Die neueste Generation der Spielekonsole Playstation 5 des japanischen Elektronikriesen Sony ist bei Online-Spielern heiß begehrt und weltweit bereits ausverkauft. Zudem sorgten sprudelnde Erlöse durch Musik und TV-Produktionen für ein Umsatzwachstum bei Sony.

So kletterten die Erlöse von April bis Juni auf rund 2,257 Billionen Yen (umgerechnet 17,42 Milliarden Euro), eine Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das teilte Sony am Mittwoch in Tokio mit.

Der Konzern hob aufgrund der Q1-Zahlen den Ausblick beim operativen Gewinn für das im März 2022 endende gesamte Geschäftsjahr auf 7,57 Milliarden Euro an.

Allerdings kämpft Sony genau wie Apple und andere Technologiekonzerne mit Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern. So schafft es das Unternehmen nicht, die hohe Nachfrage nach der rund 500 Dollar teuren PS5 komplett zu bedienen. Für Sony ist die Konsole eine Möglichkeit, das traditionelle Elektronikgeschäft mit neueren Angeboten wie Online-Spielen und Abo-Diensten zu verbinden. Seit einiger Zeit bauen die Japaner vor allem ihr Inhalte-Portfolio aus. Sie haben dafür beispielsweise die auf Mangas und Animes fokussierte Plattform Crunchyroll von AT&T gekauft und zeigen Filme über die Streaming-Dienste Disney+ und Netflix.

Unsere Einschätzung zur Sony-Aktie:


Branchenexperten zufolge wächst der Gaming-Markt rasant weiter. Nach Angaben von Statista Digital Market Outlook soll der Umsatz mit Videospielen in 2021 weltweit etwa 136,9 Milliarden Euro betragen und bis zum Jahr 2025 auf 195,3 Milliarden Euro klettern.

Im Prinzip gute Aussichten für den japanischen Konzern, der vom Wachstum des Spielmarkts stark profitieren könnte. Denn allein der Sony-Geschäftsbereich "Gaming" ist im laufenden Geschäftsjahr für über 30 Prozent des gesamten Konzernumsatzes verantwortlich - Tendenz steigend. Bereits im vergangenen Quartal setzte Sony 2,3 Millionen PS5-Geräte ab - nach 3,3 Millionen im Vierteljahr davor und 4,5 Millionen im Weihnachtsgeschäft.

Jedoch ist aufgrund des Mangels an Halbleitern die Playstation 5 derzeit nur auf dem Zweitmarkt zu bekommen. Auch ist unklar, wann die Lieferengpässe bei Chips und anderen Elektronikbauteilen wieder behoben sein werden. Dieser Umstand könnte sich mittelfristig negativ auf das Geschäftsmodell von Sony auswirken.

An der Börse in Frankfurt wird der Sony-Titel zur Mittagszeit mit 86,42 Euro gehandelt, ein Minus von 1,19 Prozent zum Vortagesschluss. Charttechnisch befindet sich die Sony-Aktie auf Jahresbasis in einem stabilen Aufwärtstrend. Daher bleiben wir bei unserer Einschätzung Kaufen.

Mit Material von rtr/dpa-AFX