Die deutschen Sender haben der RTL Group ein weiteres stabiles Geschäftsjahr gesichert. Der Umsatz der größten werbefinanzierten Sendergruppe Europas ging 2013 um 1,8 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zurück, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Einen wachsenden Anteil daran hat das Digitalgeschäft. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Vermögenswerte (Ebita) um knapp sieben Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Hauptgewinntreiber und wichtigste Ertragsstütze war das Geschäft in Deutschland. Für 2014 rechnet die RTL Group mit einem stabilen Geschäftsjahr.

    Die erste Dividende als MDax-Unternehmen (MDAX) fiel mit insgesamt 7 Euro so hoch aus wie von Experten erwartet. Hier hatten einige Analysten aber zum Teil auf eine positive Überraschung gesetzt. Am Markt sorgte dies ebenso wie der verhaltene Ausblick für Ernüchterung. Die Aktie verlor rund drei Prozent auf 92,05 Euro - das Papier gewann aber zuletzt auch deutlich an Wert. Bertelsmann hatte die RTL-Aktien  vor knapp einem Jahr für 55,50 Euro das Stück platziert und den Streubesitz damit von rund 8 Prozent auf fast 25 Prozent erhöht.

    Der Nettogewinn stieg um 46 Prozent auf 870 Millionen Euro. Hier profitierte der Konzern allerdings von einer Reihe von Sondereffekten. RTL baut derzeit das Digitalgeschäft wie die meisten Konkurrenten auch aus. Der Umsatz stieg in diesem Segment um 26 Prozent auf 236 Millionen Euro. Im Bereich Online-Video habe sich die RTL Group zum größten europäischen Medienunternehmen entwickelt, hieß es.

    Mit gezielten Investitionen sei die Gruppe außerdem zum drittgrößten Anbieter weltweit auf Youtube geworden (ohne Musikvideodienste). So hält die RTL Group mittlerweile 26,1 Prozent an Style Haul, einem führenden Online-Video-Netzwerk für Mode und Kosmetik. Im Juni 2013 kaufte die RTL Group 57,5 Prozent an BroadbandTV, dem drittgrößten Multi-Channel Network (MCN) auf Youtube. BroadbandTV verwalte derzeit mehr als 15 000 Kanäle und zähle etwa 1,45 Milliarden Videoabrufe pro Monat.

    Und die RTL- Produktionsfirma FremantleMedia erwarb eine Beteiligung an Divimove, dem zweitgrößten Youtube-MCN in Deutschland. Die Catch-Up-Dienste wie etwa Mediatheken und die Websites der RTL Group erzielten 2013 insgesamt 16,8 Milliarden Online-Videoabrufe. Das sei ein Zuwachs um 143 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Wir haben bei der Stärkung unseres Kerngeschäfts und dem Aufbau neuer Wachstumstreiber große Fortschritte gemacht, vor allem im Digitalbereich", teilten die Geschäftsführer Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch in der Mitteilung.

dpa-AFX