Die RWE-Aktie hat seit dem Jahreswechsel mit 15 Prozent nicht ganz so stark verloren wie der DAX (-25,5 Prozent), was vor allem auf den defensiven Charakter von Versorgeraktien zurückzuführen sein dürfte. Der Strombedarf der deutschen Wirtschaft könnte in den kommenden Wochen corona-bedingt zwar rückläufig sein, insgesamt sollte das Geschäft von RWE aber weniger stark leiden als bei anderen DAX-Werten. Das sieht Martin Schmitz, der Vorstandschef des Unternehmens, offensichtlich ähnlich. Er kaufte nämlich im März an mehreren Handelstagen insgesamt fast 25.000 RWE-Aktien und bezahlte hierfür rund 550.000 Euro. Kauflaune verspürten übrigens auch sein Vorstandskollege Markus Krebber (8.499 Aktien) sowie das Aufsichtsratsmitglied Günther Schartz. Alles in allem kann man die Insiderkäufe bei RWE als Hoffnungsschimmer in widrigen Zeiten betrachten.

Charttechnik RWE
Seit dem am 21. Februar markierten Jahreshoch rutschte die RWE-Aktie um 30 Prozent ab. Aus charttechnischer Sicht macht derzeit aber vor allem eines Hoffnung: Die Bodenbildung oberhalb von 21 Euro. Hier drehte der DAX-Versorger im ersten Halbjahr 2019 mehrfach wieder nach oben. Außerdem lieferte der Timingindikator Relative-Stärke-Index in der zweiten Märzhälfte mit dem Überwinden der 30-Prozent-Marke ein charttechnisches Einstiegssignal. Auf das jüngste Signal dieser Art (Herbst 2018) folgte eine Kursrally von in der Spitze fast 80 Prozent. Angesichts der trüben Konjunkturperspektiven dürfte eine Wiederholung dieser Erfolgsgeschichte jedoch relativ unwahrscheinlich sein.

Siemens-Aufsichtsratschef Hagemann Snabe kauft


Am vergangenen Donnerstag nutzte Jim Hagemann Snabe, der Aufsichtsratschef von Siemens, das reduzierte Kursniveau der Siemens-Aktie und kaufte zum Kurs von 74,20 Euro insgesamt 1.300 Aktien des DAX-Werts. Damit belief sich das Transaktionsvolumen auf über 96.000 Euro. Besonders interessant: Im Jahr 2020 stellte dies den dritten Insiderkauf dar. Insgesamt haben Unternehmensmanager des Industriekonzerns damit mehr als 16.800 Siemens-Aktien im Wert von fast 1,8 Millionen Euro erworben. Wenn man bedenkt, dass Siemens als extrem exportabhängiges Unternehmen gilt, kann man diese Investments durchaus als mutigen und zugleich starken Vertrauensbeweis interpretieren.

Charttechnik Siemens
Die Siemens-Aktie brach seit Dezember 2019 in der Spitze um fast 50 Prozent ein und markierte mit etwas mehr als 60 Euro den tiefsten Stand seit über einem Jahrzehnt. Auf den jähen Absturz folgte in der zweiten Märzhälfte jedoch ein kräftiger Rebound von über 25 Prozent. Der massive Ausverkauf ließ sich besonders gut am Timingindikator Relative-Stärke-Index ablesen, der im Tief zeitweise sogar unter zehn Prozent abgerutscht war. Ein solch heftiger Ausverkauf war nicht einmal während der Finanzkrise 2008/2009 registriert worden. Obwohl der RSI mit dem Überwinden von 30 Prozent zuletzt ein Kaufsignal ausgelöst hat, sieht der Siemens-Chart derzeit alles andere als schön aus. Die langfristige 200-Tage-Linie drehte ausgesprochen dynamisch nach unten und lieferte damit ein klares Trendwechselsignal. Oberhalb von 60 Euro verläuft aktuell eine massive Unterstützungszone, die bis in die Jahre 2011 und 2012 reicht. Das Verteidigen dieses Bodens hat nun allerhöchste Priorität.

Zooplus-Vorstandschef in Kauflaune


Cornelius Patt, der Vorstandschef von Zooplus, hat wieder einmal zugeschlagen und im großen Stil Aktien des Onlinehändlers für Heimtierbedarf gekauft. So erwarb er am vergangenen Donnerstag über seine Beteiligungsgesellschaft 5.000 Zooplus-Aktien im Gegenwert von über 480.000 Euro. Besonders interessant: Allein in diesem Jahr hat der Unternehmensmanager insgesamt mehr als 20.000 Aktien "seines" Unternehmens gekauft und hierfür 1,75 Millionen Euro bezahlt. Recht gut verdaut hat der SDAX-Wert den Corona-Crash, schließlich kann die Aktie für 2020 sogar ein dickes Plus von über 27 Prozent ausweisen.