Fondsmanager



Jean-Jacques Durand kam im Jahr 2011 zu Edmond de Rothschild Asset Management und betreut seit September 2011 den Edmond de Rothschild Emerging Bonds. Zuvor arbeitete der Franzose für Gecko Capital Partners, die Standard Bank, Crédit Agricole Indosuez und Salomon Brothers. Durand wurde 1970 in Paris geboren und spricht wegen seiner deutschen Mutter passabel deutsch. Er besuchte die Fakultät ESCP Europe in Paris und hat einen Abschluss als Master of Economics & Finance. Als sein Co- Fondsmanager fungiert Romain Bordenave.

Anlagestrategie



"Kaufe, wenn die Kanonen donnern", lautet die berühmte Maxime von Nathan Rothschild aus der Zeit der napoleonischen Kriege vor rund 200 Jahren. Heute würde man wohl sagen: "Kaufe, wenn die Stimmung schlecht ist". Beides beschreibt gut, wie Durand vorgeht. Denn der Manager agiert antizyklisch. Er investiert in Länder, die andere Investoren links liegen lassen und geht dabei große Wetten ein. Momentan sind die Ukraine und Venezuela seine größten Positionen. Zudem kann Durand seine Anleihequote zwischen null und 100 Prozent variieren und den Rest im Geldmarkt parken. So hielt er im Jahr 2013 zeitweise nur 45 Prozent in Emerging-Market- Bonds, war aber stark in Argentinien engagiert. "Ich mag Länder, die sich vom breiten Markt abkoppeln", sagt Durand. Auf diese Weise möchte er eine positive Rendite erzielen und mit den hier vorgestellten C- und D-Tranchen auf lange Sicht den JP Morgan EMBI Global Euro Hedged Index übertreffen.

Portfolio Durand kann in Staats- und Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern investieren. Bei den Währungen ist er flexibel, investiert aber überwiegend in Hartwährungsanleihen. Mit 21 Prozent sind Venezuela-Anleihen derzeit die größte Position im Portfolio. "Sie sind die beste asymmetrische Chance meines Lebens", schwärmt Durand. Zwar ignoriert er die Probleme des Landes nicht. Selbst einen Zahlungsausfall schließt er nicht aus. "Die Bondkurse preisen dies aber ein", sagt er und kalkuliert, dass er selbst bei einer Umschuldung noch eine positive Rendite erzielen würde.

Tatsächlich glaubt Durand, dass Venezuela nach der Wahl am 6. Dezember 2015 zu wirtschaftlichen Reformen fähig sein wird. "Hier zeigt sich eine aktuelle Parallele zu Argentinien", meint er. Auch Argentinien ist ein Land, das Durand mit 14 Prozent hoch gewichtet. Zudem mag er Ukraine-Anleihen, weil das Land strategisch wichtig sei und finanziell vom IWF unterstützt werde. Dort hält er 18 Prozent. Eingestiegen ist er jüngst bei Petrobras-Anleihen aus Brasilien, nachdem er das Land vier Jahre gemieden hatte. Zwar werde die fundamentale Lage noch einige Zeit schlecht bleiben, glaubt er. "Aber niemand mag derzeit Brasilien-Bonds, das eröffnet gute Chancen für uns". Seine 20-prozentige Russland-Position hat er in diesem Jahr mit Gewinn verkauft, nachdem er dort im Krisenjahr 2014 eingestiegen war.

Rendite-Risiko-Profil



Aufgrund seines Anlagestils entwickelt sich der Edmond de Rothschild Emerging Bonds bisweilen deutlich besser oder deutlich schlechter als der breite Markt. Die Gesamtbilanz stimmt aber. €uro fondsxpress bewertet den Fonds für seine Leistungen der vergangenen vier Jahre mit FondsNote 1.

Fazit



Durand investiert mutig, wägt Chancen und Risiken aber genau ab.

rf