Laut einer Mitteilung der Schweizer Börse SIX hat ein Insider zwei Millionen Aktien von Relief Pharmaceuticals verkauft. Das dürfte verantwortlich sein für den heutigen Kurssturz der Aktie. Laut der Schweizer Finanzzeitung "Finanz und Wirtschaft", die sich auf Relief-Verwaltungsrat Tomaz Burckhardt bezieht, hat der Mitbegründer und langjährige wissenschaftliche Direktor Yves Sagot aus aus privaten Gründen einen Teil seiner Aktien verkauft. Allerdings liegt die Zahl der verkauften Aktien deutlich unter seinem Anteil, der im Geschäftsbericht 2019 mit fast 176 Millionen Aktien ausgewiesen wird. Laut "Finanz und Wirtschaft" hat Sagot in den vergangenen Jahren relativ geringe Beträge zur Entlohnung erhalten, 2019 sollen es demzufolge 50000 Franken gewesen sein.

Der Grund für den zuvor erfolgten jüngsten Kurssprung der Relief-Aktie war, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA erlaubt hatte, ein Inhalationsmittel von Relief Therapeutics und dem US-Pharmaunternehmen NeuroRx bei Patienten mit gemäßigtem und schwerem COVID-19 zu testen. "Die erste Phase beginnt mit Patienten, die wegen schweren COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden und noch nicht an Atemversagen leiden. Bei vielversprechenden Ergebnissen im stationären Bereich wird die Studie auf Patienten mit leichtem und mittelschwerem COVID-19 zu Hause ausgeweitet, um die Notwendigkeit einer Krankenhauseinweisung zu vermeiden," so das Unternehmen mit Sitz in Genf in einer entsprechenden Pressemitteilung.

"Wir sind optimistisch, dass die Behandlung nicht nur Patienten an Beatmungsgeräten helfen wird, sondern auch dazu beitragen wird, das Fortschreiten des Virus bei Patienten mit früheren Stadien von COVID-19 zu stoppen. Durch die Blockierung der Zytokinsynthese in den Lungenzellen und die Steigerung der Produktion von Surfactant, das für die Fähigkeit der Lunge, Sauerstoff zu übertragen, von entscheidender Bedeutung ist, hoffen wir, dass sich die Inhalation von VIP bei einem breiteren Spektrum von Patienten mit respiratorischen Komplikationen durch eine COVID-19-Infektion als klinisch vorteilhaft erweisen wird", zitiert die Pressemitteilung Jonathan Javitt, Chef von NeuroRx.