Im zweiten Quartal sank der operative Gewinn von SAP währungsbereinigt um 16 Prozent auf 1,68 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Deswegen müsse man die Prognosen für das Gesamtjahr herunterschrauben: Anstelle eines Gewinns von 7,8 Milliarden Euro bis 8,25 Milliarden Euro erwartet man nun eine Spanne von 7,6 bis 7,9 Milliarden Euro. Vor allem die Belastung aus dem Ukraine-Krieg und eines damit verbundenen Rückzugs aus Russland belasten, so SAP.

SAP mit Umsatzwachstum


Auf der anderen Seite wuchs der Umsatz von SAP um rund fünf Prozent auf 7,52 Milliarden Euro. Damit wurden die Analystenerwartungen von 7,32 Milliarden Euro übertroffen. "Unsere Umstellung auf das Cloudgeschäft verläuft schneller als geplant und wir haben die Umsatzerwartungen übertroffen", sagte Firmenchef Christian Klein. "Die Clouderlöse sind nun zum größten Umsatzstrom geworden." Und eben jene Clouderlöse stiegen sogar um etwa 25 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro. Zudem ist der Auftragsbestand in diesem Bereich stark, was Anlegern durchaus Hoffnung machen darf.

SAP mit Aktienrückkaufprogramm


Zwar hatte der Softwarekonzern im ersten Halbjahr bereits Aktien im Wert von einer Milliarde Euro zurückgekauft. Doch SAP kündigte an, die günstigen Kurse nutzen zu wollen und nochmals für 500 Millionen Euro eigene Aktien zurückzukaufen.

Die Aktie reagierte auf die Zahlen erstmal negativ und gab bis zu vier Prozent ab. Damit notieren SAP-Aktien immer noch nahe des lokalen Tiefs und konnten den Abwärtstrend noch nicht beenden. Trotz eines herben Kursrückgangs liegt das KGV noch bei 17,8 und die Dividendenrendite bei 2,23 Prozent. Allerdings sind diese Werte für einen Softwarekonzern nicht schlecht.

Derweil raten bei Bloomberg 22 Analysten zum Kauf der Aktie, zwölf zum Halten und nur einer zum Verkaufen. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 116 Euro bedeutet dies ein Potenzial von fast 30 Prozent.