Ausgangssituation und Signal



Sieben DAX-Aktien markierten im Börsenjahr 2020 bisher eine neue Bestmarke. Die Papiere von SAP kletterten zuletzt Anfang Juli auf Rekord - heute wird das Allzeithoch weiter verbessert. Im frühen Handel ziehen die Notierungen um rund sieben Prozent auf 138 Euro an. Für Auftrieb sorgen überraschend gute Zahlen für das zweite Quartal. Sowohl die Marge wie auch die Umsätze und das Cloud-Geschäft überraschten positiv. Anders als zahlreiche andere Firmen kommt der Softwarekonzern somit gut durch die Krise.

Die Charts im Detail



Mit dem kräftigen Satz nach oben hat die Aktie einen Aufwärtskanal (grün gestrichelt) der vergangenen Wochen verlassen. Der aus statistischen Bewegungen ermittelte Schwankungskorridor (grau) liegt ebenfalls deutlich tiefer. Die daraus resultierende kräftige Überhitzung ist auch auf der mittelfristigen Zeitachse zu erkennen.

Im Tageschart notiert SAP weit oberhalb des Vorhersagekorridors. Nur in rund zehn Prozent aller Fälle wird das Band verlassen. Eine solche Ausnahme liegt aktuell wieder vor und mahnt zur Vorsicht. Wie die Vergangenheit zeigt, muss eine Überhitzung aber nicht zwingend mit einer Kurskorrektur abgebaut werden. So verläuft die obere Grenze des Kanals bei 134 Euro und steigt kräftig an. Bereits eine Seitwärtsbewegung reicht aus, um die überkaufte Marktsituation auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Bereits in der zweiten Juli-Hälfte könnte sich neues Potenzial eröffnen. Im Oktober 2019 lag eine ähnliche Ausgangslage vor: SAP sprang mit einer Kurslücke aus dem Kanal, pendelte kurz seitwärts und setzte anschließend die Rally fort.

Um weitere Ziele zu bestimmen, hilft der Blick auf den Wochenchart. Dieser offenbart das langfristige und somit übergeordnete Trendverhalten. Auch hier zeigt sich, dass SAP aktuell den oberen Bereich eines seit vielen Jahren bestehenden Trendkanals nahezu erreicht hat. Der Spielraum ist auf etwa 140 Euro begrenzt, im August steigt die Gerade auf rund 145 Euro.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Auch wenn von operativer Seite die Lage überzeugt, drängt sich ein Einstieg aus Chance-Risiko-Sicht derzeit nicht auf. Mehrere chart- und markttechnische Signale liefern klare Anzeichen für eine Überhitzung. Weiter anziehende Preise sind zwar nicht unmöglich, aber kurzfristig eher unwahrscheinlich. Die SAP-Aktie sollte daher zunächst auf die Beobachtungsliste. Rücksetzer in Richtung des alten Rekordhochs sowie der Ausbruchszone um 130 Euro bieten sich zum Einstieg an. Orientierung zur Platzierung von Stopps liefert die Kombination aus 200-Tage-Mittelwert und horizontaler Nachkaufzone bei 113/115 Euro.




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Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 145,00
Oberes Ziel 1 140,00
Unteres Ziel 1 130,00
Unteres Ziel 2 115,00