Der anstehende Wandel in der Industrie geht aber über alternative Antriebe hinaus. "Im Zuge der automobilen Revolution werden viele Regeln, an die sich die Branche über Jahrzehnte gewöhnt hat, auf den Kopf gestellt", erklärt PwC-Experte Horst Bernegger. Ein gutes Beispiel ist Carsharing, auf das 2030 bereits 35 Prozent der Fahrleistung in Europa entfallen soll.

"Im Automobilsektor erleben wir derzeit drei Megatrends: Elektrofahrzeuge, neuartige Fahrerassistenzsysteme und das vernetzte Auto", fasst Experte Pieter Schop von NN Investment die Entwicklungen zusammen. Das neue Schlagwort lautet "Smart Mobility". Dahinter verbirgt sich die ganze Fülle an neuer, intelligenter Mobilität - mit immensem Potenzial: Nach UBS-Berechnungen entstehen viele neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen. Die Schweizer schätzen, dass der jährliche potenzielle Markt für das Thema Smart Mobility bis 2025 auf rund 400 Milliarden Dollar zunehmen wird, was rund dem Zehnfachen zu heute entspricht.

Die Konzerne versuchen mit Milliardeninvestitionen den Anschluss zum digitalen Auto nicht zu verlieren. Continental etwa möchte in den kommenden Jahren seinen digitalen Umsatzanteil in den drei Automotive-Divisionen von 60 auf 70 Prozent steigern. Eine zukunftsträchtige Strategie, denn laut McKinsey werden neue Angebote wie Mobilitätsdienstleistungen, autonomes Fahren oder elektrische Antriebe im Jahr 2030 rund ein Viertel des Gesamtumsatzes der Autoindustrie ausmachen. Heute liegt der Anteil bei unter einem Prozent.

Einsteigen in die Zukunft



Auf den Umschwung in der Branche reagieren auch die Techfirmen mit Investitionen und Übernahmen. So schnappte sich zum Beispiel Qualcomm den führenden Autochiphersteller NXP. Auch Infineon setzt auf eine Zukunft mit vier Rädern und generiert bereits 40 Prozent der Erlöse in der Kfz-Industrie. Beide Firmen sind Teil des neuen Smart Mobility Basket der UBS. Anleger können damit eine diversifizierte Anlage in das Trendthema eingehen. In dem Korb sind nicht nur Halbleitertitel, sondern auch solche aus den Bereichen Chemie und Elektronik. Abgerundet wird die Auswahl mit den Zulieferern Conti, Valeo und Aptiv sowie dem chinesischen E-Auto-Profi BYD. Die insgesamt 16 Mitglieder wurden zum Start gleich gewichtet. Die Laufzeit ist mit sieben Jahren ausreichend lang für das langfristige Thema gewählt. Die Gebühr ist zwar mit 1,0 Prozent p. a. angesichts des starren Gefüges etwas hoch, im Gegenzug werden aber die Dividenden berücksichtigt.