Rüstungsaktien wie Rheinmetall, Renk oder Droneshield haben 2025 zweifellos einen starken Lauf. Was Privatanleger bei einem Vergleich des Trios unter fundamentalen Aspekten unbedingt beachten sollten. 

Die Aktien der Rüstungsunternehmen Rheinmetall, Renk und DroneShield zeigen eine auffallend unterschiedliche Volatilität – also die Kursschwankungsintensität über einen bestimmten Zeitraum und zeigen sich seit einigen Tagen relativ schwach. Betrachtet man die historische 250-Tage-Volatilität, so liegt diese bei Rheinmetall bei rund 48 Prozent, bei Renk bei etwa 64 Prozent und bei der australischen DroneShield sogar bei 102 Prozent. Aus finanzmathematischer Sicht wird eine höhere Volatilität vor allem als erhöhtes Investmentrisiko wahrgenommen, wenngleich damit auch stets ein größeres Renditepotenzial verbunden ist. Volatilität sagt nämlich nichts über die Richtung eines künftigen Trends aus. Nur zum Vergleich: Beim 40 Werte umfassende DAX fällt die Kennzahl mit 18 Prozent deutlich niedriger aus.

Bei den beiden deutschen Rüstungsunternehmen drückt derzeit die von China in dieser Woche verkündeten Exportbeschränkungen für Seltenerdmetalle auf die Stimmung der Investoren. China, der weltweit wichtigste Lieferant in diesem Marktsegment, gewährt künftig keine Lizenzen mehr an ausländische Streitkräfte oder deren Zulieferer. Moderne Waffentechnologien sind auf diese Metalle - und damit auf das Wohlwollen der Chinesen - allerdings stark angewiesen. Sollten die Lieferketten für diese Komponenten dauerhaft wegbrechen, würde dies Rüstungsfirmen vor erhebliche Probleme stellen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Drohkulisse - wie in der Vergangenheit häufig zu beobachten war - als taktische Maßnahme zur Verbesserung der Verhandlungen mit den USA erweisen und mittelfristig an Schrecken verlieren wird.

Rüstungsaktien-Trio – die wichtigsten Unterschiede

Die 2014 gegründete DroneShield stellt innerhalb dieses Trios zweifellos das mit Abstand spekulativste Investment dar. Dies lässt sich auch an fundamentalen Kennzahlen wie dem Kurs/Gewinn-Verhältnis im dreistelligen Bereich, fehlenden Dividendenzahlungen und dem hohen Kurs/Umsatz-Verhältnis von 25 (für 2025) ablesen. Das dynamisch wachsende, aber noch kleine Verteidigungstechnologieunternehmen reagiert stark auf politische Nachrichten, Großaufträge und geopolitische Ereignisse besonders stark.

Sein Geschäftsmodell konzentriert sich in erster Linie auf den Bereich der elektronischen Verteidigung und Überwachung – also Systeme, die feindliche oder unerlaubte Drohnen erkennen, verfolgen, stören oder neutralisieren. Es ist damit defensiv, nicht offensiv ausgerichtet und gilt als kostengünstig, flexibel einsetzbar und funktioniert auch dort, wo Drohnenabschüsse bspw. wetterbedingt versagen. Auf dem aktuellen Kursniveau drängt sich jedoch der Verdacht auf, dass unter Investoren derzeit das psychologische Phänomen FOMO (Fear of Missing Out) ihr Handeln prägt – sie haben Angst, etwas zu verpassen.

Rheinmetall und Renk gelten als solide

Die Aktien von Rheinmetall (gegründet 1889) haben sich nach Russlands Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 zwar vervielfacht – als etablierter DAX-Konzern mit solider Ertragsbasis, planbaren Cashflows und verlässlichen Dividendenzahlungen – haben sich dessen Unternehmensgewinne seit 2022 stetig verbessert. Neben der langen Historie und der damit verbundenen Kontinuität spricht auch das mehrdimensionale Geschäftsmodell, das nicht ausschließlich auf defensive Verteidigung setzt, für das größte Unternehmen des Rüstungs-Trios. Gegenüber Renk (gegründet 1873) kann Rheinmetall vor durch seinen hohen Streubesitz von 97,9 Prozent (Renk: 74,4 Prozent) und seine DAX-Mitgliedschaft punkten. Letzteres macht die Rheinmetall-Aktien vor allem für institutionelle Investoren (Anteil: 56,9 Prozent) interessant – bei Renk beläuft sich dieser Anteil auf lediglich 25,6 Prozent.

Fazit: Wer in diesen Sektor investiert, sollte unbedingt eine hohe Risikobereitschaft und starke Nerven mitbringen, denn kurzfristige Kurseinbrüche sind ebenso möglich wie markante Kursgewinne. Unter diesem Aspekt bietet Rheinmetall – im Vergleich zu Renk und Droneshield – ein attraktiveres Chance/Risiko-Profil.

Rheinmetall (WKN: 703000)

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Renk.