal bei.

Höhere Umsätze verzeichnete der Konzern auch mit begleitenden Gentests für die personalisierte Medizin. Dabei geht es um Tests, mit denen herausgefunden werden kann, ob Patienten von einem bestimmten Medikament profitieren können - etwa in der Krebsbehandlung. Dieser Zweig der Medizin gilt als Wachstumsfeld für die Pharmabranche.

Qiagen schloss im Juni sein zweites Aktienrückkaufprogramm über 100 Millionen Dollar ab. Ein drittes Programm mit gleichhohem Volumen soll folgen. Das Ziel, in diesem Jahr weitere 250 neue Analysegeräte des Typs QIAsymphony zu verkaufen, bekräftigte das Unternehmen. Konzernchef Schatz peilt für das Gesamtjahr wie bisher ein währungsbereinigten Umsatzplus von vier bis fünf Prozent an. Der bereinigte Konzerngewinn je Aktie soll auf 1,07 bis 1,09 Dollar zulegen nach 1,02 Dollar im Jahr 2013.

rtr

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Einschätzung der Redaktion

Die Quartalszahlen lagen im Rahmen der Erwartungen. Qiagen ist gut aufgestellt und sollte langfristig von der wachsenden Bedeutung der personalisierten Medizin profitieren. Die Gewinndynamik des Unternehmens dürfte im kommenden Jahr zulegen. Analysten rechnen für 2015 mit einem Anstieg des bereinigten Gewinns um elf Prozent. Das Kurs/Gewinnverhältnis knapp über 20 ist relativ hoch, liegt aber im Rahmen des historischen Durchschnitts der Aktie. Spannend ist die Charttechnik: Die Aktie hat nach Ausbruch über den Widerstand bei 18,20 Euro ein neues Zehn-Jahreshoch markiert. Das spricht für weiter steigende Kurse. Kaufen.

Sven Parplies