Die Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 132,8 (Vortag 141,4). Das RKI meldete für alle 16 Bundesländer fallende Zahlen. Nachdem Länder wie Niedersachsen oder Bayern Öffnungsschritte auch für den Tourismus angekündigt hatten, rief Gesundheitsminister Jens Spahn die Länder im ZDF dazu auf, vorrangig Aktivitäten im Außenbereich zu öffnen. Man dürfe keine Umkehr bei der Entwicklung der Infektionszahlen riskieren.

Mittlerweile liegen mit Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen drei Länder unter der Schwelle von 100, unter der weitere Lockerungen etwa bei Außengastronomie oder Kultur in Landkreisen mit niedrigeren Werten möglich sind. Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern liegen nur noch knapp darüber. Die regionalen Unterschiede sind laut RKI dennoch weiter groß. Thüringen ist mit einer Inzidenz vom 209,7 das Bundesland mit dem höchsten Wert und mittlerweile das einzige über der Schwelle von 200. Schleswig-Holstein registriert mit 54,5 erneut den niedrigsten Wert.

Spahn kündigte an, dass vollständig Geimpfte und Corona-Genesene ab Sonntag damit rechnen könnten, sich nicht mehr an Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen halten zu müssen. Der Bundestag will der entsprechenden Verordnung am Donnerstag zustimmen, der Bundesrat könnte Freitag grünes Licht geben. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Marco Buschmann, kündigte an, dass sich seine Partei bei der Abstimmung am Donnerstag enthalten wolle.

Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer kritisierte gegenüber der Funke-Mediengruppe, dass bisher kein fälschungssicherer Nachweis der Impfung und der überstandenen Erkrankung möglich sei. Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bemängelte dies gegenüber RTL und ntv.

Das Bundeskabinett brachte ein Corona-Aufholpaket im Volumen von zwei Milliarden Euro für Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen auf den Weg. Das Kabinett billigte ein entsprechendes Aktionsprogramm von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Familienministerin Franziska Giffey (SPD). Die Hälfte der für die Jahre 2021 und 2022 veranschlagten Summe ist für Nachhilfe- und Förderprogramme vorgesehen.

rtr