Von 175 Übernahmen oder Beteiligungen im Zeitraum von 2014 bis 2017 entfielen 112 auf Branchen wie Robotik und energiesparende Autos, die China mit seiner Strategie "Made in China 2025" stark ausbauen will.

Insgesamt haben chinesische Investoren 2017 für 12,1 Milliarden Euro deutsche Firmen gekauft. Und das Interesse bleibt hoch: Neben dem leisen Einstieg des Milliardärs Li Shufu bei Daimler ringt der Interieurspezialist Ningbo Jifeng gerade mit der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor um die Vorherrschaft bei Grammer. Das treibt den Kurs: Der SDAX-Titel schoss in den vergangenen drei Monaten um knapp 30 Prozent nach oben.

Lukrative Strategie



Auf derartige Deals zielt der Solactive German M & A Index ab. In dem Barometer befinden sich nur Unternehmen, die mit einer vergleichsweise hohen Wahrscheinlichkeit ein Übernahmeziel werden könnten. Unter der Führung unseres Autors Jörg Lang entscheidet vierteljährlich ein Indexkomitee über die Zusammensetzung. Neben quantitativen Kriterien wie Börsenwert und Handelsvolumen kommen auch qualitative Faktoren zum Einsatz. Zum Beispiel muss ein geeigneter Kandidat auf operativer Ebene attraktiv für einen Firmenkäufer sein, und auch die Eigentumsverhältnisse müssen stimmen.

Aus der heißbegehrten PS-Branche befinden sich mit Deutz und SAF-Holland zwei aussichtsreiche Titel in dem Strategiebarometer. So wird beispielsweise Knorr-Bremse Interesse an SAF nachgesagt. br>
Strategisch würde das Sinn machen, denn der Nutzfahrzeugzulieferer ist bereits Kunde von Knorr. Deutz ist schon einen Schritt weiter. Großaktionär Volvo, der mittlerweile zum chinesischen Geely-Konzern gehört, besitzt eine Sperrminorität an dem Motorenbauer.br>
Die TecDAX-Schwergewichte in dem 20 Mitglieder starken Index sind Xing und Morphosys. Um beide ranken sich immer wieder Gerüchte. Während die Konsolidierungswelle im Biotechsektor letztendlich auch den aussichtsreichen Antikörperspezialisten erfassen könnte, bleibt das internationale Interesse an Internetfirmen weiterhin hoch. br>
Spätestens seit der milliardenschweren Übernahme von LinkedIn durch Microsoft steht Xing hoch im Kurs. Großaktionär Burda Digital, der über 50 Prozent der Anteile hält, könnte das Karrierenetzwerk zum einen selbst ganz übernehmen, zum anderen mit einem deutlichen Preisaufschlag an Dritte verkaufen. Anleger können sich die aussichtsreiche Strategie - allein auf Sicht von einem Jahr steht ein Plus von 16 Prozent zu Buche - mit einem Indexzertifikat ins Depot holen. br>
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