Kurz nach der Eröffnung war die Sartorius-Aktie sogar bis auf 118,60 Euro nach unten gegangen, der tiefsten Stand seit zwei Wochen. Das deutsche Technologiebarometer verlor am Dienstag, belastet von hohen Kurseinbußen bei Chipwerten, 0,8 Prozent.

Sartorius-Anleger sind in diesem Jahr bislang verwöhnt worden: Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus der Aktien auf gut 55 Prozent, so viel wie bei keinem anderen Wert im TecDax. Vor einer Woche waren sie auf der Handelsplattform Xetra mit 130,50 Euro auf ein Rekordhoch gestiegen.

Für Berenberg-Analyst Scott Bardo ist es daher nicht ungewöhnlich, dass Anleger nun erst einmal Gewinne einstreichen. Das erste Quartal sei zwar gut ausgefallen, habe aber die hohen Markterwartungen trotzdem nicht erfüllt, schrieb er in einer aktuellen Studie. Zudem seien die Unternehmensziele nur bestätigt, aber nicht angehoben worden.

DZ-Bank-Analyst Sven Kürten sieht hingegen in der Bestätigung des Ausblicks zu diesem Zeitpunkt keine Überraschung. Für die etwas unter den Erwartungen liegenden Zahlen im ersten Quartal sei die Sparte Bioprocess Solutions (BPS) verantwortlich. In diesem Segment bietet Sartorius Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika an. Das Geschäft mit Laborausrüstung (LPS) sei aber leicht besser gelaufen als erwartet, so der Experte.

Sartorius litt im ersten Quartal unter negativen Währungseffekten. Das Unternehmen steigerte den Konzernumsatz von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 6 Prozent auf knapp 365 Millionen Euro. Experten hatten hier mit etwas mehr gerechnet. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um knapp 5 Prozent auf fast 89 Millionen Euro - auch hier lagen die Schätzungen höher. Unter dem Strich stand ein Gewinn von gut 37 Millionen Euro, acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

dpa-AFX