Den Umsatz konnte der Hersteller von Pumpen, Bremsscheiben und Motorkomponenten aus Aalen zugleich um 18 Prozent auf 109 Millionen Euro steigern. Unerwartet hohe Lieferabrufe bei einem Großauftrag verursachten höhere Kosten, die nur mit zusätzlichem logistischen Aufwand erfüllt werden konnten. Dies habe zu Belastungen von einigen Millionen Euro geführt, erklärte SHW. Mit dem Kunden werde nun über Kompensationszahlungen verhandelt.

Auch die überfällige Erneuerung der Anlagen in der Pulvermetallurgie am Standort Aalen-Wasseralfingen, der Vorprodukte zur Pumpenfertigung liefert, belastete das Ergebnis. Das beschlossene dreijährige Investitionsprogramm werde jetzt umgesetzt, sodass die Pulvermetallurgie im Lauf des kommenden Jahres wieder profitabler werde, erklärte Vorstandschef Thomas Buchholz.

Die Auftragslage des SDax-Konzerns ist so gut, dass SHW von Januar bis September in seinem größten Geschäftsbereich, der Pumpenfertigung, einen Rekordumsatz von 249 Millionen Euro einfuhr. Insgesamt stieg der Konzernumsatz binnen neun Monaten dank neuer Produkte um knapp 20 Prozent auf 321 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abgaben (Ebitda) lag mit 29,4 Millionen Euro 4,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Rendite betrug damit neun Prozent. Im Gesamtjahr wollen die Schwaben hier eine Quote von zehn Prozent erreichen bei einem Umsatz von 390 bis 415 (Vorjahr 366) Euro.

Reuters

Einschätzung der Redaktion

Zwischen Mitte 2013 und Anfang 2014 gab es einen regelrechten Hype um SHW. Davon ist nicht mehr viel übrig. Kurzfristige Belastungen sollten allerdings nicht überbewertet werden. Langfristig ist der SDAX-Konzern gut aufgestellt. Dafür spricht auch, dass der Konzern die zuletzt angehobene Prognose noch einmal bestätigte. Auf dem aktuellen Niveau bietet die Aktie ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Das Kursziel lautet 37,50 Euro. Der Stopp sollte bei 28,50 Euro platziert werden.

Florian Westermann