DAS ERWARTEN FRESENIUS UND FMC:


Die Corona-Pandemie hat den Konzern ausgebremst. Zuletzt aber besserte sich die Lage: Bei Deutschlands größtem Krankenhausbetreiber Helios wurde wieder mehr behandelt und operiert, der konzerneigene Flüssigmedizin-Anbieter Kabi legte zu, und die Projekttochter Vamed schaffte es zurück in die schwarzen Zahlen. Die Prognose für 2021 hatte das Management um Fresenius-Chef Stephan Sturm daher im Juli angehoben. Im Gesamtjahr soll sich demnach das um Sondereffekte und Währungseinflüsse bereinigte Konzernergebnis im niedrigen einstelligen Prozentbereich verbessern.

Als problematisch erweist sich jedoch die Lage beim Dialyseanbieter FMC, der Patienten wegen Corona verliert und mit hohen Kosten zu kämpfen hat. Die Fresenius-Tochter hatte in diesem Frühjahr mit einer Gewinnwarnung geschockt und rechnet für 2021 mit einem Ergebnisknick im "prozentual hohen Zehner- bis mittleren Zwanzigerbereich".

Fresenius und FMC haben unter der Last der Corona-Krise jeweils millionenschwere Sparprogramme angekündigt. Während in den anderen Geschäftsbereichen bereits erste Initiativen greifen, dauerte bei FMC nach Unternehmensangaben die Überprüfung des Betriebsmodells länger. Ergebnisse könnten nun mit dem Quartalsbericht kommen.

DAS ERWARTEN DIE ANALYSTEN:


Nach Einschätzung von Experten dürfte die sogenannte Übersterblichkeit von Dialysepatienten an und mit Corona auch im dritten Quartal ein Problem gewesen sein. FMC sollte deshalb erneut kräftige Ergebniseinbußen erlitten haben.

Fresenius sieht Falko Friedrichs von der Deutschen Bank dagegen auf dem guten Weg zu den Jahreszielen.

Laut einer von Fresenius selbst in Auftrag gegebenen Befragung rechnen die Branchenkenner für das Unternehmen im Schnitt mit einem Umsatzplus von rund vier Prozent auf knapp 9,3 Milliarden Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird rund sechs Prozent niedriger bei 1,04 Milliarden Euro erwartet. Der bereinigte Konzerngewinn dürfte hingegen leicht auf 428,4 Millionen Euro gestiegen sein. Damit würde sich das Ergebniswachstum allerdings im Vergleich zum vorangehenden Jahresviertel deutlich abschwächen.

Den Umsatz von FMC sehen die Experten bei 4,48 Milliarden Euro Umsatz nach 4,41 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Unter dem Strich wird ein Gewinnrückgang beim Dialyseanbieter um rund ein Viertel auf 269 Millionen Euro erwartet.

dpa-AFX