Sixt Leasing will "das Amazon des Autos werden", erklärte Rudolf Rizzolli kürzlich unserer Print-Schwester Euro am Sonntag. Grund: Der Automarkt ist einer der letzten analogen Bastionen und der Chef des Leasinganbieters glaubt, er ist reif für die Digitalisierung. Um an diesem Wandel bestmöglich zu verdienen, bietet der Konzern seit dem 1. März die "Flatrate für die Straße" an. Das Produkt ist ein Partnerangebot zusammen mit dem Telekom- und Internetanbieter 1&1. Dabei können Kunden die online die 1&1-All-Net-Flat abschließen, einen Peugeot 208 von Sixt Leasing ab 99,99 Euro pro Monat dazu buchen. Das Angebot ist ein Test und läuft nur noch bis Ende Juni diesen Jahres. Auch steht mit dem Peugeot 208 nur ein Fahrzeug zur Verfügung und die Freikilometer sind begrenzt. Dafür ist die Asphalt-Flatrate das erste Angebot, bei dem ein Auto komplett über das Internet geleast werden kann und der durchgängige Online-Bestellprozess kommt offenbar kommt bestens an. Infolge der Entwicklungen in den vergangenen Wochen erhöht der Vorstand die Prognose für den Vertragsbestand im Geschäftsfeld Online Retail von 36.000 Verträgen auf deutlich mehr als 40.000 Verträge bis Jahresende 2017. Gleichzeitig arbeitet Rizzolli an weiteren vergleichbaren Angeboten.

Dank der starken Nachfrage sieht sich der Konzern in der Lage seine Aktionäre in Zukunft noch stärker am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Sixt Leasing erweitert die Ausschüttungsspanne ab dem Geschäftsjahr 2017 von 30 bis 40 Prozent auf 30 bis 60 Prozent des Konzernjahresüberschusses. Laut Rizzolli spiegelt sich das Wachstum und die höhere Gewinnbeteiligung insbesondere "in unserem Geschäftsfeld Online Retail wider, wo wir zum Jahresende 2017 einen deutlich höheren Vertragsbestand erwarten als zuletzt geplant. Die Nachfrage der letzten Wochen hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen und bestätigt, dass wir mit unserer Strategie, den Schwerpunkt unserer Aktivitäten künftig auf den Vertrieb von Leasing-Neuwagen im Internet zu verlagern, den richtigen Weg gehen."

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion:





Einschätzung der Redaktion



Sixt Leasing hat sich an einer profitablen Schnittstelle positioniert, um vom Wandel der Autobranche zu profitieren. In Zukunft dürften mehr und mehr Menschen Mobilität kaufen wollen statt gleich ein ganzes Auto, um gelegentlich von A nach B zu kommen. Gleichzeitig müssen die Hersteller ihre Autos vom Hof bekommen. Wie wenige Anbieter in der Branche kann Sixt Leasing in diesem Interessenskonflikt vermitteln und Angebote platzieren. Sei es eine Plattform für Neuwagen oder die Flatrate für ein Auto -das Unternehmen verdient an beiden Seiten. Besonders wichtig: Im Vergleich zum klassischen Leasing senkt die Fokussierung auf Dienstleistungen den Kapitalbedarf. Die Folge: Das Unternehmen sollte den Umsatz im Schnitt um fünf Prozent steigern können. Das Nachsteuerergebnis dürfte dank sinkender Finanzierungskosten stärker zulegen. Im Geschäftsjahr 2017 soll das Ergebnis vor Steuern aufgrund des anhaltend dynamischen Wachstums im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen, während beim Umsatz nur eine leichte Steigerung erwartet wird.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 24,00 Euro
Stoppkurs: 16,50 Euro