Nachdem das Quartal im Rahmen der Planungen begonnen hatte, waren zum Ende Bremsspuren erkennbar. Nach Angaben von SAP wurden Aufträge verschoben. Das Umfeld für Neuabschlüsse ist schwierig, da viele Mitarbeiter zu Hause arbeiten und Geschäftsreisen kaum möglich sind. In den Zahlen ist das allerdings nicht auf den ersten Blick erkennbar. Weil die Erlöse mit Cloud-Produkten um 29 Prozent zulegten, stand am Ende ein Zuwachs von sieben Prozent zu Buche. Der Anteil der stabileren Einnahmen an den Gesamterlösen stieg auf 76 Prozent. Da SAP im Vorjahrsquartal einige Sonderbelastungen verkraften musste, verbesserte sich der operative Gewinn um mehr als 100 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro. Die Marge liegt bei 20,7 Prozent. Rechnet man aber die Sonderbelastungen heraus, legte der Gewinn nur um ein Prozent zu, die Marge sank sogar. Das Unternehmen hat die Prognose für das restliche Jahr zurückgenommen. Es wird erwartet, dass es im zweiten Quartal wohl zu Belastungen kommt, bevor eine Normalisierung eintritt. In der Summe dürfte der Umsatz rund eine Milliarde Euro und der Gewinn circa eine halbe Milliarde Euro niedriger ausfallen als in der ursprünglichen Prognose. Die Vorjahreswerte könnten aber übertroffen werden. Damit dürfte SAP gut durch die Krise kommen. Sollte die Erholungsrally anhalten, wird die Aktie gefragt sein. Mit erhöhten Ziel- und Stoppkursen bleibt sie vor allem für kurzfristig ausgerichtete Anleger kaufenswert.