Die europäische Telekommunikationsbranche befindet sich im Wandel. So will der US-amerikanische Private-Equity-Investor KKR Telecom Italia kaufen. Allerdings hat der Großaktionär Vivendi die Offerte bisher abgelehnt. Offenbar weil ihm das Angebot zu niedrig ist. Ob es zu einer höheren Offerte kommt, ist derzeit noch ungewiss. Denn auch der italienische Staat hat hier ein Wörtchen mitzureden.

Neben den Südländern erregt auch die BT Group das Interesse von mehreren Investoren. Mitte vergangenes Jahres hat Altice zwölf Prozent der Anteile gekauft. Dabei handelt es sich um ein niederländisches Beteiligungsunternehmen, das sich auf Telekommunikations- und Internetbreitbandanbieter spezialisiert hat. Für weitere Aufstockungen gab es eine Sperrfrist, die bald ausläuft. Auch anderen Investoren wird großes Interesse am Festnetz der BT Group nachgesagt.

Sogar der britische Telekomriese Vodafone ist im Visier von Private-Equity-Firmen. Dort soll sich der aktivistische Investor Cevian eingekauft haben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Schweden hätten zuletzt offenbar Gespräche mit Führungskräften von Vodafone geführt.

Ergebniserhöhung im Visier

Scheinbar ist die Private-Equity-Gesellschaft davon überzeugt, dass sich durch Veränderungen Ergebnisverbesserungen erzielen ließen. Erreicht werden könnte das etwa unter anderem dadurch, dass das Funkturmgeschäft der Briten mit dem von Orange und der Deutschen Telekom zusammengelegt wird. Die Aktien von Vodafone, Orange und der Deutschen Telekom goutierten diese Spekulation mit Kursanstiegen.

Neben der Hebung von Werten kommt die plötzlich starke Anziehungskraft der Telekommunikationsunternehmen für Investoren auch daher, dass bald die 5G-Technologie flächendeckend eingeführt wird. Dies dürfte das Geschäft zusätzlich ankurbeln.

Gut gelaufen

Mit dem Zertifikat der Unicredit auf den Stoxx Europe 600 Telecommunication Index (ISIN: DE 000 HR0 KNY 3) können Anleger an der Branche partizipieren. Das Papier läuft unbegrenzt und kostet eine Gebühr von 0,25 Prozent pro Jahr. Investoren bekommen die Nettodividenden. Im vergangenen Jahr legte der Index um 16 Prozent zu.

Die größten Positionen sind Deutsche Telekom, Vodafone, Ericsson, Nokia und Telefónica. Aktuell sind 20 Unternehmen aus der EU, Schweiz, Norwegen und Großbritannien vertreten. Gerade in volatilen Zeiten wie gegenwärtig versprechen Telekommunikationsunternehmen mit ihren stetigen Einnahmen Sicherheit.