Das Zauberwort „Onshoring“ beherrscht das globale Wirtschaftssystem schon, seit die weltweiten Lieferketten nach der Corona-Krise zu reißen drohten. Statt Produktion weiter ins Ausland zu verlagern, holen viele Unternehmen Fertigungsanlagen zurück in ihr Heimatland oder zumindest in umliegende Nachbarländer.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall kündigt nun an, in Deutschland eine umfangreiche neue Munitionsfertigung aufzubauen. Im Mittelpunkt stehe das Ziel, „die Munitionsversorgung in Deutschland wieder prinzipiell unabhängig von ausländischen Fertigungsstätten aufzustellen“. Die Anlagen für die Herstellung von sogenannter Mittelkalibermunition sollten im Januar fertig sein.

Rheinmetall springt ein

Zuvor hatte es in Berlin Verärgerung über ein Veto des Nachbarlandes Schweiz gegeben, das sich gegen Munitionslieferungen aus Deutschland an die Ukraine richtete. Für den Export von Altbeständen des für die Flugabwehrpanzer Gepard benötigten Materials wäre auch eine Zustimmung der Schweizer Regierung nötig gewesen. Diese lehnte aber mit Hinweis auf die eigene Neutralität ab. Die Bundeswehr hatte die Panzer bereits ausgemustert und der Ukraine nach Kriegsbeginn überlassen. Mitsamt eingebauter Kanonen aus Produktion der Schweizer Rüstungsfirma Oerlikon, die zu Rheinmetall gehört.

Bis Juli will das deutsche Unternehmen mit der neuen Inlandsproduktion in der Lage sein, ohne Mitsprache von außen erste Chargen von Gepard-Munition zu liefern. Insgesamt geht es um circa 300.000 Schuss für das ukrainische Militär.

Einschätzung zur Rheinmetall-Aktie

Der Börsenkurs der Düsseldorfer Panzerschmiede hat seit Beginn des Ukraine-Krieges und Kanzler Scholz‘ Ankündigung einer „Zeitenwende“ auch bei der Ausrüstung der Bundeswehr um 85 Prozent zugelegt. Den zwischenzeitlichen Kursrückgang im Verlauf des Herbstes hat das Papier bereits wieder ausgeglichen. Die Rückholung von Produktionskapazitäten nach Deutschland könnte Kursfantasien bei der Rheinmetall-Aktie weiter beflügeln.

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