In der Folge sanken die Investitionsausgaben: Es wurde weniger exploriert und weniger gefördert. Deshalb weisen laut den Analysten von Goldman Sachs viele Rohstoffmärkte ein Angebotsdefizit auf. Und das könnte sich noch vergrößern, wenn die Konjunkturmaßnahmen, die rund um den Globus geplant sind, in die Umsetzungsphase kommen. Das werde zur Folge haben, so die Analysten, dass die Preise steigen.

Ein für den kleinen Bergbauzulieferer SMT Scharf angenehmer Nebeneffekt dürfte sein, dass dann auch die Investitionen wieder hochgefahren werden. Im Moment spürt man davon noch wenig. Wenn das Unternehmen am 12. November seine Quartalszahlen meldet, wird auf jeden Fall kaum etwas von einer Trendwende zu erkennen sein. Vielmehr dürfte klar werden, dass die Erlöse 2020 weit unter Vorjahr landen und das Unternehmen einen operativen Verlust erwirtschaftet. Drei Gründe sprechen aber dafür, dass die Aktie des Spezialisten für Transportsysteme für den Bergbau für risikobereite Anleger eine Wette wert sein könnte.

Auftragsbuch ist gut gefüllt

Erstens dürfte SMT Scharf im zweiten Quartal das Tief durchschritten haben. Ein wichtiger Markt ist nämlich China. Und dort laufen die Geschäfte, wie Konjunkturdaten zuletzt belegten, schon eine Weile wieder besser. Punkt zwei ist die Auftragslage. Auch im schwachen zweiten Quartal lag der Auftragseingang weit über den Erlösen. Der Auftragsbestand war sogar um zwei Drittel höher als Mitte 2019. Das deutet zumindest darauf hin, dass eine Normalisierung möglich ist. Drittens gibt es in China ab 2021 einen neuen Umweltstandard. Durch entsprechende Nachrüstungen könnte das Unternehmen eine Sonderkonjunktur erleben.

Darüber hinaus lässt die Bewertung der Aktie für den Fall einer sich abzeichnenden Trendwende viel Luft nach oben. SMT Scharf wird an der Börse mit 32 Millionen Euro bewertet. Das ist wenig für ein Unternehmen, das bei einer ordentlichen Beschäftigung mehr als 75 Millionen Euro umsetzen und rund sieben Millionen Euro vor Zinsen und Steuern verdienen kann.

Das gilt umso mehr, als Analysten der Firma aus Hamm in Nordrhein-Westfalen eine sehr solide Finanzsituation bescheinigen. Das Eigenkapital macht über 60 Prozent der Bilanz aus und finanziert auch den größten Teil der Forderungen. Konservativer geht es kaum. Die Kennzahlen legen nahe, dass das Unternehmen in Vollauslastung doppelt so viel wert sein kann wie aktuell.