Am Aktienmarkt kam der Schritt gut an. Die Aktien gehörten im frühen Handel zu den größten Gewinnern im Tecdax. Ihr Kurs sprang um rund 4,4 Prozent auf 25,07 Euro nach oben. Am Vortag waren die Papiere noch mit einem Minus von knapp 2,7 Prozent aus dem Handel gegangen. Zuletzt entwickelte sich die SMA-Aktie wechselhaft. Insgesamt zählt sie im bisherigen Jahresverlauf mit leichten Verlusten zu den schwächsten Papieren im TecDax, der in dieser Zeit um gut ein Viertel zulegte. Die Papiere von MVV gewannen 0,7 Prozent auf 21,80 Euro.

SMA und MVV wollen eine digitale Lösung entwickeln, mit der Installateure und Betreiber von größeren Photovoltaikanlagen diese ohne Umwege direkt in den Energiehandel integrieren können. Bislang benötigte zusätzliche Technik und Prozesse zur Abwicklung sollen künftig entfallen.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht für Photovoltaikanlagen ab einer bestimmten Größe die Direktvermarktung des erzeugten Stroms vor. Die bisherigen Lösungen seien teuer und kompliziert und benötigten weitere Zusatzgeräte, argumentiert SMA. Die neue Partnerschaft soll die Abwicklung zur Einbindung in den Strommarkt komplett übernehmen und die Komplexität erheblich verringern. Die Partner wollen die Lösung Anfang 2018 auf den Markt bringen.

Für SMA Solar ist die Kooperation mit MVV ein Schritt auf dem Weg zu einem Energiedienstleister. Das Unternehmen will bis 2020 von einem Wechselrichter-Hersteller zu einem führenden Anbieter im Energiemanagement werden. Damit möchte SMA die Abhängigkeit vom umkämpften Massengeschäft verringern. der Umsatzanteil im Lösungsgeschäft soll dabei auf 40 Prozent steigen. Das klassische Geschäft mit Wechselrichtern bleibe trotzdem eine wesentliche Säule des Unternehmens, hatte Urbon zuletzt auf der Hauptversammlung des Unternehmens betont.

SMA baut mit den Wechselrichtern zentrale Komponenten für Solaranlagen. Der Markt ist jedoch stark umkämpft, besonders weil China die Förderung stark zurückfährt und chinesische Hersteller ihre Produkte nun verstärkt auf dem Weltmarkt anbieten. Dies drückt die Preise in den Keller, weswegen das Unternehmen im laufenden Jahr mit einem sinkenden operativen Gewinn rechnet

dpa-AFX