Nach schwacher Vorwoche haben die Stamm- und Vorzugsaktie von Autovermieter Sixt erneut deutlich an Wert verloren. Die Stammaktie lag am Mittag fast sieben Prozent hinter dem Wochenschluss. Die stimmrechtslosen Papiere sind rund fünf Prozent hintendran. Von Jörg Lang 

Der Einbruch erfolgte ohne Meldung. Offensichtlich sind die Investoren sehr skeptisch was die Zukunft des Konzerns angeht. Das steht erst einmal im Widerspruch zu den Firmenmeldungen von vergangener Woche. Sixt hatte die Jahresprognose deutlich angehoben. Der Gewinn vor Steuern wird nun zwischen 500 und 550 Millionen Euro erwartet, die alte Prognose lag bei 380 bis 480 Millionen Euro. Die Anhebung deutet darauf hin, dass der Konzern vor allem im gerade zu Ende gehenden dritten Quartal sehr gut verdient. Die Zahlen dazu gibt es am 9. November. Zudem hat Sixt dem stark wachsenden Geschäft Rechnung getragen und das Vorstandsteam im operativen Bereich verstärkt. Die Ergänzung des oberen Führungskreises deutet nicht wirklich darauf hin, als ob sich der Konzern auf eine Verlangsamung des Geschäfts einstellen wird. Vielmehr scheint Sixt gerade in der Digitalisierung des Geschäfts und der regionalen Ausdehnung noch viel Wachstumspotenzial zu sehen. Kaum ein Unternehmen ist so gut positioniert, um von den sich veränderten Mobilitätskonzepten zu profitieren.

Nach dem Kursrückgang scheint vor allem die immer noch mit einem dicken Abschlag handelnde Vorzugsaktie attraktiv bewertet zu sein. Das KGV ist tief einstellig, die Dividendenrendite beträgt mehr als sieben Prozent. Die Analysten von Warburg führen den Wert mit einem Kursziel von 113 Euro, mehr als doppelt so hoch wie der aktuelle Kurs.